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# taz.de -- Frauenberatungsstellen im Norden: Tarifsteigerung sorgt für Kürzu…
> Frauenberatungsstellen in Schleswig-Holstein befürchten, dass dieses Jahr
> 10.000 Beratungsstunden wegfallen. Es fehlt das Geld für die
> Tarifsteigerung.
Bild: Bis zu 10.000 Stunden Beratungszeit weniger: Schleswig-Holsteins Frauenbe…
Neumünster taz | Rund 12.000 Frauen, Mädchen und Angehörige suchen jährlich
Hilfe in den Frauenberatungsstellen in Schleswig-Holstein. In diesem Jahr
könnten einige von ihnen vor geschlossenen Türen stehen, warnt der
Landesverband der Beratungsstellen in Schleswig-Holstein (LFSH): Bis zu
10.000 Stunden Beratungszeit könnten wegfallen, weil das Land die
erwartbaren Tarifsteigerungen nicht ausgleicht.
„Wir begrüßen eine angemessenere Bezahlung von Fachkräften – aber wenn d…
Land diese nicht mitfinanziert, ist das de facto eine Kürzung der
Beratungskapazitäten“, sagt Geschäftsführerin Katharina Wulf.
Das Sozialministerium, das für [1][Frauenhäuser] und Beratungsstellen
zuständig ist, wisse um die Sorgen und erkenne die schwierige Lage der
Beratungsstellen an, die – wie zahlreiche andere Vereine und Initiativen
aus dem sozialen Bereich – unter der [2][angespannten Haushaltslage
leiden], heißt es auf Anfrage der taz.
Die Zahl von 10.000 Stunden kann die Ministeriumssprecherin aber nicht
bestätigen. Ihrer Einschätzung nach werde die Reduzierung wohl geringer
ausfallen: „Einige Beratungsstellen haben darauf hingewiesen, dass das
Beratungsangebot um einige Stunden reduziert werden müsse.“
## Haushaltsberatungen im Januar
Anders als in anderen Bundesländern, wo die Beratung und der Schutz für
Gewaltopfer teils als freiwillige Leistung, teils über die reale Belegung
finanziert werden, sind in Schleswig-Holstein die Landeszahlungen fest über
das Finanzausgleichsgesetz verankert.
Im abgelaufenen Jahr erhielten Frauenhäuser und Beratungsstellen für
gewaltbetroffene Frauen rund 8,4 Millionen Euro, davon entfielen 1,8
Millionen auf die Beratungsstellen. Vereinbart wurde zwischen den
Frauenfacheinrichtungen und dem Land auch, dass der Betrag jährlich um 2,5
Prozent steigt. Weitere knapp 570.000 Euro stammen aus anderen
Landestöpfen.
Aus Sicht der Frauenberatungsstellen [3][reicht diese Summe aber nicht] –
und 2,5 Prozent mehr seien angesichts von steigenden Kosten für Mieten,
Energie und vor allem Personal nicht genug: „Wir sehen die Ankündigungen
des Landes, die Tarifsteigerungen nicht in die Finanzierung aufnehmen zu
wollen, sehr kritisch“, sagt Melanie Groß, Vorstandsmitglied des LFSH.
Die Haushaltsberatungen gehen im Januar los. Der Landtag des stark
verschuldeten Schleswig-Holstein hat für das vergangene und auch das
laufende Jahr eine Haushaltsnotlage erklärt und sie mit den Folgen der
Coronapandemie und des andauernden Ukraine-Kriegs erklärt, muss aber alle
Entscheidungen danach überprüfen, ob sie nicht gegen die Regeln des
Bundesverfassungsgericht-Urteils verstoßen.
16 Jan 2024
## LINKS
[1] /Frauenhaeuser/!t5046583
[2] /Schleswig-Holstein-praesentiert-Sparplaene/!5934825
[3] /Expertin-ueber-haeusliche-Gewalt/!5943595
## AUTOREN
Esther Geißlinger
## TAGS
Schleswig-Holstein
Frauen
Beratung
Gewalt gegen Frauen
Schuldenbremse
Queer
Gewalt gegen Frauen
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