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# taz.de -- Reformer Areválo siegt in Guatemala: Kampf gegen Korruption wird h…
> Die Justiz in Guatemala ist zutiefst korrupt. Der neue Präsident Areválo
> hat nur eine Chance, wenn er internationale Unterstützung erhält.
Bild: Wahlsieger Bernardo Areválo
Bernardo Arévalo heißt der [1][neue Präsident Guatemalas]. Es ist eine gute
Nachricht, dass dieser sozialdemokratische Reformer die Wahlen gewonnen
hat. Doch der eigentliche Kampf beginnt erst noch.
Der 64-jährige Soziologe und Philosoph, der als Diplomat reichlich
Auslandserfahrung gesammelt hat, steht vor einer Mammutaufgabe. Das
politische Establishment in Guatemala fußt auf Korruption und
Klientelismus, und alle staatlichen Institutionen des mittelamerikanischen
Landes sind von den Parteigänger:innen des „Paktes der Korrupten“
durchsetzt.
Vor allem das Justizsystem versagt, seitdem es von der
Generalstaatsanwältin María Consuelo Porras geführt wird. Sie wird eine der
relevanten Gegenspieler:innen von Areválo sein, der am 14. Januar 2024
sein Amt antreten soll.
Areválo ist glaubwürdig in seinem Bemühen, Vetternwirtschaft und Korruption
zurückzudrängen. 2015 war er maßgeblich an den Demonstrationen beteiligt,
die sich gegen den damaligen korrupten Präsidenten Otto Pérez Molina
richteten.
## Mehr internationale Unterstützung notwendig
Allerdings ist bisher unklar, ob Arévalo die UN um Hilfe bitten wird, um
die CICIG, die UN-Kommission gegen Straflosigkeit, erneut aufzubauen. Sie
hatte bis zum September 2019 höchst erfolgreich gearbeitet, war dann aber
von einem weiteren korrupten Präsidenten, Jimmy Morales, aus dem Land
geworfen worden.
Um die [2][Korruption in Guatemala wirksam zu bekämpfen], benötigt Arévalo
nicht nur eine fundierte innenpolitische Agenda, sondern auch mehr
internationale Unterstützung, als es in der Vergangenheit der Fall war. Die
EU, die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) und die USA sind in der
Pflicht, wenn es etwas werden soll mit der Redemokratisierung Guatemalas.
Wie gefährdet dieses Projekt ist, zeigen die laufenden Ermittlungen der
Justiz gegen Arévalos Partei Semilla: Ihr wird die angebliche Fälschung von
Unterschriften zu ihrer Registrierung vorgeworfen. Fundierte internationale
Kritik kann Arévalo da sicherlich helfen.
21 Aug 2023
## LINKS
[1] /Guatemala-waehlt-Antikorruptionskandidat/!5954672
[2] /Pressefreiheit-in-Guatemala/!5923427
## AUTOREN
Knut Henkel
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