| # taz.de -- Antisemitismus in Berlin-Neukölln: Angriff im Schnellrestaurant | |
| > Zwei Personen wurden in einem Neuköllner Lokal mit einem Stuhl | |
| > attackiert, weil sie hebräisch sprachen. Der Staatsschutz ermittelt. | |
| Bild: In Freitagnacht wurden in einem Restaurant in Neukölln zwei Personen ang… | |
| Berlin taz | Die Deutsch-Israelische Gesellschaft hat mit Bestürzung auf | |
| einen mutmaßlich antisemitischen Angriff in einem Schnellrestaurant in | |
| Neukölln reagiert. [1][Präsident Volker Beck] forderte, dass man auf der | |
| Straße genauso angstfrei hebräisch, arabisch oder italienisch sprechen | |
| können müsse wie deutsch. Er forderte „politische Konsequenzen“ – unter | |
| anderem Initiativen von der Bundesregierung mit | |
| Migrantenselbstorganisationen, „die die Diskriminierung und Gewalt gegen | |
| Israelis ächten und Antisemitismus auch durch arabisch-stämmige und | |
| muslimische Communities sichtbar bekämpfen.“ | |
| Zuvor waren am Hermannplatz waren [2][laut einer Polizeimeldung] in der | |
| Nacht zum Samstag eine 27-jährige Frau und ein 24-jähriger Mann leicht | |
| verletzt worden, nachdem sie sich auf hebräisch unterhalten hatten. Zwei | |
| sich am Nachbartisch auf Arabisch unterhaltende Männer hätten sich | |
| daraufhin abfällig geäußert. Nachdem sich die Frau und der Mann das | |
| verbaten, kam es demnach zum Angriff. | |
| Einer der Männer am Nachbartisch soll laut Polizei auch mit einem Stuhl | |
| nach der Frau geschlagen haben. Die Frau konnte den Angriff mit dem Arm | |
| abwehren – als ihr Begleiter sich schützend vor sie stellte, habe der Mann | |
| ihm ins Gesicht geschlagen. Anschließend seien der Angreifer und dessen | |
| Begleiter geflohen. Die Opfer klagten über leichte Schmerzen, lehnten eine | |
| ärztliche Behandlung aber ab. Der Staatsschutz ermittelt wegen gefährlicher | |
| Körperverletzung. | |
| Auf dem ehemaligen Twitter kritisierte der Neuköllner Linken-Politiker | |
| Ferat Koçak: „Egal was im Nahen Osten, in Israel, in Palästina, Gaza oder | |
| West Bank Unmenschliches auch passiert. Nichts kann und darf Antisemitismus | |
| oder Rassismus rechtfertigen“. Auch der Neuköllner | |
| SPD-Bundestagsabgeordnete Hakan Demir verurteilte den Angriff: „Neukölln | |
| ist ein Bezirk, in dem Menschen aus über 160 Nationen leben. | |
| Antisemitismus, Hass und Hetze haben keinen Platz hier.“ | |
| ## Antisemitismus auf Allzeithoch | |
| Der in Berlin lebende jüdische Pianist Igor Levit sprach von „blankem | |
| Judenhass“: „Und da fragen sich Menschen allen Ernstes noch, weshalb viele | |
| Juden hier Angst haben, sich offen als solche zu zeigen.“ Der Angriff füge | |
| der sowieso schon schlimmen Verunsicherung „eine weitere tiefe, Wunde“ | |
| hinzu. Meldestellen für Antisemitismus wie Rias sprechen seit 7. Oktober | |
| von einem Allzeithoch von dokumentierten antisemitischen Vorfällen. (mit | |
| dpa und epd) | |
| 7 Jan 2024 | |
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| [1] https://www.deutsch-israelische-gesellschaft.de/pressemitteilung/angriff-au… | |
| [2] https://www.berlin.de/polizei/polizeimeldungen/2024/pressemitteilung.140257… | |
| ## AUTOREN | |
| Gareth Joswig | |
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