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# taz.de -- Antifaschismus: Keine Fotomotive für Nazis
> Ein Bündnis will verhindern, dass Rechte berühmte Orte wie das
> Brandenburger Tor vereinnahmen. Am Samstag ist eine dazugehörige Kampagne
> gestartet.
Bild: Klare Botschaft – hier am 8. Oktober vergangenen Jahres beim AfD-Aufmar…
Berlin taz | Etwa 20 Reichsbürger*innen standen am Samstagnachmittag
mit nationalistischen Fahnen am Pariser Platz vor dem Brandenburger Tor.
Einige Meter entfernt fand erstmals ein besonderer Protest gegen die
Rechten statt. Das Bündnis „Keine Kulisse für Nazis“ hatte einen wütenden
Bären aus Holz und eine Fotowand mit dem Brandenburger Tor aufgebaut.
Es war die Auftaktaktion der Kampagne, mit der der Normalisierung von
rechtsextremen, rassistischen, antisemitischen und
verschwörungsideologischen Versammlungen im Regierungsviertel
entgegengewirkt werden soll.
„In den letzten Jahren gab es hier zahlreiche rechte Aufmärsche, ohne dass
es Proteste gab“, sagte Ulf Balmer vom Bündnis Berlin gegen Nazis der taz.
Er erinnerte an die nationalistische [1][Großdemonstration der AfD] am 8.
Oktober letzten Jahres, bei der es nur vereinzelt am Rande Widerspruch gab.
Dem will das Bündnis in nächster Zeit mit verschiedenen Veranstaltungen im
Regierungsviertel entgegegenwirken.
Bei der Auftaktveranstaltung am Pariser Platz betonten verschiedene
Redner*innen des Bündnisses, wie wichtig es sei, Berlin nicht den
Rechten zu überlassen. „In einer Stadt wie Berlin müssen Orte wie der
Reichstag und das Brandenburger Tor Symbole für Vielfalt und Weltoffenheit
sein. Hier muss ein klares Zeichen gegen den gesellschaftlichen Rechtsruck
und Rassismus gesetzt werden“, erklärte Ayşe Demir vom Türkischen Bund
Berlin-Brandenburg (TBB).
„Die Normalisierung rechtsextremer, rassistischer, antisemitischer und
[2][verschwörungsideologischer] Versammlungen im Regierungsviertel ist
inakzeptabel und gefährlich für die Demokratie. Ein entschlossenes Handeln
dagegen ist dringend erforderlich“, forderte auch Daniel Wucherpfennig vom
DGB Berlin-Brandenburg, der ebenfalls Teil des neuen Bündnisses ist.
Bruno Osuch vom Humanistischen Verband Berlin-Brandenburg kritisierte die
aktuell geplanten Kürzungen des Senats im Sozial- und Kulturbereich. Damit
würden die Rechten gestärkt, warnte er. Nach den Reden rief Ulf Balmer die
zahlreichen Passant*innen auf, sich vor der Fotowand mit einem Symbol
gegen die Rechten ablichten zu lassen.
Die Fotos werden dann in die sozialen Netzwerke gepostet. Vor allem viele
Tourist*innen beteiligen sich an der Aktion. Aber auch Peter aus Hamburg
ist sofort zu einem Foto bereit. „Ich habe was gegen die Nazis“, so seine
Begründung.
Am Ende zeigte sich Ulf Balmer zufrieden mit der Auftaktveranstaltung der
Kampagne. „Auch wenn wir jetzt nicht bei jeder Aktion der Rechten anwesend
sein können, werden wir ihnen die Mitte Berlins nicht überlassen“, betonte
er.
3 Sep 2023
## LINKS
[1] /Rechtsextreme-Montagsdemos/!5882340
[2] /Querdenker-in-Berlins-Kulturszene/!5930197
## AUTOREN
Peter Nowak
## TAGS
Antifaschismus
Reichsbürger
Rechtsextremismus
Antirassismus
Kulturkampf
Neue Rechte
Schwerpunkt AfD
Montagsdemonstration
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