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# taz.de -- Demos pro und contra Tesla: Kampf ums Brandenburger Wasser
> Tesla bleibt in Grünheide? Dann bleiben die Waldbesetzer*innen auch
> – und bekommen Solidarität. Doch es gibt auch Freunde des
> Musk-Unternehmens.
Bild: Demo am 10. März: Der E-Autobauer soll verschwinden
Grünheide taz | Grünheide ist ein neuer Hotspot des Klimaprotestes
geworden. Etwa eintausend Menschen versammeln sich am Sonntagmittag am
Bahnhof Fangschleuse im brandenburgischen Grünheide, um gegen Tesla zu
demonstrieren. Laut den Demonstrierenden [1][gefährdet das zum
Firmenuniversum von Elon Musk gehörende US-Unternehmen sowohl die
Wasserqualität als auch die Wasserversorgung in der ohnehin trockenen
Region]. Statt „Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft
klaut“, ruft man hier: „weil ihr uns das Wasser klaut“. Mit
Lautsprecherwagen, Trillerpfeifen und Transparenten läuft die Demo gegen
14:45 Uhr los in Richtung des Rathaus Grünheide.
Dass der Protest gegen Tesla in Grünheide allerdings auch polarisiert,
zeigt eine Gegendemonstration mit dem Motto „Tesla bleibt!“. Dazu
aufgerufen hatte die örtliche Gruppe der SPD. Etwa 30 Menschen stehen
abgeschirmt von der Polizei vor der Pension Heidewirt am Peetzsee. Die
Sprüche, die sie den Protestierenden zurufen, reichen von „Tesla muss
bleiben“ bis „Arbeitsscheue Bande“. Die Beamten, die sich schützend vor …
kleinen Gegenprotest gestellt haben, filmen die vorbeiziehenden
Demonstrant*innen.
Nach einem [2][Brandanschlag auf einen Strommast] in der vergangenen Woche,
der die Energieversorgung des Unternehmens abschnitt, [3][zu dem sich die
linksextreme „Vulkangruppe“ bekannte], ist die Stimmung in Grünheide an
diesem Sonntag allgemein unruhig. Ein Redebeitrag des Vorsitzenden des Nabu
Brandenburg, der sich von der Aktion entschieden distanziert, erntet
Buhrufe. Auch die Mitbegründerin und [4][Sprecherin der
Bürger*inneninitiative Grünheide Manu Hoyer bezeichnete die Aktion
im taz-Interview als unvereinbar mit dem eigenen Anspruch] der Initiative,
friedlich zu protestieren.
Die Sprecherin des Bündnisses „Tesla den Hahn abdrehen“, Lou Winters,
bezeichnet die Demonstration trotz allem als erfolgreich. „Wir freuen uns,
dass über tausend Menschen gekommen sind. [5][Insbesondere für die
Waldbesetzung hier in Grünheide], die unbedingt erhalten werden muss.“ Von
dem Gegenprotest ließ sich das Bündnis nicht beeindrucken: „Ich denke, es
war gut sichtbar, dass wir einfach mehr sind“, so Winters.
## Wald bleibt beschützt
Die Umweltaktivist*innen, die den Wald auf dem Gebiet besetzen, das für die
Erweiterung des Teslawerks gerodet werden soll, wollen ihre Baumhäuser
nicht ohne Weiteres verlassen. Bis zum 15. März ist das Dorf in den Wipfeln
noch ganz offiziell genehmigt. Eine Sprecherin der Initiative
„Tesla-stoppen“ sagt: „Wir bleiben so lange, bis wir sicher sind, dass der
Wald und das Wasser nicht mehr an Tesla verkauft werden.“
Die Demonstration ist ein [6][Teil der Protesttour „Wasser. Land.
Gerechtigkeit“ der französischen Umweltbewegung Les Soulèvements de la
Terre (Die Erhebungen der Erde)]. Die Gruppe engagiert sich unter anderem
gegen den Bau von Wasserspeichern für die landwirtschaftliche Großindustrie
und Wasserprivatisierung.
Zehn von zwölf Stopps ihrer Tour lagen in Deutschland, darunter das
Rheinland, die Lausitz, Franken und Berlin. Für den Protest gegen Tesla sei
das ein wichtiges Zeichen. „Uns ist es wichtig, uns international mit
Wasserkämpfen zu solidarisieren und gleichzeitig zu zeigen, dass es auch
hier nicht nur um ein lokales Problem geht“, so Lou Winters.
10 Mar 2024
## LINKS
[1] /Tesla-und-die-Abwasser-Grenzwerte/!5995378
[2] /Brand-bei-Gruenheide/!5993633
[3] /Anarchistische-Brandleger/!5996893
[4] /BI-Vorsitzende-ueber-Anschlag-auf-Tesla/!5990922
[5] /Besetzung-bei-Tesla-Werk/!5993089
[6] https://lessoulevementsdelaterre.org/de-de
## AUTOREN
Annika Reiß
## TAGS
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Industriepolitik
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