| # taz.de -- Neue rechte Partei gestartet: Maaßen wird Chef der Werteunion | |
| > Unter Ausschluss der Öffentlichkeit hat sich die rechtskonservative | |
| > Partei offiziell gegründet. Sie will bei den Landtagswahlen in | |
| > Ostdeutschland antreten. | |
| Bild: Die Werteunion gründet sich unter Ausschluss der Öffentlichkeit auf ein… | |
| Bonn/Berlin afp/taz | Der ehemalige Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen | |
| hat seine neue Partei gegründet. Der offizielle [1][Gründungsakt der | |
| rechtskonservativen Werteunion] fand am Samstag unter Ausschluss der | |
| Öffentlichkeit auf einem Schiff auf dem Rhein bei Bonn statt, wie ein | |
| Sprecher mitteilte. Maaßen wurde dabei nach eigenen Angaben „einstimmig zum | |
| Parteivorsitzenden gewählt“. Die Werteunion will erstmals bei den | |
| Landtagswahlen in Ostdeutschland im September als Partei antreten. | |
| Die Werteunion war 2017 als Verein gegründet worden. Sie verstand sich als | |
| Sammelbecken für CDU- und CSU-Mitglieder, denen der Kurs der damaligen | |
| CDU-Chefin Angela Merkel zu wenig konservativ war. Maaßen hatte Anfang | |
| vergangenen Jahres den Vorsitz der Werteunion übernommen und ging zunehmend | |
| auf Distanz zum Kurs von CDU-Chef Friedrich Merz. Im Januar machte die | |
| Werteunion über einen Beschluss der Mitgliederversammlung dann den Weg für | |
| die eigene Parteigründung frei. | |
| Ein späterer Parteitag werde „selbstverständlich öffentlich sein“, erkl�… | |
| der Parteisprecher zu der abgeschotteten Gründungsveranstaltung. | |
| Ursprünglich sei eine Pressekonferenz unmittelbar im Anschluss an den | |
| Gründungsakt vorgesehen gewesen. „Angesichts angekündigter Proteste“ sei | |
| aber darauf verzichtet worden. Maaßen war von 2012 bis 2018 Präsident des | |
| Bundesamtes für Verfassungsschutz. | |
| Im vergangenen Jahr leitete die CDU gegen ihn ein Parteiausschlussverfahren | |
| ein. Begründet wurde das Vorgehen auch damit, dass Maaßen sich immer wieder | |
| „Sprache aus dem Milieu der Antisemiten und Verschwörungsideologen bis hin | |
| zu völkischen Ausdrucksweisen“ bediene. Maaßen trat dann im Januar mit | |
| Blick auf die eigene Parteigründung selbst aus der CDU aus. Ende Januar | |
| machte er bekannt, dass der Verfassungsschutz über ihn Daten im Bereich | |
| Rechtsextremismus speichert. | |
| ## Werteunion will in Ostdeutschland antreten | |
| Für die Teilnahme an der Europawahl im Juni reichte es für Maaßens Partei | |
| wegen der Fristen nicht mehr. Sie soll nun im September bei den | |
| Landtagswahl in Sachsen, Thüringen und Brandenburg antreten, wo Umfragen | |
| derzeit die AfD als stärkste Partei sehen. Maaßen hatte im Januar gesagt, | |
| für ihn gebe es „keine Brandmauer“ bei einer möglichen Zusammenarbeit mit | |
| der AfD. | |
| Die neue [2][Partei bezeichnet sich selbst als „freiheitlich-konservativ“]. | |
| Ein auf der Werteunion-Website veröffentlichtes Gründungsprogramm trägt den | |
| Titel „Wir wählen die Freiheit“. CDU und CSU wird darin vorgeworfen, heute | |
| Positionen zu vertreten, „die von einem freiheitlichen und christlichen | |
| Menschenbild abweichen“. | |
| Als Ziele werden der [3][„Rückbau des Parteienstaates“] und der „Ausbau … | |
| Herrschaft des Volkes“ auch durch Volksabstimmungen genannt. In der | |
| Migrationsfrage fordert die Werteunion konsequente Abschiebungen und die | |
| direkte Zurückweisung von Menschen an den Grenzen, die versuchen ohne | |
| Berechtigung nach Deutschland zu kommen. In der Verteidigungspolitik | |
| bekennt sich die Werteunion zur Nato und fordert eine Rückkehr zur | |
| Wehrpflicht. Auf EU-Ebene lehnt die Partei eine Vergemeinschaftung von | |
| Schulden ab. | |
| Im Wirtschaftsbereich verlangt die Werteunion, Inflationsbekämpfung zur | |
| Priorität zu machen und eine strenge Beschränkung der Staatsverschuldung. | |
| Zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit will die Partei unter anderem die | |
| Gewerbesteuer abschaffen. In der Energie- und Klimapolitik setzt die | |
| Werteunion auf die Rückkehr zur Kernkraft, bezeichnet das EU-Ziel der | |
| Klimaneutralität bis 2050 als „völlig unverhältnismäßig“ und lehnt ein | |
| Verbot von Autos mit Verbrennermotoren ab. | |
| 18 Feb 2024 | |
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