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# taz.de -- Tesla-Fabrik in Grünheide: Werkausbau gefährdet Grundwasser
> Tesla will in Grünheide ausbauen. Ein Wasserverband kritisiert die Folgen
> für die Versorgung der Bevölkerung. Der US-Autohersteller sieht kein
> Problem.
Bild: Tesla will das Werk ausbauen und gefährdet damit das Grundwasser
BERLIN taz | Der geplante Ausbau der Fabrik des US-Elektroautoherstellers
[1][Tesla] im brandenburgischen Grünheide würde dem regionalen
Wasserverband zufolge dem Grundwasser schaden. Für die Erweiterung müsste
eine weitere halbe Million Quadratmeter versiegelt werden, insgesamt würden
rund 963.000 Quadratmeter überbaut werden, heißt es laut der Deutschen
Presse-Agentur in einer Stellungnahme des Wasserverbands Strausberg-Erkner
zu dem Projekt.
Außerdem würde der Grundwasserspiegel für den Bau abermals gesenkt, 61.000
Kubikmeter Wasser müssten entnommen werden, so der Wasserversorger. Das
habe direkten Einfluss auf die öffentliche Trinkwasserversorgung. „Dieser
Tatsache ist in den Planungen Rechnung zu tragen“, fordert der
Wasserverband.
Tesla dagegen argumentiert, die Grundwasserneubildung würde durch die
Fabrik gestärkt; der Bedarf an Frischwasser solle durch den Ausbau der
Fabrik nicht steigen. Vor der Errichtung der Produktionsstätte sei die
Fläche mit Nadelwald bedeckt gewesen und habe nur eine geringe Neubildung
von Grundwasser ermöglicht. „Mit der Ansiedlung der Gigafactory
Berlin-Brandenburg und der damit verbundenen Waldumwandlung wird das
gesamte auf den versiegelten Flächen niedergehende Regenwasser versickern“,
erklärt Tesla in den [2][Unterlagen zum Antrag] auf die umweltrechtliche
Genehmigung für den Ausbau.
Das stimme nur für einzelne Stellen, sagte dagegen Christiane Schröder,
Geschäftsführerin des Naturschutzbunds (Nabu) in Brandenburg, der taz. Denn
das Wasser werde in Regenwasser-Versickerungsbecken geleitet und könne
deshalb besser versickern. Allerdings sei das für die gesamte Fläche
unwahrscheinlich: So würden etwa bei Starkregen die Versickerungsbecken
überlaufen, wodurch das Wasser nicht in den Boden gelange, sondern zum
Beispiel in die Kanalisation fließe. Außerdem sei der Ausbau langfristig
für die Trinkwasserversorgung problematisch. „Wenn Grundwasser abgesenkt
wird, fehlt das einfach beim Trinkwasser.“
## Gefahr durch Schadstoffbelastung
Zudem wirke sich der Ausbau der Tesla-Fabrik nicht nur negativ auf die
Wassermenge aus, sondern auch auf die Qualität des Wassers, sagte Steffen
Schorcht, Vertreter der [3][Bürgerinitiative Grünheide], der taz. Teile des
Autowerks befinden sich in einem Trinkwasserschutzgebiet. Durch die neue
Produktionsfläche würde die Gefahr erhöht, dass Schadstoffe ins Wasser
gelangen. „Dass Tesla das nicht im Griff hat, sehen wir an der ersten
Ausbaustufe, bei der Schadstoffe in den Boden gesickert sind. Aus
geoökologischer Sicht muss jede Erweiterung der Fabrik sofort gestoppt
werden“, verlangte Schorcht, der auch in Umweltverbänden aktiv ist.
Mit dem Ausbau des Werks in Grünheide will Tesla die Produktion dort von
500.000 auf eine Million Autos im Jahr verdoppeln. Dazu stellt der
Autohersteller Anträge in drei Teilen auf umweltrechtliche Genehmigung beim
Land Brandenburg.
1 Aug 2023
## LINKS
[1] /Tesla-Werk-in-Brandenburg/!5944940
[2] http://dpaq.de/iK2DL
[3] https://innn.it/KeineTeslaerweiterung
## AUTOREN
Hanna Koban
## TAGS
Tesla
Wasserversorgung
Autoverkehr
Gigafactory
Grünheide
Tesla
Elektromobilität
Natur
Grundwasser
Tesla
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