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# taz.de -- Feuerkatastrophe in Griechenland: Geflüchtete im Wald verbrannt
> Bei einem Waldbrand nahe der türkischen Grenze sind offenbar 18 Migranten
> ums Leben gekommen. In Griechenland lodern aktuell mehr als 60 Feuer.
Bild: Zur Zeit brennt es an vielen Stellen in Griechenland, hier im Bild ein Fe…
Athen afp/dpa/taz | Bei den Waldbränden im Nordosten Griechenlands sind in
der Nähe der Grenze zur Türkei offenbar 18 Migranten ums Leben gekommen.
Die Todesopfer seien am Dienstag in der Region nördlich der Hafenstadt
Alexandroupoli entdeckt worden, teilte ein Sprecher der Feuerwehr mit.
Die Region wird von Migranten häufig als Route für den Übertritt von der
Türkei in die Europäische Union genutzt. Da keine Einwohner als vermisst
gemeldet worden seien, werde nun die Möglichkeit in Betracht gezogen, „dass
es Leute sind, die auf illegale Weise in unser Land gekommen sind“, sagte
der Feuerwehrsprecher Giannis Artopios in einer im Fernsehen übertragenen
Erklärung.
Bereits am Dienstagvormittag war in den Wäldern die Leiche eines
mutmaßlichen Migranten gefunden worden. Der Mann sei vermutlich an einer
Rauchvergiftung gestorben, hieß es. Zusammen mit einem Schäfer, der bereits
am Montag ums Leben gekommen war, weil er versucht hatte, seine Tiere in
Sicherheit zu bringen, stieg die Zahl der Toten damit auf 20.
Angesichts der Toten und der unzähligen Brände herrscht tiefe Betroffenheit
im ganzen Land. Mindestens fünf Feuerfronten sind sehr groß und nicht unter
Kontrolle. [1][Griechenland ist neben Kanada und der spanischen Insel
Teneriffa aktuell besonders stark von Waldbränden betroffen.]
## 60 Feuer im ganzen Land
Nach Angaben der Feuerwehr vom Dienstag flammten in den vergangenen 24
Stunden mehr als 60 Feuer in verschiedenen Regionen des Landes auf. Sechs
Länder schickten derzeit gemäß dem EU-Katastrophenschutzmechanismus Hilfe.
Rund 120 Feuerwehrleute aus Zypern, Rumänien, Tschechien, Kroatien,
Deutschland und Serbien sollten bei der Bekämpfung der Brände helfen,
teilte die Feuerwehr weiter mit. Auch zwei Löschflugzeuge aus Niedersachsen
wurden nach Angaben des Innenministeriums in Hannover entsandt.
Am Dienstag brach unter anderem ein Feuer auf einer Müllkippe im
Gewerbegebiet von Aspropyrgos bei Athen aus. Ein Teil der Umgehungsstraße
der Hauptstadt wurde daraufhin gesperrt. Auch in der Parnitha nördlich von
Athen gab es einen neuen Brandherd.
In der Region rund um Alexandroupoli wüteten die Brände den vierten Tag in
Folge. Unter anderem wurde der Nationalpark von Dadia bedroht, der
zahlreichen seltenen Vogelarten Schutz bietet.
„Es ist eine ähnliche Lage wie im Juli“, sagte eine Sprecherin der
Feuerwehr. Im Juli hatte es in mehreren Regionen Griechenlands Brände
gegeben, bei denen fünf Menschen getötet wurden. Im Süden der griechischen
Ägäisinsel Rhodos wurden dabei fast 17.700 Hektar Land zerstört. Rund
20.000 Menschen, die meisten von ihnen Touristen, wurden evakuiert.
Meteorologen sagten bis Freitag weiterhin heißes und trockenes Wetter
voraus, so dass die Brandgefahr mindestens bis Ende der Woche anhalten
werde.
22 Aug 2023
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