# taz.de -- Coworkingspace Start-up in der Krise: Wework ist pleite | |
> Zuletzt war Wework mit 777 Standorten aktiv, nun ist's vorbei. Das | |
> Start-up vermietete Bürogebäude, doch aktuelle Trends gehen in eine | |
> andere Richtung. | |
Bild: Der Trend geht zum Homeoffice | |
Berlin taz | Früher war es mit einer Bewertung von 47 Milliarden Euro eins | |
der bedeutendsten Start-ups der Welt, nun ist davon kaum etwas übrig: | |
[1][Der Coworkingspace-Anbieter Wework] hat in den USA und Kanada Anträge | |
auf Insolvenz gestellt, wie das Unternehmen in der Nacht zum Dienstag | |
mitteilte. Zuvor habe es sich mit dem Großteil seiner Gläubiger*innen | |
auf die Restrukturierung seiner Schulden geeinigt. Wework hofft, sich im | |
Rahmen des Insolvenzverfahrens neu aufstellen und unter anderem teure | |
Mietverträge loswerden zu können. | |
Das Geschäftsmodell von Wework ist eng mit der restlichen Start-up-Welt | |
verknüpft. Das Unternehmen wurde 2010 gegründet und mietete große Büroräume | |
an, die es als Coworkingspaces an junge, hippe Unternehmen oder | |
Freelancer*innen weitervermietete. Dabei reicht das Angebot vom | |
einzelnen Arbeitsplatz bis hin zu ganzen Büroetagen. | |
Zuletzt war Wework mit 777 Standorten in 39 Ländern aktiv. In Deutschland | |
betreibt das Unternehmen unter anderem in Berlin, München und Hamburg | |
Bürogebäude. Laut Unternehmensangaben sind Standorte außerhalb der USA und | |
Kanada nicht von der Insolvenz betroffen. | |
Bereits auf dem Höhepunkt seines Erfolges lief bei Wework nicht alles rund. | |
Ein Börsengang wurde 2019 vertagt und erst zwei Jahre später vollzogen. | |
Letztlich wurde die Coronakrise und der [2][Trend zum Homeoffice für] das | |
Unternehmen immer mehr zum Problem. | |
## Rückgang der Kundschaft | |
Ein wachsendes Überangebot an Gewerbeimmobilien, ein verstärkter Wettbewerb | |
und die unsichere wirtschaftliche Lage führten zu einem Rückgang der | |
Kundschaft, klagte das Unternehmen Anfang August in seinem letzten | |
Quartalsbericht. Darin warnte Wework bereits, dass „erhebliche Zweifel“ an | |
der Fähigkeit bestünden, als Unternehmen fortzufahren. | |
So kommt die Pleite nicht überraschend. Anfang Oktober [3][ließ das | |
Unternehmen eine] fällige Schuldenzahlung ausfallen. Das setzte einen | |
Countdown von 30 Tagen in Gang, nach dem die Firma offiziell für | |
zahlungsunfähig erklärt worden wäre. Vergangene Woche handelte Wework noch | |
einen einwöchigen Aufschub aus. Doch auch dieser konnte die Insolvenz | |
offenbar nicht verhindern. | |
7 Nov 2023 | |
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## AUTOREN | |
Simon Poelchau | |
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