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# taz.de -- Wechsel beim CDU-Landesparteitag: Generalin statt General?
> Stefan Evers hat als Finanzsenator genug zu tun und muss sich im
> Regierungsamt mäßigen. Generalsekretärin der CDU könnte darum Ottilie
> Klein werden.
Bild: Stefan Evers soll künftig allein Finanzsenator und und nicht mehr zuglei…
Berlin taz | Nach der Bundes-CDU lösen auch die Berliner Christdemokraten
ihren Generalsekretär ab – aber aus ganz anderem Grund. Während auf
Bundesebene [1][Mario Czaja sein Amt verlor], weil er seinem Parteichef
Friedrich Merz zu wenig „Abteilung Attacke“ war, kann der aktuelle Berliner
Generalsekretär wegen eines neuen Postens nicht mehr so angriffslustig sein
wie früher: Stefan Evers ist seit Ende April Berlins Finanzsenator und
zudem Vize-Regierungschef. Beim Parteitag am 9. September soll offenbar
Ottilie Klein, seit 2021 Bundestagsabgeordnete, seine Nachfolge antreten.
Für den Rückzug gibt es zwar noch keine offizielle Bestätigung – Evers
selbst verwies am Dienstag gegenüber der taz darauf, dass das
Vorschlagsrecht beim Landesvorsitzenden liegt. Aus üblicherweise gut
informierten Parteikreisen hieß es aber, dass der Schritt logisch, ja
zwingend sei. Als Finanzsenator müsse sich Evers eine gewisse, für einen
Generalsekretär wenig sinnige Zurückhaltung auferlegen, ganz zu schweigen
davon, wie viel Zeit das Regierungsamt bindet.
Dass Evers durchaus Attacke kann, zeigte er etwa 2017, ein halbes Jahr nach
Amtsantritt als Generalsekretär. Da [2][schrieb er auf Facebook] mit Blick
auf das Haus in der Rigaer Straße 94 Folgendes: „Ich hoffe, der
Innensenator … räuchert dieses Nest von Linksfaschisten mit allen Mitteln
des Rechtsstaats aus.“ Tags daraus erklärte er das der taz so: „Wut ist
Wut, und die packe ich nicht in Samthandschuhe.“
## Kein Dementi der Beteiligten
Falls Ottilie Klein (39) Evers’ Nachfolge antritt – „das ist nicht aus der
Luft gegriffen“, heißt es in den erwähnten CDU-Kreisen –, passt das in die
Personalpolitik von Parteichef Wegner und auch schon seiner Vorgängerin
Monika Grütters, jüngere Frauen zu fördern. Klein ist seit 2019, als Wegner
den Landesvorsitz übernahm, Mitgliederbeauftragte. 2021 zog sie mit seiner
Unterstützung über einen vorderen Platz auf der CDU-Landesliste in den
Bundestag ein. Als Direktkandidatin im Wahlkreis Mitte schnitt sie nur als
Viertstärkste ab. Sie wäre nach Verena Butalikakis (2002/2003) die zweite
Generalsekretärin der Berliner CDU.
Kleins Büro verweist auf taz-Anfrage wie Evers auf das Vorschlagsrecht des
Landesvorsitzenden hin, äußert aber auch kein Dementi. Ausgerechnet in
Kleins Kreisverband Mitte aber soll man nicht ganz so glücklich mit ihr als
potenzieller Generalsekretärin sein. Darauf angesprochen, sagte Carsten
Spallek, Vize-Kreischef und Pressesprecher der CDU Mitte, der taz am
Dienstag: „Mit uns ist der Vorschlag noch nicht diskutiert worden.“ Deshalb
könne man das gar nicht kommentieren.
Als Wegner selbst 2003 mit nur 30 Jahren erstmals Generalsekretär werden
sollte, [3][fiel er zweimal durch] und zog zurück. Evers wurde 2016 erst im
zweiten Wahlgang und mit äußerst knapper Mehrheit gewählt. In beiden Jahren
aber war der CDU-Landesverband weit weniger geschlossen als heute. Deshalb
heißt es in der Partei: Wenn Wegner auf Klein bestehe, werde sie auch
gewählt.
15 Aug 2023
## LINKS
[1] /Carsten-Linnemann-wird-Generalsekretaer/!5946994
[2] /Nazi-Sprache-in-der-Berliner-CDU/!5409915
[3] /Archiv-Suche/!769199&s=wegner+zeller+generalsekret%C3%A4r&SuchRahm…
## AUTOREN
Stefan Alberti
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