Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Anti-israelischer Tumult an Berliner Uni: „Beschämend gegenüber…
> Aktivisten brachten eine Diskussion mit der israelischen
> Verfassungsrichterin Barak-Erez an der Humboldt-Uni zum Abbruch. Jetzt
> äußert sich die Uni-Leitung.
Bild: Die Podiumsdiskussion zum Thema „Constitutional Challenges – Judging …
Berlin dpa/epd | Nach dem Abbruch einer Podiumsdiskussion mit einer
israelischen Richterin haben Vertreter der Berliner Humboldt-Universität
und der Hochschule Hertie School Kritik am Verhalten der
propalästinensischen Aktivisten geübt.
„Ich empfinde es als beschämend gegenüber den Gästen, die wir zu einer
wichtigen Diskussion eingeladen haben, dass diese nicht wie geplant
stattfinden konnte“, sagte Julia von Blumenthal, Präsidentin der
Humboldt-Universität, [1][laut einer Mitteilung vom Freitagmorgen]. In der
Uni müssten „auch äußerst kontroverse Positionen diskutiert werden können…
Das gehe aber nur, wenn man sich gegenseitig zuhöre. „Dazu gab es vonseiten
der Aktivisten heute keine Bereitschaft.“
Am Donnerstag störten propalästinensische Aktivisten eine Podiumsdiskussion
zum Thema „Constitutional Challenges – Judging in a Constitutional
Democracy“ so massiv, dass diese abgebrochen werden musste. Zur
Veranstaltung waren internationale aktive und ehemalige Richter geladen
worden, darunter auch Daphne Barak-Erez, Professorin und Richterin [2][am
israelischen Verfassungsgericht].
Nach Angaben der Unis stand eine Person während der Veranstaltung auf, um
ein Statement zu verlesen. Als die Vortragenden auf der Bühne darauf
reagieren wollten, seien sie „jedoch durch lautes und andauerndes Gebrüll
einzelner Personen“ gestört worden. Die Organisatoren entschieden
daraufhin, die Podiumsdiskussion abzubrechen.
„Wissenschaft lebt von Dialog und Austausch. Diesen Raum müssen wir auch an
Universitäten anbieten, um konkurrierende Meinungen zu diskutieren“,
erklärte Cornelia Woll, Präsidentin der Hertie School, laut der gemeinsamen
Mitteilung. Wenn nur noch unter hohen Sicherheitsauflagen in
abgeschlossenen Räumen diskutiert werden könne, führe das nicht nur die
Wissenschaft, sondern auch die Demokratie in eine Sackgasse.
## Forderungen nach Gesetzesverschärfung
[3][Nach einem Angriff auf einen jüdischen Studenten der Freien Universität
Berlin (FU)] hat derweil der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung,
Felix Klein, seine Forderung nach Konsequenzen bekräftigt. „Das Land Berlin
hat in seinem Hochschulgesetz die Universitäten eindeutig dazu
verpflichtet, gegen Antisemitismus vorzugehen“, sagte Klein dem
RedaktionsNetzwerk Deutschland.
Nun müsse es darum gehen, „die rechtlichen Rahmenbedingungen, die im Land
schon lange bestehen, konsequent und konkret umzusetzen sowie entschlossen
gegen Israelfeindlichkeit und Judenhass auf dem Campus einzuschreiten“.
Gefordert seien sowohl die Berliner Wissenschaftssenatorin als auch der
Präsident der FU, sagte Klein. Er unterstütze den Vorschlag von
Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP), die Regeln auch in
den Landeshochschulgesetzen der anderen Bundesländer zu prüfen und mehr
rechtliche Klarheit darüber zu schaffen, wie die Hochschulen mit
antisemitischen Vorfällen umgehen können.
Ein 30-jähriger jüdischer Student der FU war am Freitagabend vergangener
Woche auf einer Straße in Berlin-Mitte von einem 23-jährigen Mitstudenten
angegriffen und schwer verletzt worden. Der Tatverdächtige soll unter
anderem im Dezember bereits bei einer Hörsaalbesetzung propalästinensischer
Aktivisten beteiligt gewesen sein.
9 Feb 2024
## LINKS
[1] https://www.hu-berlin.de/de/pr/nachrichten/februar-2024/nr-2429
[2] /Justizreform-in-Israel/!5982006
[3] /Antisemitischer-Ueberfall-auf-FU-Student/!5987284
## TAGS
Schwerpunkt Nahost-Konflikt
Humboldt-Universität
Freie Universität Berlin
Berlin
Antisemitismus
Freie Universität Berlin
wochentaz
Freie Universität Berlin
Antisemitismus
## ARTIKEL ZUM THEMA
Nahostkonflikt und Studierende: Wenig Raum für Zwischentöne
Aktuell entsteht das Bild, Studierende seien beim Thema Nahost stark
polarisiert. Tatsächlich bewegen sich viele zwischen den extremen
Positionen.
Clubkommission über Krieg im Nahen Osten: „Dieser Konflikt zerreißt die Sze…
Sascha Disselkamp von der Clubcommission Berlin sieht die Clubszene seit
dem 7. Oktober stark polarisiert. Für ihn gibt es keinen Raum für
Antisemitismus.
Pro-palästina Demos an der FU: „Free, free, free FU“
Propalästinensische Student*innen demonstrieren gegen die FU. Sie fühlen
sich von der Universität unterdrückt.
Antisemitismus an der FU Berlin: Rauswurf löst kein Problem
Viele fordern, die Freie Universität solle einen mutmaßlich antisemitischen
Angreifer exmatrikulieren. Doch diese Möglichkeit hat die Uni gar nicht.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.