| # taz.de -- Autor Helge Timmerberg über Cannabis: „Kiffer wollen keinen Krie… | |
| > Helge Timmerberg hat ein Buch über Cannabis geschrieben. Ein Gespräch | |
| > über die Legalisierung, Haschisch in Klosterkirchen und die Angst vor der | |
| > Angst. | |
| Bild: Wenn Helge Timmerberg bekifft schreibt, ist er häufig selbst überrascht… | |
| Immer lieber am Nachmittag, das ist die richtige Zeit für ein Treffen mit | |
| Helge Timmerberg. Berlin-Kreuzberg, ein bewölkter Sonntag, er steht bereits | |
| am verabredeten Ort, groß gewachsen, die Haare halblang, auf dem | |
| Kapuzenpulli das Logo eines Amsterdamer Coffeeshops. Timmerberg ist gestern | |
| Abend aus der Schweiz angereist. Gut angekommen? Ja, doch. Wir kennen uns | |
| seit 20 Jahren, als sein Buch „Schneekönig“ erschien, traf ich ihn das | |
| erste Mal [1][und seitdem immer wieder]. Timmerberg raucht eine Zigarette, | |
| dann machen wir uns auf den Weg, dabei erzählt er von seiner letzten Reise, | |
| nach Marokko. Bei Valencia wurde er ausgeraubt, diese Geschichte muss er | |
| noch am Schreibtisch ordnen. Heute wollen wir über sein neues Buch | |
| sprechen, für das er Reisen nach Malta, Rüdesheim, Tanger, Mallorca, | |
| Bangkok und Hollywood unternommen hat. Wir setzen uns in mein Büro, auf dem | |
| Tisch Kaffee, Wasser, ein Aschenbecher. Timmerberg zündet sich eine rote | |
| Marlboro an. Kann losgehen. | |
| Herr Timmerberg, Sie sind 71 und kiffen, seitdem Sie 17 sind. Wie viele | |
| Joints haben Sie geraucht? | |
| So über den Daumen, etwa 50.000. Drei am Tag, also etwa tausend im Jahr, | |
| gut fünfzig Jahre lang. In Wahrheit also vielleicht bereits 53.000. | |
| Folgen Sie beim Kiffen goldenen Regeln? | |
| Morgens ein Joint und der Tag ist dein Freund, das ist Unsinn. Ich kiffe | |
| meist erst abends. Kiffen pusht mich, und dem folgt das Runterkommen, das | |
| will ich am Tag nicht. Die zweite goldene Regel ist: kleine Portionen. Das | |
| persische Sprichwort stimmt: Ein Körnchen Haschisch macht dich zum Weisen, | |
| das Körnchen zu viel zum Esel. | |
| Immer lieber Haschisch oder gerne auch Gras? | |
| Lieber Hasch. Mit Gras habe ich eigentlich aufgehört, die neuen Sorten sind | |
| mir zu hoch potenziert. Der natürliche THC-Gehalt von Marihuana, Gottes | |
| Geschenk, liegt zwischen 12 und 15 Prozent. Wenn das gute Qualität ist, wie | |
| ich es jetzt in Marokko bei den Bauern im Atlasgebirge geraucht habe, | |
| fühlen sich zwei Züge an wie ein Glas Champagner, das ist toll. | |
| Am liebsten mit anderen kiffen oder auch alleine? | |
| Wenn ich schreibe, kiffe ich mit mir und mit meinen Lesern. Ansonsten habe | |
| ich in Wien und in St. Gallen super Freunde, mit denen ich gerne kiffe. | |
| Was war die längste Pause, die Sie gemacht haben? | |
| Genau genommen war ich 16, als ich meinen ersten Joint rauchte, in | |
| Amsterdam, im Paradiso, bei einem Konzert von Steppenwolf. Später bin ich | |
| in einen Ashram, habe meditiert und lebte wie ein indischer Mönch mit einem | |
| Guru. In diesen zwei Jahren habe ich nicht gekifft. Zurück in Deutschland | |
| begann ich ein Volontariat bei der Neuen Westfälischen, die haben mich in | |
| die Außenredaktion geschickt, nach Minden. Meine Wohnung war eine | |
| Dachkammer, da fing ich sofort wieder an. Seitdem habe ich alle zehn Jahre | |
| mal aufgehört. Als ich meine Freundin kennenlernte ein halbes Jahr lang und | |
| für das Buch jetzt einen Monat. | |
| Anlass für Ihr Buch ist die von der Bundesregierung [2][angekündigte | |
| Legalisierung], oder war das ein lange gehegtes Vorhaben? | |
| Seit den frühen 80er Jahren wollte ich immer eine Riesengeschichte über | |
| Cannabis machen. Jetzt mit der Legalisierung, oder mit diesem Schritt nach | |
| vorne, war es an der Zeit. Wenn das durchgezogen wird, ist es eine | |
| gesellschaftliche Revolution. Ich bin komplett pro Legalisierung. Was den | |
| Konsum angeht, habe ich allerdings durchaus zwei Seiten zu erzählen. | |
| Weil Kiffen nicht nur ein Vergnügen ist, sondern einem auf der Schulter die | |
| Sucht sitzt? | |
| Die Grenzen sind fließend. Ich bitte manchmal Gewohnheitstrinker, sich | |
| vorzustellen, dass sie für ihr Bier oder ihren Wein auf finsteren Straßen | |
| nach unkoscheren Gesellen suchen müssen, um ihnen abzukaufen, was irgendwie | |
| nach Alkohol riecht. Dann gruseln die sich. | |
| Ihr Verlag hat die Veröffentlichung um ein halbes Jahr vorgezogen. Wird nun | |
| ausgerechnet Karl Lauterbach, der selbst nicht mal Salz isst, das Kiffen | |
| legalisieren? | |
| Noch im Herbst will die Regierung ein Gesetz durch den Bundestag bringen. | |
| Wenn jetzt keiner umfällt, dann zieht die Koalition das durch, in der | |
| abgespeckten Version, die auch mit der EU abgesprochen ist. Da werden sie | |
| also nicht nachher noch mal was verboten bekommen. | |
| Sie haben vor Jahrzehnten die Grünen mitgegründet, weil Sie die | |
| Legalisierung wollten. Hätten Sie damals geahnt, dass es so lange dauern | |
| würde? | |
| Wir haben so oft schon geglaubt, wir stehen kurz davor, und dann waren | |
| wieder sieben Jahre vorbei. Viele Länder in Europa, Spanien, Portugal, die | |
| Niederlande, die Schweiz, sind bereits sehr viel liberaler. Die | |
| Legalisierung hat für den Staat nur Vorteile, Steuern, Kontrolle, weniger | |
| Kriminalität. | |
| Wie stellen Sie sich ein Deutschland danach vor? | |
| Die Regierung will zwei Stufen, eine in diesem Herbst und eine nächstes | |
| Jahr. Jetzt im ersten Schritt soll quasi [3][das spanische Modell] | |
| durchgezogen werden, das heißt Social Clubs, also Vereine, die Cannabis | |
| verkaufen. Um Mitglied zu werden, musst du Einwohner der Stadt sein. Zudem | |
| wird der Eigenanbau von drei Pflanzen erlaubt. Das wird eine softe | |
| Legalisierung, da wird sich im Straßenbild und beim Konsumverhalten erst | |
| mal nicht viel tun. | |
| Lohnt sich das dann überhaupt? | |
| Leute wie ich werden glücklich sein, dass sie eine Alternative zum | |
| Hausdealer haben, weil der ist auch mal im Urlaub. Dass es verlässlich | |
| reine Ware geben wird, ist schon mal super, und auch der Eigenanbau. Die | |
| Pflanze selbst ist gärtnerisch sehr einfach, das wird günstig, nur die | |
| Samen kosten. | |
| Klingt fast romantisch, eigene Pflanzen, grüner Daumen, keine großen | |
| Geschäfte. | |
| Das hat mir in Malta so gut gefallen, dort geht es nicht um Kohle. Du | |
| darfst vier Pflanzen haben, oder du gehst zum Arzt, lässt es dir | |
| verschreiben und kannst dann in Apotheken einkaufen, wo es allerdings teuer | |
| ist. Auf Malta merkt man nicht, dass sie legalisiert haben, das ist nicht | |
| wie in Amsterdam, wo dir ständig der Geruch von Marihuana in die Nase | |
| steigt. Das wird hier auch so sein, wenig sichtbare Veränderung. Es gibt | |
| dann aber ein paar Gründe weniger, [4][am Görlitzer Park in Kreuzberg] Gras | |
| zu kaufen. | |
| Und der zweite Schritt? | |
| Das wären dann Pilotprojekte, etwa in ganz Berlin, in Hamburg, München hat | |
| sich auch schon angemeldet. Dann wäre Cannabis frei verkäuflich, | |
| wahrscheinlich in Hanfläden. | |
| Der Schwarzmarkt wird kleiner werden? | |
| In Kanada war es so, und die haben seit ihrer Legalisierung 2018 [5][alles | |
| sehr genau beobachtet und Studien gemacht]. Im ersten Jahr stieg der Konsum | |
| tatsächlich an, auch gab es mehr Neueinsteiger, im zweiten Jahr aber ging | |
| er zurück, und inzwischen sind die Zahlen sogar unter dem, was vor der | |
| Legalisierung war. | |
| Wie ist dieser Effekt zu erklären? | |
| Als ich in Bangkok war, dort wird es einem jetzt fast nachgeworfen, rauche | |
| ich erst mal mehr. Ich bin neugierig, wie ist Bangkok bekifft? Das kenne | |
| ich ja noch nicht, dort war es bisher sehr restriktiv. Also rauche ich | |
| mehr, genauso in Amsterdam, aber nach zwei, drei Tagen ist das vorbei. Ich | |
| gehe auch nicht mittags irgendwohin, um richtig einen zu saufen, das macht | |
| man mal, aber nicht in Folge. | |
| Eine der Ersten, der Sie auf der Reise in Ihrem neuen Buch begegnet sind, | |
| ist die Äbtissin Hildegard von Bingen, die im Mittelalter lebte. Was hat | |
| Kiffen mit der katholischen Kirche zu tun? | |
| Das Hasch ist gewandert, über China, wo es früh schon als Heilmittel | |
| entdeckt wurde, nach Indien und dann in den Orient. Von dort haben es die | |
| Kreuzritter nach Europa gebracht, und Hildegard, die im 11. Jahrhundert | |
| lebte, war eine der Ersten, die es in die Finger kriegte. | |
| Sie haben ihr Kloster bei Rüdesheim besucht. | |
| Als ich ihren Chorälen gelauscht habe, stoned, in der Klosterkirche, da war | |
| ich wirklich von den Socken. Ich bin evangelisch, aber ich fand ihre Musik | |
| so gut, und mir wurde klar, was damals in den Klöstern abging. Das Cannabis | |
| wuchs als Heilmittel im Klostergarten, aber intus ist intus, und das hat | |
| auch geistig etwas bewegt. Die Hildegard war eine Mystikerin, eine | |
| Prophetin. | |
| Wurde sie nicht verleumdet? | |
| Sie wurde angefeindet, aber der Papst war auf ihrer Seite. Sie war nicht | |
| die Einzige, da gibt es eine Reihe von katholischen Mystikern, etwa Meister | |
| Eckhart. Was die von sich geben, das hat mich sehr an meine eigenen | |
| Haschischerfahrungen erinnert, und Hildegard hat nicht nur Musik gemacht, | |
| sie hat Gedichte geschrieben und gemalt. | |
| Kiffen verträgt sich gut mit Religion? | |
| Im Hinduismus ist Haschisch eine heilige Droge, das bringt dich Shiva | |
| näher, und wer bei den Babas etwas auf sich hält, der kifft. Bei den | |
| Katholiken im Mittelalter ist es nicht so überdeutlich, aber durch | |
| Hildegard sah ich, wie viel Einfluss das hatte. Cannabis war | |
| jahrhundertelang in den Klosterapotheken normal. 50 Prozent der | |
| Schmerzmittel, die man in Apotheken in den USA kaufen konnte, basierten auf | |
| Cannabis. In Deutschland gab es über hundert Cannabismedikamente, das ist | |
| erst 1930 verboten worden. | |
| Die deutsche Bundespsychotherapeutenkammer [6][spricht sich für eine | |
| Legalisierung von Cannabis aus] und für Beschränkungen im Verkauf von | |
| Alkohol. | |
| Jeder, der sich mit dem Thema auskennt, ist dafür. Nicht zu legalisieren | |
| hat keine Vorteile, dann geht es einfach nur so weiter, mit aller | |
| Kriminalität, der schlechten Qualität und der Paranoia vor Verfolgung, in | |
| der ein Kiffer leben muss. Jedes Jahr wächst der Konsum von Cannabis an. | |
| In Deutschland [7][kiffen vor allem Jugendliche mehr]. | |
| Ein wichtiger Grund dafür ist das Verbot, das ist eine psychologische | |
| Nummer. Wenn es legal ist, verlierst du den Glanz des Rebellen, diese | |
| Sexyness des leicht Kriminellen. | |
| Beim Lesen Ihres Buches habe ich mich gefragt, als wie verletzend Sie | |
| selbst die Bekämpfung Ihrer Lieblingsdroge erlebt haben. | |
| Da ist eine Grundparanoia, die sich aufbaut. Wenn du kiffst, willst du | |
| entspannen. Als ich anfing, 1968, waren die Bullen noch ganz anders drauf. | |
| Man sitzt mit zugehängten Fenstern, hört Jimi Hendrix und kann sich nie | |
| sicher sein, dass nicht plötzlich ein gewaltbereiter Trupp reinstürmt. Auch | |
| auf der Straße, das ständige Aufpassen macht paranoid. Auch als Volontär | |
| bei der Zeitung musste ich es verbergen. | |
| Das wäre ein Kündigungsgrund gewesen? | |
| Ja, natürlich, Drogen! Alkohol war etwas anderes. Alkoholiker gab es in den | |
| Redaktionen wie Sand am Meer, das war normal, Hauptsache, sie | |
| funktionierten. | |
| Sie sagten mir einmal, bekifft sind Sie näher bei Ihrer Mutter. Im Buch | |
| schreiben Sie jetzt, Ihr Vater hat regelmäßig viel getrunken. | |
| Er war jemand, der abends Bier und Schnaps trank, in ähnlichem Maß, wie ich | |
| kiffe. Meine Mutter war auf Tabletten, hat das aber nie als Droge | |
| begriffen. | |
| Die Eltern haben einen großen Einfluss auf die eigene Suchtbiografie? | |
| Ganz sicher, ja. Meine Mutter trank auch, sie war Kellnerin und genehmigte | |
| sich Piccolöchen, neben den Amphetaminen, die ihr der Arzt verschrieb. 92 | |
| ist sie geworden. Von meinem Opa weiß ich, dass er die letzte Zigarette mit | |
| 72 im Krankenhaus geraucht hat, das wird schon vererbt. | |
| Dabei war Ihr Streben immer Freiheit? | |
| Ja, aber jetzt mit über 70 sehe ich, dass viele Freiheiten Illusionen sind. | |
| Allein die Notwendigkeiten des Körpers, alle paar Stunden essen, auf | |
| Toilette gehen, schlafen, schließlich sterben, das ist Diktatur pur, und | |
| man kann es nur akzeptieren. | |
| Freiheiten können auch unterschiedlich empfunden werden? | |
| Es gibt die Freiheit des Egos, dass du machen kannst, was du willst, und es | |
| gibt die Freiheit vom Ego. Die ist tatsächlich befreiend, weil das sehe ich | |
| ja andauernd, ich bin ein Sklave meiner selbst. | |
| Sucht ist einfach eine sehr mächtige Macht? | |
| Wäre ich nicht an Dope gekommen, würde ich vielleicht wie mein Vater | |
| trinken. Dope hat aber viel weniger Nachteile als Alkohol. Jung mit dem | |
| Kiffen anzufangen, war vielleicht keine irre gute Idee, aber jetzt | |
| aufzuhören, wäre völlige Idiotie. | |
| Wäre es nicht interessant, noch einen großen nüchternen Lebensabschnitt zu | |
| erleben? | |
| Wenn, dann wirklich nüchtern. Wenn ich nur umsteige auf Alkohol, bekommt | |
| mir das nicht. A kann ich auf Alkohol nicht schreiben. B ist der Effekt | |
| genau umgekehrt wie beim Haschisch. Wenn ich abends Alkohol trinke, | |
| vergesse ich meine Sorgen und Ängste, aber am nächsten Morgen erwache ich | |
| mit einem Kater. Haschisch dagegen macht mich sensibel, auch für meine | |
| inneren Konflikte. | |
| Ist es Ihr Glück und Unglück, dass Sie so gut bekifft schreiben können? | |
| Wenn ich nüchtern schreibe, ist es Arbeit. Bekifft schreibe ich intuitiver, | |
| dann bin ich häufig überrascht von meinen Sätzen und freue mich. Nüchtern | |
| weiß ich immer schon, welcher Satz kommt. Das machen andere mit Alkohol | |
| oder mit Koks, aber Koks macht so heuchlerisch. | |
| Sie schreiben: Je größer die Sehnsucht nach Geborgenheit, desto größer die | |
| Anfälligkeit für Sucht. Große Sehnsucht kommt von großem Mangel. | |
| Es gibt so Sätze, die kommen, und die finde ich stimmig, ohne sie richtig | |
| begründen zu können. | |
| Sie sind Vater zweier Töchter und eines Sohnes. Kiffen Ihre Kinder? | |
| Als sie jung waren, ja. Inzwischen sind sie alle über 40 und keiner kifft | |
| mehr, seit Jahren. In der Soziologie ist es ein alter Hut, Jugendliche | |
| richten sich nicht nach Erwachsenen, sondern nach ihrem Freundeskreis. | |
| Wollen wir über Angst sprechen? Sie schreiben in Ihrem Buch darüber. | |
| In Bangkok traf ich den Besitzer eines Cannabisladens. Erst redet man so, | |
| wie geil ist kiffen, hier die dicken Joints, super. Dann erzählte ich, dass | |
| ich oft auch Angst kriege und ein bisschen paranoid werde. Geht mir | |
| eigentlich auch so, sagte er. Man schämt sich nur, das zuzugeben. | |
| Angst ist ein urmenschliches Empfinden. Warum dieses Tabu? Fast spricht man | |
| leichter über Depression [8][als über Angst]. | |
| Weil Depression eine Krankheit ist, und Angst eine Schwäche? Ich stelle | |
| mich auch nicht gerne als ängstlich dar. Angst ist eben das Gegenteil von | |
| cool. | |
| Ein Gedanke könnte sein, dann lässt man das Kiffen. | |
| Das mache ich ganz praktisch. Ich würde nie bekifft in eine Talkshow oder | |
| auf die Bühne einer Lesung gehen, dafür bin ich zu sensibel. Man muss | |
| wissen, wo die Sensibilität hilft, wo man sie einsetzen kann und wo sie zu | |
| verletzbar macht. | |
| Sich also zur richtigen Zeit mit seinen Ängsten abgeben? | |
| Auf meiner Reise neulich habe ich gemerkt, dass ich jeden Tag vor etwas | |
| anderem Angst hatte, wieder überfallen zu werden, die Fähre nicht zu | |
| bekommen, dass das Auto kaputtgeht. Etwas war geklärt, und schon kam das | |
| Nächste. Das ist doch lächerlich, dachte ich, wenn du die Angst spürst, | |
| konzentriere dich nicht auf das Thema, sondern nur auf die Angst selbst. | |
| Die Angst demaskieren, sie abkoppeln, das ist positiv bis heute. Das | |
| geschieht nicht sofort, es muss Gewohnheit werden, dann fängt es an zu | |
| greifen. | |
| Wer ist die ideale Partnerin, der idealer Partner für den Kiffer? | |
| Ich würde sagen, ein toleranter Nichtkiffer. Mit einem auch kiffenden | |
| Partner verstärken sich die negativen Dinge, dass man vielleicht zu viel | |
| kifft. Sucht und Co-Sucht sind ein bekanntes Prinzip. Ein nicht kiffender | |
| Partner, der aber intolerant ist, ist allerdings unerträglich. | |
| In Kanada dürfen nun sogar Soldaten kiffen. Manche sagen, wir stehen vor | |
| einem großen Krieg. Kann das Kiffen ihn verhindern? | |
| Würde Putin kiffen, gäbe es keinen Krieg. Wenn alle Russen vom Wodka | |
| wegkämen und stattdessen kiffen würden, wäre der Krieg in der Ukraine zu | |
| Ende. Kiffer wollen keinen Krieg. Sie hassen Stress. | |
| 21 Aug 2023 | |
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