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# taz.de -- Konzerttipps für Berlin: Verrückte Kürbisse
> In dieser Woche geht es in der Musik überdreht zu, Gitarren erklingen in
> reiner Stimmung, und ein Veteran des befreiten Saitenspiels ist zu Gast.
Bild: Das Blechbläsertrio Zinc & Copper
Jazz ist eigentlich immer ein guter Anfang. Ob frei improvisiert oder zu
Teilen komponiert, geht es mit dieser Musik entschieden ins Offene mit mehr
oder weniger ungewissem Ausgang. Zu den interessantesten Pianisten auf
diesem Gebiet in Deutschland gehört Achim Kaufmann, der am Freitag im
[1][Sowieso] mit dem Kontrabassisten Nick Dunston und der Schlagzeugerin
Mariá Portugal.
Alle Beteiligten leben in Berlin und beschränken sich in ihrer Arbeit nicht
auf die Grenzen von Jazz im engeren Sinn. Neue Musik, Klangkunst und
Rhythmus- wie Klangforschung gehören ebenso wie Improvisation bei ihnen
dazu. Unerwartetes ist zu erwarten (15. 9., 20 Uhr, Weisestraße 24).
Und weil es so schön begonnen hat, soll es gleich noch etwas mehr Jazz dazu
geben. Am Sonnabend bekommt man im WestGermany das Album „Freaky Squash
Baby“ des vor drei Jahren gegründeten Berliner Projekts Tryon vorgestellt.
Geleitet vom Bassisten Kellen Tryon Mills, versammelt die Platte 18
Musiker, von denen zehn an diesem Abend auf der Bühne stehen werden.
Darunter die Pianistin Rieko Okuda, der Synthesizerexperte Richard Scott
und der Saxofonist Peter Van Huffel. Klänge und Stile aller Arten erkundet
das Projekt, mitunter gern leicht überdreht und sicher zusammengehalten von
Gesang, in diesem Fall des Jazzsängers Erik Leuthäuser.
Ebenfalls auf dem Programm steht das Trio des Bassisten Antti Virtaranta,
des Saxofonisten Chris Pitsokos und des Schlagzeugzeugers Emilio Gordoa
(16. 9., 20 Uhr, Skalitzer Straße 133).
Einen verdienten [2][Meister des abenteuerlustigen Gitarreneinsatzes gibt
es Mittwoch dann im Arkaoda]. Sir Richard Bishop, bekannt geworden mit der
Band Sun City Girls, hat sich als musikalischer Weltenbummler mit
Traditionen von allen Kontinenten vertraut gemacht und in seine
Improvisationen integriert, von indischen Ragas bis zu Tuareg-Ostinati.
Auch wenn er gewohnheitsmäßig mit dem Adjektiv „experimentell“ stilistisch
eingeordnet wird, kann sich seine Musik durchaus freundlich zugänglich
präsentieren. Vorab gibt sich der folkloristisch inspirierte singende
Harfenist Andy Aquarius die Ehre (20. 9., 21 Uhr, Karl-Marx-Platz 16 -18,
15 €, kein VVK)
Am Donerstag [3][geht es im KM 28 noch einmal um den Gebrauch von
Saiteninstrumenten]. Die Gitarristen Julia Reidy und Fredrik Rasten haben
je ein Werk geschrieben, das sie zusammen mit dem Blechbläsertrio Zinc &
Copper, bestehend aus dem Tubisten Robin Hayward, dem Posaunisten Hilary
Jeffery und der Hornistin Elena Kakaliagou, uraufführen werden.
Beide Werke verwenden erweiterte reine Stimmung, die auf der natürlichen
Obertonreihe basiert. Mit scheinbar einfachen, vordergründig statisch
wirkenden Mitteln können so erstaunlich reiche Klänge entstehen, zumal die
Beteiligten genau wissen, was und wie sie das tun. Verspricht toll zu
werden (21. 9., 20 Uhr, KM 28, Karl-Marx-Straße 28).
14 Sep 2023
## LINKS
[1] https://www.sowiesoberlin.com/Concerts
[2] https://berlin.arkaoda.com/?%2Fdefault%2Fdetail%2Fid=821
[3] http://www.field-notes.berlin/veranstaltung/zinc-and-copper-well-tuned-bras…
## AUTOREN
Tim Caspar Boehme
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