| # taz.de -- Kriegsflüchtlinge in Myanmar: Tote im Schatten anderer Kriege | |
| > Myanmars Demokratiebewegung wird in internationalen Medien kaum noch | |
| > behandelt. Dabei kommt es immer wieder zu Opfern auch unter Zivilisten. | |
| Bild: Nach einem Luftangriff zerstörtes Flüchtlingslager nahe der Grenzstadt … | |
| Der Tod von rund 30 Zivilisten, darunter 11 Kinder, durch eine schwere | |
| Explosion in einem Flüchtlingslager im Nordosten Myanmars rückt den Krieg | |
| in dem südostasiatischen Land wieder kurz in die Weltöffentlichkeit. Die | |
| dominieren derzeit Nachrichten über den Angriff der Hamas auf Israel wie | |
| auch Russlands Angriffskrieg in der Ukraine. | |
| Der sogenannte CNN-Effekt hat dafür gesorgt, dass die Unterdrückung von | |
| Myanmars Demokratiebewegung durch die Militärjunta kaum noch internationale | |
| Schlagzeilen macht. Schließlich dauert der militärisch ausgefochtene | |
| Machtkampf in Myanmar schon mehr als zweieinhalb Jahre, ein Ende ist nicht | |
| in Sicht. Zudem ist unklar, wer für [1][die Explosion] verantwortlich ist. | |
| Das betroffene Gebiet nahe der Grenzstadt Laiza kontrolliert die ethnische | |
| Rebellengruppe Kachin Independent Army (KIA). Sie hat nahe dem Lager ein | |
| Militärcamp. KIA-nahe Quellen werfen Myanmars Militär einen Angriff auf das | |
| Flüchtlingslager vor, doch können sie nicht sagen, ob ein Flugzeug, eine | |
| Drohne oder ein Artilleriegeschoss verantwortlich ist. Alles ist denkbar | |
| und passt zum Vorgehen des Militärs. Doch unabhängige Quellen vor Ort gibt | |
| es nicht. | |
| Das Militär erleidet in seinem Kampf gegen den [2][erstaunlich starken | |
| Widerstand] immer wieder hohe Verluste und greift deshalb vermehrt auf | |
| Luftangriffe zurück. Ein Militärsprecher weist die Vorwürfe eines | |
| Luftangriffs aber zurück und mutmaßt über eine Explosion in einem | |
| Munitionslager der KIA. Ausgeschlossen werden kann das nicht. Klar ist, | |
| dass es ohne den [3][Putsch in Myanmar] friedlicher geblieben wäre. | |
| Bei der gewaltsamen Unterdrückung der Protestbewegung hat das Militär laut | |
| Schätzungen von Menschenrechtlern bis Dienstag mindestens 4.144 Zivilisten | |
| getötet. Hinzu kommt eine unklare Zahl getöteter Kombattanten beider | |
| Seiten. Myanmars südostasiatische Nachbarn haben sich als handlungsunfähig | |
| erwiesen, Russland und China blockieren wirkungsvollere Maßnahmen. Deshalb | |
| dürfte die Weltöffentlichkeit demnächst noch weitere Todesopfer in Myanmar | |
| beklagen. | |
| 11 Oct 2023 | |
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| ## AUTOREN | |
| Sven Hansen | |
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