# taz.de -- Staaten wollen Kooperation bei KI: Erstes Treffen in Großbritannien | |
> Beim ersten globalen KI-Gipfel in Großbritannien bleibt vieles im Vagen. | |
> Doch eines haben die Staatsvertreter gemeinsam: Sie betonen die Chancen. | |
Bild: Händeschütteln für eine sichere Technologie: Robert Habeck und Rishi S… | |
MILTON KEYNES dpa | Bei einem ersten internationalen Gipfeltreffen zur | |
Sicherheit von [1][Künstlicher Intelligenz] haben Staaten Wege zu einer | |
besseren Kooperation gesucht. Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) sagte am | |
Donnerstag vor Beratungen im englischen Milton Keynes, die [2][Technologie] | |
könne viele Dinge leichter und effizienter machen, „vom Klimaschutz bis zu | |
Wetterdaten und Frühwarnsystemen, von der Krankheitserkennung bis zu | |
Therapiesystemen“. Es sei aber natürlich auch Missbrauch möglich. | |
Die Konferenz, an der Vertreter von knapp 30 Staaten, darunter auch China, | |
sowie großer Technologiekonzerne teilnahmen, gilt als früher Schritt zu | |
einer internationalen Verständigung über die Regulierung des sich rasch | |
entwickelnden Sektors. Auch im Rahmen der G7-Staaten sowie in den USA und | |
der Europäischen Union gibt es Bestrebungen, Standards zu setzen. | |
Als bedeutendes Ergebnis der Konferenz kündigte der britische | |
Premierminister Rishi Sunak die Gründung eines britisch-amerikanischen | |
Instituts für KI-Sicherheit an, das neue Programme noch vor deren | |
Veröffentlichung testen solle. Darauf habe er sich mit US-Vizepräsidentin | |
Kamala Harris und führenden Unternehmen in der Branche geeinigt, sagte der | |
konservative Politiker zum Abschluss des Gipfels am Donnerstag vor | |
Journalisten. | |
[3][Software mit Künstlicher Intelligenz (KI) ist bereits allgegenwärtig], | |
aber meist eng auf Aufgaben spezialisiert. Sie steckt etwa in der | |
Bildverbesserung, in Autokorrektur, in Chatbots, die allmählich statt | |
Hotlines genutzt werden, sowie im Gesundheitswesen zum Beispiel zur Analyse | |
von Symptomen. | |
In einer Spitzenrunde unter anderem mit Bundeswirtschaftsminister Habeck, | |
Sunak, Harris, UN-Generalsekretär António Guterres und EU-Kommissionschefin | |
Ursula von der Leyen wurden vier [4][Risiken] benannt, wie es aus Kreisen | |
Beteiligter hieß. So müssten die Auswirkung auf den Arbeitsmarkt und den | |
sozialen Zusammenhalt berücksichtigt werden. Der Mensch müsse bei der | |
Technologie im Mittelpunkt stehen. | |
Es gehe außerdem um eine Balance zwischen Innovation und Regulierung. Der | |
KI-Entwicklung müsse genügend Spielraum gegeben werden. Es müsse aufgepasst | |
werden, dass die Entwicklung durch Regulierung nicht abgewürgt werde. Bei | |
dieser Frage habe es in der Runde aber Nuancen gegeben. Außerdem betonte | |
die Spitzenrunde demnach, dass auch kleine Länder Zugang zu KI haben | |
sollten. Es müsse ein echter Wettbewerb entstehen, damit der Markt nicht | |
von großen „Playern“, also großen IT-Konzernen vor allem aus den USA, | |
dominiert werde. | |
## Diskussion über Regulierung | |
Von der Leyen betonte, man solle von anderen Technologien lernen. Auch die | |
Atomkraft sei für gute Zwecke wie Energiegewinnung, aber auch als Bombe | |
verwendet worden. Es brauche freie und gut ausgestattete Forscherinnen und | |
Forscher, um Risiken zu bewerten. Sie sprach zudem davon, dass in derzeit | |
laufenden Verhandlungen zu einem EU-KI-Gesetz über die Gründung eines | |
europäischen Amts für KI diskutiert werde. Dieses könnte gemeinsame Regeln | |
in allen 27 EU-Staaten durchsetzen, erläuterte von der Leyen. | |
Habeck sagte vor dem Abflug nach England, die EU wolle über eine Verordnung | |
die Anwendung von KI regulieren. Es gehe aber nicht darum, die Technik | |
selbst einzuschränken. Zudem müssten international gleiche | |
Wettbewerbsbedingungen geschaffen werden. | |
Digitalminister Volker Wissing (FDP) hatte zum Auftakt des Treffens davor | |
gewarnt, die Chancen der Technologie aus den Augen zu verlieren. Er habe | |
sich daher für einen Verhaltenskodex eingesetzt, der als Brücke zwischen | |
den europäischen und US-amerikanischen Regeln fungieren solle, sagte | |
Wissing am Mittwoch. Die EU müsse ihren Fokus noch deutlicher auf Chancen | |
durch die neue Technologie setzen, sonst drohe, dass man den Anschluss | |
verliere. | |
3 Nov 2023 | |
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