# taz.de -- +++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: Israelische Geisel für tot er… | |
> Ein 25-jähriger soll laut dem Forum der Geiselfamilien bei einem | |
> Befreiungsversuch ums Leben gekommen sein. Erdoğan verurteilt das US-Veto | |
> im UN-Sicherheitsrat. | |
Bild: Im European Gaza Hospital in Khan Younis werden rare Hilfsgüter verteilt | |
## Ägypten und Russland für Waffenstillstand | |
[1][Ägypten] und Russland wollen sich nach ägyptischen Angaben für einen | |
Waffenstillstand im Gaza-Krieg einsetzen. Die Präsidenten Abdel Fattah | |
al-Sisi und Wladimir Putin hätten in einem Telefonat außerdem betont, dass | |
die internationale Gemeinschaft diesbezüglich Verantwortung übernehmen | |
müsse, teilte Al-Sisis Sprecher am Samstag mit. Am Freitag war im | |
Weltsicherheitsrat ein von den Vereinigten Arabischen Emiraten | |
eingebrachter Resolutionsentwurf zu einem Waffenstillstand im Gaza-Krieg | |
gescheitert; die USA als Verbündeter Israels hatten ein Veto eingelegt. | |
Auch die am Sonntag beginnende Präsidentschaftswahl in Ägypten wird vom | |
Krieg im Nachbarland überschattet. Die Regierung in Kairo hat Israel | |
mehrmals vor einer Vertreibung der Bevölkerung des Gazastreifens gewarnt. | |
Das hat auch mit der Befürchtung zu tun, dass daraus am Ende eine | |
dauerhafte Vertreibung werden könnte. Trotz einer schweren Wirtschaftskrise | |
erhält Präsident Al-Sisi durch seine Politik im Gaza-Krieg wieder mehr | |
Zuspruch aus der Bevölkerung. | |
Ägypten hatte 1979 als erstes arabisches Land einen Friedensvertrag mit | |
Israel geschlossen. (dpa) | |
## Israel: Waffenfund in einer Vorort-Schule in Gaza-Stadt | |
Das israelische Militär hat am Samstag nach eigenen Angaben in einem dicht | |
besiedelten Vorort der Stadt Gaza Hamas-Kämpfer bekämpft und getötet und | |
Waffen in einer Schule gefunden. Soldaten hätten in dem Vorort Schidschaija | |
zudem einen Tunnelschacht entdeckt, in dem sich ein Aufzug befunden habe, | |
hieß es. Zudem hätten Extremisten von einer von den Vereinten Nationen | |
betriebenen Schule in der nördlichen Stadt Beit Hanun aus israelische | |
Truppen beschossen. Die Hamas erklärte unterdessen am Samstag, sie habe den | |
Beschuss Israels mit Raketen fortgesetzt. (ap) | |
## Forum der Geiselfamilien fordert Rückführung von Toten | |
Ein 25-jähriger Israeli ist nach Informationen der Geiselfamilien in der | |
Gefangenschaft der islamistischen Hamas im Gazastreifen ermordet worden. | |
Das Forum der Geiselfamilien sowie der Ortschaft Kibbuz Beeri, aus der der | |
junge Mann stammte, teilten dies am Samstag mit. Der Student war am 7. | |
Oktober von Terroristen aus dem Grenzort in den Gazastreifen verschleppt | |
worden. Seine Großmutter und sein Bruder wurden bei dem Massaker der Hamas | |
ermordet. | |
Der bewaffnete Hamas-Arm, die Kassam-Brigaden, hatten am Freitag ein Video | |
veröffentlicht. Es zeigte den 25-Jährigen zunächst lebend. Am Ende ist eine | |
blutige Leiche zu sehen. Die Kassam-Brigaden behaupteten, er sei bei einem | |
israelischen Befreiungsversuch getötet worden. | |
Der israelische Armeesprecher Daniel Hagari hatte am Freitag mitgeteilt, | |
zwei israelische Soldaten seien bei einem Einsatz zur Rettung von Geiseln | |
schwer verletzt worden. „Wir haben bei dieser Operation keine Geiseln | |
gerettet“, sagte er. | |
Das Forum der Geiselfamilien teilte am Samstag mit, man werde die | |
Rückführung der Leiche des jungen Mannes als Teil jeglichen Deals mit der | |
Hamas über die Freilassung von Häftlingen fordern. „Wir werden nicht ruhen, | |
bis alle wieder zu Hause sind.“ | |
Nach Angaben der israelischen Armee sind derzeit noch 138 Geiseln in der | |
Gewalt der Hamas und anderer extremistischer Gruppen im Gazastreifen. Bei | |
dem beispiellosen Überfall auf Grenzorte in Israel wurden israelischen | |
Angaben zufolge insgesamt rund 240 Menschen entführt. Im Rahmen eines Deals | |
zwischen der Regierung in Jerusalem und der Hamas wurden kürzlich insgesamt | |
105 Geiseln freigelassen. Im Austausch entließ Israel 240 palästinensische | |
Häftlinge aus israelischen Gefängnissen. (dpa) | |
## Palästinenserpräsident übt scharfe Kritik an den USA | |
[2][Palästinenserpräsident Mahmud Abbas] hat das Veto der USA im | |
UN-Sicherheitsrat gegen eine Resolution über eine Waffenruhe im | |
Gazastreifen als „unmoralisch“ verurteilt. Er mache die USA | |
mitverantwortlich „für das Blutvergießen von palästinensischen Kindern, | |
Frauen und älteren Menschen im Gazastreifen durch die israelischen | |
Besatzungstruppen“, wurde Abbas am Samstag von seinem Büro in Ramallah im | |
besetzten Westjordanland zitiert. | |
Mit ihrer Politik machten sich die USA mitschuldig an „Verbrechen des | |
Völkermords, der ethnischen Säuberungen sowie an Kriegsverbrechen der | |
israelischen Besatzungstruppen in Gaza, dem Westjordanland und Jerusalem“, | |
hieß es in der Erklärung weiter. Diese Politik werde zu einer „Gefahr für | |
die Welt und einer Bedrohung für Sicherheit und Frieden weltweit“. (afp) | |
## Erdoğan: Gerechte Welt nicht mit Amerika | |
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat das Veto der USA im | |
Weltsicherheitsrat gegen den Resolutionsentwurf für einen sofortigen | |
humanitären Waffenstillstand im Gaza-Krieg verurteilt. „Leider wurde die | |
Waffenruhe abgelehnt (…) mit nur Amerikas Stimme dagegen“, sagte Erdoğan am | |
Samstag bei einer Versammlung in Istanbul. „Eine gerechte Welt ist möglich, | |
aber nicht mit Amerika.“ | |
Der Resolutionsentwurf, den die Vereinigten Arabischen Emirate eingebracht | |
hatten, war am Freitag gescheitert. 13 der 15 Mitglieder des UN-Gremiums | |
hatten in New York zwar dafür gestimmt, aber die USA als Israels | |
Verbündeter hatten ihr Veto eingelegt. Großbritannien – ebenfalls eine | |
Vetomacht – enthielt sich. | |
Erdoğan, als Staatschef eines Nato-Landes eigentlich ein Verbündeter der | |
USA, warf sowohl Washington als auch dem Sicherheitsrat vor, auf Israels | |
Seite zu stehen. „Es ist für die Menschheit unmöglich voranzukommen mit | |
diesen Vereinten Nationen, mit diesem UN-Sicherheitsrat“, sagte er. Erdoğan | |
ist ein entschiedener Unterstützer der Palästinenser, und er weigert sich, | |
die islamistische Hamas als terroristisch einzustufen. (dpa) | |
## Passagierjet landet trotz Raketenbeschusses | |
Die Landung eines Passagierflugzeugs auf dem Flughafen Tel Aviv während | |
heftiger Raketenangriffe auf den Großraum der Stadt hat für Aufsehen | |
gesorgt. Das israelische Fernsehen veröffentlichte am Samstag ein Video, | |
auf dem das Flugzeug im Landeanflug zu sehen ist. Im Hintergrund ist zu | |
sehen, wie die Raketenabwehr Iron Dome (Eisenkuppel) aus dem Gazastreifen | |
abgefeuerte Raketen abfängt. Das Fernsehen veröffentlichte das Video vom | |
Freitagabend nach Aufhebung einer Nachrichtensperre. Ob eine akute | |
Gefährdung des Fliegers bestand, war unklar. | |
Nach Beginn des Gaza-Kriegs hatten zahlreiche internationale Fluglinien | |
ihre Israel-Flüge wegen Sicherheitsbedenken eingestellt. Vor allem die | |
israelische Fluggesellschaft El Al stellt jedoch weiterhin regelmäßige | |
Flüge aus und nach Tel Aviv zur Verfügung. El Al hatte als erste | |
Fluggesellschaft schon vor zwei Jahrzehnten damit begonnen, seine zivilen | |
Passagierflugzeuge mit einem Raketenabwehrsystem auszustatten. | |
Seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der islamistischen | |
Terrororganisation Hamas sind Tausende von Raketen aus dem Gazastreifen auf | |
Israel abgefeuert worden. Auch am Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv gab es | |
schon mehrfach Raketenalarm, etwa während des Israel-Besuchs von | |
Bundeskanzler Olaf Scholz im Oktober. Zu den Angriffen am Freitag bekannte | |
sich der militärische Arm der islamistischen Terrororganisation Hamas. | |
(dpa) | |
## Hilfsorganisationen: Waffenruhe hätte Ruhepause verschafft | |
Mehrere internationale Hilfsorganisationen haben scharf kritisiert, dass im | |
Weltsicherheitsrat der Resolutionsentwurf für einen sofortigen humanitären | |
Waffenstillstand im Gaza-Krieg gescheitert ist. „Wir sind entsetzt darüber, | |
dass es dem UN-Sicherheitsrat nicht gelungen ist, eine Resolution zu | |
genehmigen, die einen humanitären Waffenstillstand und die bedingungslose | |
Freilassung der in Gaza festgehaltenen Geiseln fordert“, hieß es in einer | |
Mitteilung aus der Nacht zu Samstag von Save the Children, Aktion gegen den | |
Hunger, Care International und anderen Organisationen. | |
Hätte man die Resolution umgesetzt, hätte man den Zivilisten in Gaza | |
angesichts des andauernden Bombardements eine dringend benötigte Ruhepause | |
verschafft. Es sei eine Gelegenheit gewesen, die Gewalt zu stoppen. „Gaza | |
ist heute der tödlichste Ort für Zivilisten auf der Welt“, hieß es weiter. | |
Auch Oxfam übte scharfe Kritik. Das alleinige Veto der US-Regierung gegen | |
den Entwurf stelle die Glaubwürdigkeit der USA in Sachen Menschenrechte in | |
Frage, es sei ein „weiterer Nagel in den Sarg“, erklärte die USA-Chefin der | |
Hilfsorganisation, Abby Maxmann. Ärzte ohne Grenzen nannte die Entscheidung | |
der USA ein „Votum gegen die Menschlichkeit“. Es mache die USA zum | |
„Mitschuldigen am Blutbad in Gaza“, sagte die Geschäftsführerin von Ärzte | |
ohne Grenzen in den USA, Avril Benoît. (dpa) | |
## Jair Lapid wirft Guterres Antisemitismus vor | |
Der israelische Oppositionsführer hat UN-Generalsekretär António Guterres | |
Antisemitismus vorgeworfen, nachdem dieser in einem seltenen Vorgang | |
[3][den Sicherheitsrat zum Handeln im Gaza-Krieg aufgefordert hatte]. Jair | |
Lapid schrieb am Samstag auf der Plattform X mit Blick auf den Artikel 99, | |
den Guterres mit dem Ziel eines humanitären Waffenstillstands bemüht hatte, | |
dieser sei seit Jahrzehnten nicht vom UN-Generalsekretär angewandt worden. | |
„Nicht, als eine halbe Million Menschen in Syrien getötet wurden, mehr als | |
vier Millionen im Kongo getötet, 450.000 in Darfur geschlachtet wurden oder | |
als in der Ukraine Zehntausende getötet wurden und Millionen flohen.“ | |
Lapid schrieb weiter: „Nur wenn Israel sich verteidigt, nachdem unsere | |
Kinder von brutalen Terroristen ermordet und unsere Leute als Geiseln | |
genommen wurden, beschließt der UN-Generalsekretär plötzlich, den Artikel | |
99 anzuwenden, um der Hamas zu helfen. Woher wissen wir, dass es | |
Antisemitismus ist? Weil es keine andere rationale Erklärung gibt.“ (dpa) | |
## Auswärtiges Amt: Deutsche Familie in Gaza getötet | |
Im Gaza-Krieg sind nach Angaben der Bundesregierung wohl auch deutsche | |
Staatsbürger getötet worden. „Wir müssen zum jetzigen Zeitpunkt leider | |
davon ausgehen, dass unter den Opfern der Kämpfe in Gaza auch eine deutsche | |
Familie ist“, hieß es am Samstag auf Anfrage aus dem Auswärtigen Amt in | |
Berlin. Nähere Angaben wurden nicht gemacht. Die Süddeutsche Zeitung | |
[4][berichtete unter Berufung auf Informationen von Angehörigen], dass eine | |
sechsköpfige deutsche Familie am 25. Oktober bei einem israelischen | |
Bombenangriff in ihrem Wohnhaus in Gaza getötet worden sei. (dpa) | |
## Erneut Beschuss an israelisch-libanesischer Grenze | |
Der Beschuss an Israels Grenze zum Libanon geht weiter. Nach neuen | |
Raketenangriffen aus dem Libanon auf israelisches Gebiet habe die Armee auf | |
die Orte zurückgefeuert, von denen aus die Angriffe erfolgt seien, teilte | |
das israelische Militär am Samstag mit. | |
Aus libanesischen Sicherheitskreisen hieß es, dass das Grenzdorf Aita | |
al-Schaab in der Nacht von heftigen Luftangriffen getroffen wurde. Zu dem | |
Zeitpunkt sollen sich dort hauptsächlich Hisbollah-Mitglieder aufgehalten | |
haben. Der Hisbollah-nahe TV-Sender Al-Majadin berichtete, dass in dem Ort | |
einige Häuser zerstört wurden. Der von der [5][pro-iranischen Hisbollah] | |
geführte libanesische Fernsehsender Al-Manar meldete, dass weitere Dörfer | |
im Grenzgebiet von israelischen Beschuss getroffen wurden. Die | |
Schiitenorganisation äußerte sich zunächst nicht. | |
In der Nacht hätten israelische Kampfjets außerdem eine Reihe von | |
Stützpunkten der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah angegriffen. Das | |
Militär sprach von „Terrorzielen“, darunter Kommando- und Kontrollzentralen | |
der Hisbollah. Es gab zunächst auf beiden Seiten keine Berichte über | |
mögliche Opfer. | |
Seit Beginn des Gaza-Krieges nach dem Hamas-Massaker in Israel am 7. | |
Oktober kommt es immer wieder zu Konfrontationen zwischen Israels Armee und | |
militanten Gruppierungen wie der Hisbollah in der israelisch-libanesischen | |
Grenzregion. Es ist die schwerste Eskalation seit dem zweiten Libanon-Krieg | |
2006. (dpa) | |
## Gazas Gesundheitsbehörde: 133 Tote binnen 24 Stunden | |
Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen sind nach Angaben der von der | |
Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde binnen 24 Stunden 133 weitere | |
Menschen getötet worden. 71 Tote und 160 Verletzte seien in das | |
Al-Aksa-Krankenhaus gebracht worden, 62 Tote und rund 100 Verletzte in die | |
Nasser-Klinik, teilte die Behörde am Samstag mit. Die Angaben lassen sich | |
nicht unabhängig überprüfen. | |
Die meisten der Angriffe sind nach palästinensischen Angaben im zentralen | |
und südlichen Teil des Küstenstreifens erfolgt. Israelische Bodentruppen | |
sind vor allem im Norden und Süden des Gazastreifens im Einsatz und werden | |
dabei von der Luftwaffe unterstützt. Es gibt Berichte über heftige Kämpfe | |
in Chan Junis im Süden. Der Ort gilt als eine Hochburg der islamistischen | |
Terrororganisation Hamas. | |
Der israelische Armeesprecher veröffentlichte am Samstag in arabischer | |
Sprache eine Aufforderung an Einwohner von Wohnorten im nördlichen | |
Gazastreifen, vor den Kämpfen in eine sicherere Gegend im westlichen Teil | |
der Stadt Gaza zu fliehen. Man werde außerdem eine Evakuierung aus Chan | |
Junis in Richtung Westen ermöglichen, hieß es in der Mitteilung. In der | |
Stadt Rafah werden man vom Vormittag an mit einer vierstündigen Feuerpause | |
die Versorgung mit humanitären Hilfsgütern erlauben. (dpa) | |
## Irans Außenminister warnt vor „unkontrollierter Explosion“ | |
Nach dem US-Veto im UN-Sicherheitsrat zu einer Resolution mit der Forderung | |
nach einer sofortigen Waffenruhe im Gazastreifen hat [6][der Iran] vor | |
einer „unkontrollierten Explosion“ im Nahen Osten gewarnt. Der iranische | |
Außenminister Hossein Amir-Abdollahian rief überdies am Samstag in einem | |
Telefonat mit UN-Generalsekretär António Guterres nach Angaben seines | |
Ministeriums dazu auf, den Rafah-Grenzübergang zwischen Ägypten und dem | |
Gazastreifen unverzüglich zu öffnen, damit humanitäre Hilfe in das | |
Palästinensergebiet gelangen könne. (afp) | |
## Vize-US-Botschafter bei UN kritisiert Forderung nach Waffenruhe | |
Die Forderung nach einer sofortigen Waffenruhe im Gazastreifen sei | |
„realitätsfremd“ und „hätte vor Ort nichts verändert“, sagte der | |
stellvertretende UN-Botschafter der USA, Robert Wood, in New York. Außerdem | |
würde eine Waffenruhe der Hamas erlauben „zu wiederholen, was sie am 7. | |
Oktober getan hat“, ergänzte er mit Blick auf den Angriff der | |
Palästinenserorganisation auf Israel, der den Krieg ausgelöst hatte. | |
Eine sofortige Waffenruhe würde lediglich „die Saat für einen zukünftigen | |
Krieg pflanzen, denn die Hamas hat keinen Wunsch nach einem dauerhaften | |
Frieden“, sagte der US-Diplomat weiter. (afp) | |
## USA blockieren UN-Resolution für humanitären Waffenstillstand | |
Die Vetomacht USA hat im UN-Sicherheitsrat einen Resolutionsentwurf mit der | |
Forderung nach einem humanitären Waffenstillstand im Nahost-Krieg | |
blockiert. In dem Gremium hätten 13 Staaten für den Entwurf gestimmt, | |
Großbritannien habe sich der Stimme enthalten, teilten die UN am Freitag | |
(Ortszeit) in New York mit. | |
Die USA argumentierten, ein bedingungsloser Waffenstillstand würde der | |
Terrororganisation Hamas in die Hände spielen. Sie könne sich dann neu | |
organisieren und Israel wieder angreifen. Der Sicherheitsrat war zu der | |
Dringlichkeitssitzung zu dem Nahost-Krieg zusammengekommen. | |
Vorausgegangen war ein Schreiben des UN-Generalsekretärs António Guterres. | |
Er hatte den Sicherheitsrat aufgefordert, die Kämpfe im Gaza-Streifen durch | |
einen dauerhaften humanitären Waffenstillstand zu beenden. | |
Das ständige Bombardement der israelischen Streitkräfte werde bald zu einem | |
kompletten Zusammenbruch der öffentlichen Ordnung führen, selbst begrenzte | |
humanitäre Hilfe sei dann unmöglich. | |
UN-Offizielle beschreiben die humanitäre Lage für die 2,3 Millionen | |
Menschen im Gaza-Streifen nach mehr als zwei Monaten Krieg als | |
„apokalyptisch“. Die Hamas hatte Israel am 7. Oktober überfallen, etwa | |
1.200 Menschen getötet und rund 240 Geiseln genommen. | |
Israels Armee reagierte mit einem massiven Beschuss des Gaza-Streifens und | |
riegelte das Gebiet ab, das die Hamas beherrscht. Die Hamas und israelische | |
Truppen liefern sich Bodenkämpfe. Tausende Menschen kamen dort bereits ums | |
Leben. (epd) | |
## Drei Hisbollah-Kämpfer in Syrien getötet | |
Bei einem israelischen Drohnenangriff im Süden Syriens sind nach Angaben | |
einer Beobachterorganisation drei Kämpfer der libanesischen Hisbollah-Miliz | |
und ein Syrer getötet worden. Die Männer seien in der syrischen Provinz | |
Kuneitra unweit der von Israel besetzten Golan-Höhen in einem gemieteten | |
Auto unterwegs gewesen, als sie von der Drohne angegriffen worden seien, | |
erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Freitag | |
gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. | |
Die Hisbollah erklärte später, dass drei ihrer Kämpfer getötet worden | |
seien. Nähere Angaben machte die vom Iran unterstützte schiitische Miliz | |
nicht. | |
Israel hat schon hunderte Luftangriffe auf syrischem Gebiet ausgeführt, | |
meist waren pro-iranische Milizen und Hisbollah-Kämpfer oder Positionen der | |
syrischen Armee das Ziel. Israel nimmt zu den Angriffen in der Regel nicht | |
Stellung. Seit dem Krieg zwischen Israel und der islamistischen | |
Palästinenserorganisation Hamas gibt es Befürchtungen, dass die schwer | |
bewaffnete Hisbollah in den Krieg gegen Israel eintreten könnte. (afp) | |
## Geiselbefreiung im Gazastreifen misslungen | |
Bei einer versuchten [7][Geiselbefreiung] im Gazastreifen sind israelischen | |
Angaben zufolge zwei israelische Soldaten „schwer verwundet“ worden. Bei | |
dem Einsatz seien „zahlreiche Terroristen“, die an der Entführung und | |
Bewachung der Geiseln beteiligt gewesen seien, getötet worden, erklärte | |
Israels Armee am Freitag. Es seien bei dem Vorgang jedoch keine Geiseln | |
befreit worden. | |
Die radikalislamische Hamas hatte zuvor erklärt, ihre Kämpfer hätten „einen | |
israelischen Versuch, einen gefangenen Israeli zu befreien“, vereitelt. Die | |
Geisel sei „für tot erklärt“ worden, hieß es in einer Erklärung. | |
Die israelische Armee wollte die Erklärung der Hamas weder bestätigen noch | |
dementieren. „Bitte unterlassen Sie es, unbestätigte Gerüchte zu verbreiten | |
und den psychologischen Terror der Hamas zu unterstützen“, forderten | |
Israels Streitkräfte. (afp) | |
9 Dec 2023 | |
## LINKS | |
[1] /Ende-der-Feuerpause-im-Gazastreifen/!5973795 | |
[2] /-Nachrichten-im-Nahost-Krieg-/!5972163 | |
[3] /Appell-des-UN-Generalsekretaers-zu-Gaza/!5974364 | |
[4] https://www.sueddeutsche.de/projekte/artikel/politik/gaza-deutsche-familie-… | |
[5] /Dschihad-Museum-der-Hisbollah/!5971207 | |
[6] /Repression-in-Iran/!5965365 | |
[7] /Israelische-Geiseln-in-Gaza/!5973878 | |
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