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# taz.de -- Drohender Mitarbeitermangel: Mehr Anreiz durch Dienstwohnungen
> Der Senat beschließt erneut, die Personalsuche für den öffentlichen
> Dienst zu beschleunigen. Der Ernst der Lage soll helfen, dass es jetzt
> klappt.
Bild: In der Berliner Verwaltung ist bis 2030 fast jede dritte Stelle neu zu be…
Berlin taz | Schneller an neues Personal herankommen, attraktiver für
Bewerber werden: Vor allem dafür soll das neue Personalentwicklungsprogramm
stehen, das die schwarz-rote Landesregierung am Dienstag beschlossen hat.
Ähnliche Schritte, wie sie [1][Finanzsenator Stefan Evers (CDU)] nach der
Senatssitzung ankündigte, hatten in der Vergangenheit allerdings auch schon
dessen Vorgänger von Grünen und SPD angestrebt.
Evers setzt darauf, dass der Ernst der Lage – bis 2030 geht fast jede und
jeder Dritte im Landesdienst in den Ruhestand – die Umsetzung nun
erleichtert. „Ich glaube, dass größerer Druck zu Lösungen führt – und d…
Druck war nie größer als jetzt“, sagte er vor Journalisten.
Allein die in der Presserklärung des Senats dazu benutzten englischen
Fachbegriffe aus dem Personalmanagement wie Recruiting und Onboarding
werden aber nach allgemeiner Einschätzung von Arbeitsmarktexperten nicht
reichen, die absehbaren Lücken im öffentlichen Dienst zu füllen. Zu dem
Senatsbeschluss gehört daher auch die Ankündigung, schrittweise zu einer
Bezahlung der Berliner Landesbeschäftigten auf Bundesniveau zu kommen.
Dem stehen derzeit noch [2][tarifliche Verabredungen der Bundesländer]
entgegen. Evers drängt dort auf mehr Flexibilität bei der Bezahlung, gerade
bei unterschiedlichen Verhältnissen in den Ländern, womit er auf die
Konkurrenz bei der Personalgewinnung gegenüber den zahlreichen in Berlin
ansässigen Bundesbehörden und Bundesministerien anspielte. Dabei soll auch
ein baldiges Gespräch mit dem Vorsitzenden der Finanzministerkonferenz
helfen. „Unsere Intention ist, keine Wettbewerbsnachteile gegenüber
Bundesbehörden zu haben“, sagte Evers. Grundsätzlich gibt es aus seiner
Sicht dazu bereits einen „fruchtbaren Austausch“ mit seinen Länderkollegen.
Evers machte aber auch deutlich, dass es trotz aller Anstrengungen
mutmaßlich nicht möglich sein wird, alle bis 2030 frei werdenden Stellen
tatsächlich wieder zu besetzen. Aus seiner Sicht werden Senatsverwaltungen
und Bezirke mit weniger Mitarbeitern auskommen müssen. Ausgeglichen werden
solle dies etwa mit Strukturveränderungen mittels künstlicher Intelligenz
(KI) und über Automatisierung sich wiederholender Vorgänge. „Diese
Potenziale müssen und werden wir nutzen“, versprach der Senator.
Erste Versuche mit künstlicher Intelligenz gibt es laut Evers beim
Abarbeiten von Anträgen zu Pandemiehilfen. Mache man das auf herkömmliche
Weise, sei die Verwaltung damit noch drei Jahre beschäftigt, mit KI soll
das deutlich schneller gehen.
Ein weiterer Anreiz für den Landesdienst sollen Dienstwohnungen sein, die
das Land laut Evers entweder bauen oder kaufen will. Allein im
Polizeidienst kommt nach seinen Zahlen ein Drittel der jährlich neu
Eingestellten nicht aus Berlin und sucht in der Stadt – oft unter großen
Mühen – eine Wohnung. Einen vergleichbaren Beschluss dazu hatte der damals
SPD-geführte Senat [3][bereits 2021 gefasst], ohne dass merklich viel
passiert wäre. Der Finanzsenator versprach nun, dass Ende September ein
Konzept zum „Beschäftigtenwohnen“ vorliegen soll.
29 Aug 2023
## LINKS
[1] https://www.berlin.de/sen/finanzen/ueber-uns/leitung-organisation/der-senat…
[2] https://www.tdl-online.de/tv-l/tarifvertrag.html
[3] https://www.berlin.de/rbmskzl/aktuelles/pressemitteilungen/2021/pressemitte…
## AUTOREN
Stefan Alberti
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