# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: USA liefern Panzer früher | |
> Stoltenberg fordert höhere Militärausgaben von den Nato-Staaten. Die USA | |
> werden früher als geplant Kampfpanzer vom Typ Abrams M1A1 an die Ukraine | |
> liefern. | |
Bild: Die USA liefern früher als erwartet Abrams M1A1Panzer. Hier während ein… | |
## USA liefern Panzer an die Ukraine früher | |
Die USA werden die zugesagte Lieferung von Abrams-Kampfpanzern an die | |
Ukraine beschleunigen. Dafür sollten ältere, aufgearbeitete Modelle nach | |
Kiew geliefert werden, teilten Regierungsvertreter der Nachrichtenagentur | |
AP mit. | |
Ursprünglich wollten die USA der Ukraine 31 Kampfpanzer des neueren Typs | |
Abrams M2A2 zur Verfügung stellen. Die Lieferung der 70-Tonnen-Kolosse ins | |
Kampfgebiet hätte allerdings acht bis zehn Monate gedauert. Jetzt entschied | |
das Verteidigungsministerium den Regierungsvertretern zufolge, ältere | |
Panzer vom Typ Abrams M1A1 zu liefern. Diese sollen aus Armeebeständen | |
entnommen werden. Außerdem können ukrainische Soldaten daran leichter | |
ausgebildet werden. Auch die Handhabung ist einfacher. (ap) | |
## Kanzler Scholz spricht über Telefonat mit Putin | |
Bundeskanzler Olaf Scholz hat Einblicke in seine Telefonate mit dem | |
russischen Präsidenten Wladimir Putin gegeben. Diese Gespräche seien bis zu | |
eineinhalb Stunden lang, berichtete der SPD-Politiker am Montagabend in | |
Düsseldorf. Das letzte sei im vergangenen Dezember gewesen. Manchmal | |
verzichte Putin auf die Übersetzung aus dem Deutschen, weil er schon | |
verstanden habe, und manchmal spreche der Kreml-Chef auch Deutsch – „wenn's | |
passt“, sagte Scholz. | |
Seine Gespräche mit Putin seien stets eingebettet in Gespräche mit | |
Deutschlands Verbündeten und dabei kristallisiere sich heraus, wann ein | |
Austausch anstehe. „Es ist nicht so, dass ich SMS schicke und frage: Wollen | |
wir wieder?“ Es gebe eine für diese Zwecke geeignete Telefonschalte, sagte | |
der Kanzler noch über die Besonderheiten dieser Gespräche. Trotz der | |
unterschiedlichen Meinungen seien die Telefonate stets höflich. Er sei mit | |
Putin per Sie, sagte Scholz. (dpa) | |
## Nato-Chef Stoltenberg fordert höhere Militärausgaben | |
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg fordert von den Mitgliedstaaten der | |
transatlantischen Allianz höhere Militärausgaben. Er rechne damit, dass | |
beim Gipfel im Juli ein ehrgeizigeres Ziel ausgegeben werde. Das bisherige | |
Zwei-Prozent-Ziel gemessen am Bruttoinlandsprodukt hätten im vergangenen | |
Jahr lediglich sieben der 30 Mitgliedstaaten erreicht. Deutschland sei nach | |
wie vor nicht darunter. „Wir müssen mehr tun, und wir müssen es schneller | |
tun“, sagt Stoltenberg bei der Vorstellung des Nato-Jahresberichts 2022 in | |
Brüssel. (rtr) | |
## Selenski wird vermutlich mit Xi Jinping telefonieren | |
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski wartet auf die Zustimmung | |
Chinas zu einen Telefonat mit seinem Kollegen [1][Xi Jinping]. „Ich weiß es | |
nicht, wir warten auf eine Bestätigung“, sagt die stellvertretende | |
Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk auf die Frage, wann das Telefonat | |
stattfinden soll. Das Telefonat wäre wichtig, sagt sie der Zeitung Corriere | |
della Sera. „Beide haben sich etwas zu sagen.“ (rtr) | |
## Russland: Angriffe auf zivile Gebäude auf der Krim | |
Die Explosionen auf der Krim haben russischen Angaben zufolge zivilen | |
Einrichtungen gegolten. Die Stadt Dschankoi sei von Drohnen angegriffen | |
worden, zitiert die Nachrichtenagentur Tass den von Russland eingesetzten | |
Verwaltungschef Igor Iwin. Ein Haus, eine Schule und ein | |
Lebensmittelgeschäft hätten Feuer gefangen, und das Stromnetz sei | |
beschädigt worden. | |
„Alle Drohnen zielten auf zivile Einrichtungen. Eine Drohne wurde über der | |
technischen Schule von Dschankoi getroffen und ging zwischen dem | |
Unterrichtsbereich und einem Studentenwohnheim nieder“, schrieb ein Berater | |
Iwins auf Telegram. „Es gibt keine militärischen Einrichtungen in der Nähe. | |
Die anderen wurden in Wohngebieten abgeschossen. Sie trugen neben | |
Sprengstoff auch Schrapnells.“ Die ukrainische Regierung vermutet, dass die | |
Stadt und die umliegenden Gebiete der größte russische Militärstützpunkt | |
auf der Krim sind. (rtr) | |
## Japanischer Regierungschef besucht die Ukraine | |
[2][Japans Ministerpräsident Fumio Kishida] hat am Dienstagmorgen | |
überraschend eine Reise in die von Russland angegriffene Ukraine | |
angetreten. Kishida wollte den ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski | |
in der Hauptstadt Kiew treffen. Kurz zuvor war Chinas Präsident Xi Jinping | |
für eine dreitägige Reise in der russischen Hauptstadt Moskau eingetroffen. | |
Die gewissermaßen konkurrierenden Gipfel bei den Kriegsgegnern ereignen | |
sich zu einem Zeitpunkt, in dem die Langzeitrivalen Japan und China jeweils | |
diplomatische Offensiven fahren. Das japanische Außenministerium erklärte, | |
Kishida werde dem Mut und der Geduld des ukrainischen Volkes seinen Respekt | |
erweisen, das unter der Führung Selenskis aufstehe, um seine Heimat zu | |
verteidigen. | |
Außerdem werde er als Vorsitzender der G-7 und japanischer Regierungschef | |
die Solidarität mit der Ukraine und die unerschütterliche Unterstützung für | |
das Land zum Ausdruck bringen. In den Gesprächen werde er seine absolute | |
Zurückweisung der einseitigen Veränderung das Status quo durch Russland | |
durch Invasion und Gewalt zeigen sowie seine Entschlossenheit | |
unterstreichen, für die regelbasierte internationale Ordnung einzutreten, | |
hieß es in der Mitteilung des Ministeriums. (ap) | |
## Scholz: Kein „Diktatfrieden“ Russlands mit der Ukraine | |
Kanzler Scholz sieht keine Möglichkeit eines Friedens zwischen Russland und | |
der Ukraine ohne einen Rückzug russischer Truppen. „Es kann nicht auf einen | |
[3][Diktatfrieden] Russlands gegenüber der Ukraine herauslaufen“, sagte | |
Scholz am Montag bei einer Veranstaltung in Düsseldorf. „Wir müssen uns auf | |
die Möglichkeit einstellen, dass es länger dauern kann“, sagte er auf die | |
Frage nach der Dauer des Kriegs: „Das kann schon länger aus dem Lot | |
bleiben.“ | |
Der russische Präsident Wladimir Putin dürfe den Krieg nicht gewinnen, | |
bekräftigte Scholz. Grenzen dürften nicht mit Gewalt verschoben werden. | |
„Dieser furchtbare Angriffskrieg und seine Folgen werden uns noch lang | |
beschäftigen“, sagte Scholz auch mit Blick auf die Zerstörungen durch die | |
russischen Angriffe in der Ukraine. Diese würden einen „langen Wiederaufbau | |
in der Ukraine erfordern“. (rtr) | |
## Heusgen: Xi will schwachen Putin | |
Chinas Präsident Xi Jinping will Russland [4][mit seinem Besuch in Moskau] | |
nach Ansicht des Chefs der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph | |
Heusgen, unbedingt im Lager der autoritären Staaten halten. „Er will einen | |
schwachen Putin. Er will ihn stützen, damit er ganz fest im chinesischen | |
Lager bleibt“, sagte der frühere deutsche Top-Diplomat im ZDF zum Treffen | |
des chinesischen Präsidenten mit seinem russischen Kollegen Wladimir Putin. | |
Deshalb werde Xi Russland einerseits nicht auffordern, Truppen aus der | |
Ukraine zurückzuziehen, ihn aber andererseits auch nicht wirklich mit | |
Waffen beliefern – schon um nicht ins Visier westlicher Sanktionen zu | |
kommen. „Xi wird Putin nie gestatten, Nuklearwaffen einzusetzen“, fügt er | |
hinzu. „Es ist ganz klar, wer Koch und wer Kellner ist.“ (rtr) | |
21 Mar 2023 | |
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