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# taz.de -- Ukraine-Demonstration in Berlin: Viel Blau-Gelb, kaum Schwarz-Rot-G…
> 5.000 Menschen demonstrieren in Berlin gegen den zwei Jahre währenden
> russischen Angriffskrieg. Sie fordern mehr Waffenhilfe für die Ukraine.
Bild: Kundgebung zum zweiten Jahrestag des Angriffs Russlands auf die Ukraine i…
Berlin taz | Das Brandenburger Tor in Berlin erschien am Samstagmittag ganz
in Blau-Gelb. Ein Meer von ukrainischen Flaggen wehte über den Köpfen von
etwa 5.000 Menschen, von denen viele auch ihre Körper in die Nationalfarben
des Landes gehüllt hatten. Eingeladen zu der Kundgebung anlässlich des
[1][zweiten Jahrestags des russischen Überfalls auf das Land] hatte die
exilukrainische Organisation Vitsche.
Die Solidarität der einheimischen Berlinerinnen und Berliner hielt sich in
Grenzen. Ein Großteil der Demonstrierenden waren Ukrainerinnen und
Ukrainer, die in die Bundesrepublik geflüchtet waren. Entsprechend
patriotisch ging es auf der Bühne wie im Publikum zu. „Slava Ukraine“ –
Ruhm der Ukraine – hallten die Sprechchöre, und auf Englisch: „Victory for
Peace“. Rednerinnen und Redner gedachten auf Ukrainisch, Englisch und
Deutsch der Gefallenen und dankten den kämpfenden Soldatinnen und Soldaten.
Die Ukraine, so hieß es, „steht für die gemeinsame europäische Freiheit“.
Putins Russland dagegen sei ein „Terrorstaat“. Verwundete Soldatinnen und
Soldaten, die in Berlin behandelt werden, sprachen, und schließlich erklang
die ukrainische Nationalhymne.
[2][Angesichts der jüngsten Niederlagen der ukrainischen Armee an der
Front] stand die Lieferung weiterer Waffensysteme im Mittelpunkt der
Forderungen. Das brachten auch diverse Plakate zum Ausdruck. „Mehr liefern
und produzieren – Taurus und 155 mm“, war da zu lesen. Letzteres sind
Artilleriegeschosse dieses Kalibers. „Bewaffnet die Ukraine“ lautete eine
andere Forderung. [3][„Bitte liefern Sie die entsprechenden
Waffensysteme“], bat auch auf der Bühne eine Rednerin die Bundesregierung –
Forderungen, die man von üblichen Demonstrationen in Berlin nicht unbedingt
kennt.
Auch der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) sprach sich auf der
Kundgebung für die Lieferung von Marschflugkörpern aus. Er versicherte,
Berlin stehe „uneingeschränkt an der Seite der Ukraine“ und verlangte, den
russischen Präsidenten Wladimir Putin zur Verantwortung zu ziehen. „Er will
die Ukraine vernichten, die Kultur auslöschen, die Sprache auslöschen“,
sagte er. „Kindesverschleppung, Vergewaltigung, Kriegsverbrechen – Putin
muss zur Verantwortung gezogen werden für diese schrecklichen Taten.“
Eine von Vitsche geplante Projektion von Kriegsbildern auf das Gebäude der
russischen Botschaft war vorab gerichtlich verboten worden. Eine solche
Projektion verletze den völkerrechtlichen Schutz von Frieden und die Würde
der Botschaft, hieß es. Ein Eilantrag gegen den Beschluss vor dem
Bundesverfassungsgericht blieb erfolglos.
Stattdessen projizierten Greenpeace-Aktivistinnen und Aktivisten am
Samstagmorgen die Botschaft „Stoppt das Töten“ auf die Fassade. Vor der
Botschaft gedachten Ukrainerinnen und Ukrainer mit einem Meer von Blumen
ihrer Gefallenen. Mit Fotos wurde der Zerstörungen in vielen ukrainischen
Städten gedacht.
Die Stimmung der Demonstrierenden schwankte am Samstag in Berlin zwischen
Trauer und Wut. Aber auch Dankbarkeit für die Aufnahme Hunderttausender
Kriegsflüchtlinge in Deutschland kam mehrfach zum Ausdruck.
Auch in vielen anderen deutschen Städten kam es zu Demonstrationen gegen
den russischen Angriffskrieg. Einige Hundert bis mehrere Tausend Teilnehmer
gab es unter anderem in Bremen, Hannover, Düsseldorf, Hamburg, Frankfurt am
Main, Stuttgart, Erfurt und München. 5.000 waren es in Köln. Zwischenfälle
wurden nicht vermeldet.
25 Feb 2024
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## AUTOREN
Klaus Hillenbrand
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