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# taz.de -- Uranmunition für die Ukraine: Uran alleine reicht nicht
> Die von den USA nun gelieferte Uranmunition ist weder dystopisch – noch
> wird sie den Krieg entscheiden. Wichtig für die Ukraine ist noch etwas
> anderes.
Bild: Demnächst mit Uranummantelung? US-amerikanische Munitionslieferung für …
Erst mal durchatmen: [1][Die Uranmunition, die die USA an die Ukraine
liefern wollen], ist weder das Teufelszeug, das den Dritten Weltkrieg
auslöst, noch ein Wundermittel, das Russlands Angriffskrieg schlagartig
beenden wird.
Bei Uran läuft schnell die Assoziationskette vom Kernkraftwerk zur
Atombombe. Doch die Geschosse sind keine Atomwaffen. Sie gehören quasi zur
Standardausrüstung amerikanischer Panzer. Abgereichertes Uran ist das, was
übrig bleibt, wenn man anderes Uran anreichert – zum Beispiel für
Brennstäbe von Kernkraftwerken. Es ist sehr dicht und kann Stahl
durchdringen. Ideal also, um feindliche Panzer abzuschießen.
Partikel können bei Menschen schwere Krankheiten auslösen, wenn sie
aufgenommen werden. Dieses Langzeitrisiko tritt in der Ukraine allerdings
gegenüber den evidenten Schäden durch die russische Besatzung in den
Hintergrund. Die Munitionslieferung dürfte in Deutschland dennoch wieder
für eine Diskussion über eine mögliche Eskalation sorgen.
Dabei hatte Großbritannien bereits im Frühjahr eine ähnliche Lieferung
angekündigt. Auch als russische Panzer mit der in Deutschland hergestellten
Panzerfaust 3 abgeschossen wurden, hat man in Berlin weiter ruhig schlafen
können. Genauso, als Haubitzen, Flakpanzer und Leopards aus deutschen
Beständen geliefert wurden. Russland ist es weitgehend egal, womit sein
Kriegsgerät zerstört wird.
## Für die laufende Offensive eh zu spät
Allerdings wird auch diese Waffenlieferung allein nicht dazu führen, dass
die russische Armee fluchtartig das Land verlässt. Die Stückzahlen sind zu
klein. Nur 31 Abrams-Panzer wollen die USA liefern. Besser als nichts. Aber
bei rund 1.000 Kilometern aktiver Frontlinie ist das homöopathisch. Auch
kommen die Fahrzeuge erst im Laufe des Herbsts an. Für die laufende
Offensive könnte das zu spät sein. Im Schlamm steckende Abrams-Panzer
kommen auch mit Uranmunition nicht weit.
Was die Ukraine braucht, sind nicht nur neue und andere Waffen, sondern
auch eine den Umständen entsprechende Quantität. Ihre Verbündeten müssen
sich auf die industrielle Dimension dieses Kriegs einstellen. Es [2][reicht
nicht] aus, [3][ein bisschen in den Depots der eigenen Streitkräfte zu
stöbern]. Eigentlich sollte das mehr als 18 Monate nach Beginn des groß
angelegten russischen Überfalls klar sein. Wenn sie wollen, haben die
Nato-Länder die Kapazität, die Produktion hochzufahren. Rheinmetall konnte
kürzlich auch neue Munition für den Flakpanzer Gepard herstellen, nachdem
die nötigen Verträge da waren. Es geht, wenn man will.
7 Sep 2023
## LINKS
[1] /-Nachrichten-im-Ukraine-Krieg-/!5958795
[2] /Nato-Verteidigungsminister-in-Bruessel/!5912771
[3] /Munition-fuer-die-Ukraine/!5922802
## AUTOREN
Marco Zschieck
## TAGS
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