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# taz.de -- 1,5 Milliarden US-Dollar: Urteil wegen Glyphosat
> Nach der Verurteilung zur Zahlung von 1,5 Milliarden US-Dollar will Bayer
> in Berufung gehen. Das Urteil ist nicht der erste juristische Rückschlag.
Bild: Protest von Extinction Rebellion vor dem Eingang des Chemiekonzerns Bayer…
Leverkusen afp | Der Leverkusener Chemie- und Pharmakonzern Bayer will ein
weiteres Urteil eines US-Gerichts zur Zahlung von Schadenersatz wegen
Gesundheitsschäden durch den Unkrautvernichter [1][Glyphosat] anfechten.
Die US-Gerichte hätten „den Klägern unzulässigerweise erlaubt, die
regulatorischen und wissenschaftlichen Fakten falsch darzustellen“, sagte
ein Konzernsprecher am Sonntag der Nachrichtenagentur afp.
Ein Gericht in Jefferson City im US-Bundesstaat Missouri hatte die
Bayer-Tochter Monsanto am Freitag zur Zahlung von mehr als 1,5 Milliarden
US-Dollar an drei Kläger verurteilt, wie der Finanzdienst Bloomberg
berichtete. Die Kläger führen ihre Krebserkrankung auf die jahrelange
Verwendung des umstrittenen Unkrautvernichtungsmittels zurück.
Die Kläger hätten „behaupten“ dürfen, „dass es beim Prozess der
Wiederzulassung in der EU und der Bewertung durch die amerikanische
Umweltbehörde EPA Sicherheitsbedenken gegeben hätte“, kritisierte der
Konzernsprecher. Er verwies darauf, dass die [2][EU-Kommission erst
vergangene Woche eine weitere Zulassung des Mittels für weitere zehn Jahre
beschlossen hatte]. „Und die EPA bestätigt weiterhin, dass Glyphosat nicht
krebserregend ist“, fügte er hinzu.
Um den Einsatz von Glyphosat wird weltweit seit Jahren gerungen. Das Mittel
ist für die Landwirtschaft bedeutsam, kann jedoch die [3][Umwelt
beeinträchtigen] und steht im Verdacht, krebserregend zu wirken. In den USA
landeten mutmaßlich durch Glyphosat verursachte Krebserkrankungen in
Tausenden Fällen vor Gericht. Bayer wurde teils freigesprochen und teils
rechtskräftig zur Zahlung von Schadenersatz verurteilt oder zahlte im
Rahmen von Vergleichen.
Das Urteil vom Freitag ist der vierte juristische Rückschlag für Bayer
innerhalb eines Monats. Zuvor war eine ganze Reihe von Urteilen zugunsten
des Konzerns ausgefallen. Bayer hatte den Glyphosat-Hersteller Monsanto
2018 für 63 Milliarden US-Dollar übernommen und ist seitdem in zahlreiche
Gerichtsprozesse verstrickt. Rund 113.000 der 160.000 von mutmaßlichen
Opfern angestrengten Verfahren wurden bislang abgeschlossen. Der Konzern
hat dafür Rückstellungen in Höhe von 16 Milliarden US-Dollar gebildet.
19 Nov 2023
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