# taz.de -- Werkswohnungen für die Charité: Mit Wohnungen gegen Fachkraftmang… | |
> Mit eigenen Wohnungen für Beschäftigte wirbt Berlin um ausländische | |
> Pflegekräfte. Raed Saleh (SPD) und Stefan Evers (CDU) besuchen das neue | |
> Projekt. | |
Berlin taz | Im Rahmen der Senats-Tour besichtigten am Montag der | |
Fraktionsvorsitzende der SPD, Raed Saleh, und der Senator für Finanzen, | |
Stefan Evers (CDU), ein Werkswohnungsprojekt der landeseigenen Berlinovo. | |
Das achtstöckige Wohnhaus in der Storkower Straße 114a in Prenzlauer Berg | |
bietet vor allem ausländischen Mitarbeiter*innen der Charité Platz. | |
Nach 19 Monaten Bauzeit wurde das 8,5 Millionen teure Projekt im | |
vergangenen August fertiggestellt. 76 möblierte Ein- bis | |
Dreizimmerwohnungen für 15 Euro pro Quadratmeter stehen zur Verfügung. Das | |
Konzept Beschäftigtenwohnen soll den Standort Berlin für Fachkräfte aus dem | |
Ausland attraktiver machen und damit dem [1][Fachkräftemangel] | |
entgegenwirken. | |
Die Charité besitzt laut eigenen Angaben etwa 500 solche Wohnungen. Um | |
bereits ausgebildetes Pflegepersonal anzuwerben, hat sie eine eigene | |
Recruitment-Abteilung eingerichtet. Die Bewerbungsgespräche werden in den | |
Heimatländern der Bewerber*innen geführt. Astrid Lurati aus dem | |
Vorstand der Charité betont, dass ausschließlich in Ländern geworben werde, | |
in denen kein Pflegekräftemangel herrscht, wie zum Beispiel der Türkei, | |
Tunesien, Mexiko, den Philippinen oder Albanien. Die Bewerber*innen | |
müssen vor Ankunft ein Deutsch-B2-Niveau nachweisen. | |
## „Ich fühle mich wohl hier, das erleichtert den Start“ | |
Um das Ankommen des Personals zu erleichtern, übernimmt die Charité ebenso | |
administrative Aufgaben, hilft beim Austausch mit der Ausländerbehörde und | |
der bei der Anerkennung der Berufsabschlüsse. Finanzsenator Evers und | |
SPD-Fraktionschef Saleh bekräftigten, dass solche Angebote – neben fairer | |
Bezahlung und [2][guten Arbeitsbedingungen] – essenziell seien im | |
Wettbewerb um gut ausgebildete Fachkräfte. | |
Ihre Werkswohnungen müssen die Beschäftigten nach zwei Jahren wieder räumen | |
und sich dann selbst auf dem [3][Wohnungsmarkt] zurechtfinden, um neu | |
Rekrutierten Platz zu machen. Einer, der derzeit in der Storkower Straße | |
wohnt, ist Orhan Eskin Altinörs. Der 26-jährige Türke arbeitet seit acht | |
Monaten auf der Kinderstation der Charité. Seine 23 Quadratmeter große | |
Wohnung hat er an diesem Montag für Politik- und Pressevertreter geöffnet. | |
Um das Angebot ist er froh: „Ich fühle mich wohl hier, das erleichtert den | |
Start in Deutschland.“ | |
Zurzeit gibt es in Berlin etwa 5.500 Werkswohnungen. Bis 2028 plant Berlin | |
diesen Wohnungsbestand für Landesbeschäftigte um tausend Wohnungen zu | |
erweitern. | |
5 Aug 2024 | |
## LINKS | |
[1] /Studie-zu-Pflegepersonal/!5978991 | |
[2] /Modellprojekt-setzt-auf-gute-Bedingungen/!5988959 | |
[3] /Wohnungskrise-in-den-Staedten/!6023899 | |
## AUTOREN | |
Luisa Ederle | |
## TAGS | |
Charité | |
Wohnungsbau | |
Berlin-Pankow | |
Wohnungsbaugesellschaften | |
Pflege | |
Stefan Evers | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Landeseigene Wohnungsunternehmen: Berlinovo setzt auf Konfrontation | |
Das Unternehmen erhöht im Falkenhagener Feld die Mieten, zum Teil | |
unberechtigt. Als Mieter dagegen vorgehen, reicht die Berlinovo Klage ein. | |
Fachkräftemangel in der Pflege: Mehr Geld löst die Probleme nicht | |
Die Gehälter in Pflegeberufen sind überdurchschnittlich hoch. Das ändert | |
aber nichts an den belastenden Arbeitsbedingungen. | |
Drohender Mitarbeitermangel: Mehr Anreiz durch Dienstwohnungen | |
Der Senat beschließt erneut, die Personalsuche für den öffentlichen Dienst | |
zu beschleunigen. Der Ernst der Lage soll helfen, dass es jetzt klappt. |