# taz.de -- Autoproduktion in Grünheide: Tesla meldet 26 Umwelt-Havarien | |
> Seit der Eröffnung des Tesla-Werks in Brandenburg hat es mehrere Vorfälle | |
> gegeben – so sind etwa Stoffe ausgetreten. Nun liegt eine Liste vor. | |
Bild: Das Unternehmen möchte das Werk ausbauen – das sorgt für Proteste | |
Grünheide dpa | Der US-Elektroautohersteller [1][Tesla] hat in seiner | |
[2][Fabrik in Grünheide] bei Berlin seit der Eröffnung vor eineinhalb | |
Jahren 26 Umwelt-Havarien gemeldet. Das geht aus Informationen des | |
Brandenburger Landesamts für Umwelt hervor, über die der Stern berichtet | |
und die auch der Deutschen Presse-Agentur vorliegen. | |
Dazu zählen ausgelaufene Stoffe wie Lack und Diesel sowie Brände. Bei den | |
Vorfällen handelt es sich laut Landesumweltamt um Betriebsstörungen, nicht | |
um Störfälle im Sinne der Störfallverordnung. [3][Ein Teil des Geländes | |
liegt im Wasserschutzgebiet]. Tesla weist Bedenken zurück. | |
Der Autobauer räumte ein, dass es auf dem Fabrikgelände während der | |
Bauarbeiten und seit der Inbetriebnahme mehrere Vorfälle gegeben habe. Bei | |
keinem der Vorfälle habe es sich um einen Störfall nach dem | |
Bundesimmissionsschutzgesetz gehandelt, bei keinem Vorfall sei es zu | |
Umweltschäden gekommen, heißt es bei dem Unternehmen. Wenn nötig, seien | |
Korrekturmaßnahmen umgesetzt worden. | |
Der Leiter Ökosysteme am Leibniz-Institut für Gewässerökologie und | |
Binnenfischerei, Martin Pusch, sprach von einer grundsätzlich hohen | |
Gefährdung mit Blick auf das Trinkwasser. „Es ist ein hohes Risiko der | |
Beeinträchtigung der Trinkwasserversorgung aufgrund der geringen | |
Rückhaltekapazität des Untergrunds“, sagte Pusch der dpa. | |
Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel (Grüne) räumte auf Anfrage des Stern | |
ein, dass Probleme auf dem Werksgelände aufgetaucht seien, sah aber keine | |
Gefahr. Auf die Frage, ob er ausschließen könne, dass das Grundwasser unter | |
der Fabrik verseucht ist, sagte er laut Stern: „Kann ich ausschließen. Die | |
Überwachung funktioniert.“ | |
## Austritte von 15.000 Liter Lack | |
Zu den Havarien zählen Austritte von 15.000 Liter Lack, 13 Tonnen Aluminium | |
sowie 50 und 150 Liter Diesel. Nach Informationen des Landesumweltamtes | |
wurden Lack und Aluminium fachgerecht oder ordnungsgemäß entsorgt. Bei | |
Diesel sei der Boden in einem Fall ausgekoffert worden. Der Stern | |
berichtete überdies, nach einem Brand versickerten im September 2020 bis zu | |
300 Liter Löschwasser im Boden; in einer Tankstelle auf dem Gelände liefen | |
250 Liter Diesel im Mai 2023 aus. Das Landesumweltamt machte dazu keine | |
Angaben. | |
Die Havarie vom April 2022 in der Lackiererei mit 15.000 Liter Farbmischung | |
war bereits bekannt. Die untere Wasserbehörde des Landkreises Oder-Spree | |
ordnete die Flüssigkeit damals als schwach wassergefährdend ein, sie sei | |
nicht ins Grundwasser gelangt. Der Wasserverband Strausberg-Erkner sprach | |
aber von einem Störfall. | |
Seit März 2022 gab es zudem acht Brände. In einem Fall wurde laut | |
Landesumweltamt ein Brand auf einem illegalen Abfallplatz im September 2022 | |
durch eine geschredderte Batterie in einer Holztransportbox ausgelöst. | |
Löschwasser sei aufgenommen, der betroffene unbefestigte Bereich | |
ausgekoffert worden. Wenige Tage später gerieten dort Pappe und Holz in | |
Brand. Löschwasser sei versickert, die Bodenproben seien aber unauffällig | |
gewesen. | |
Tesla stellt seit März 2022 in Grünheide Elektroautos her. Umwelt- und | |
Naturschützer sehen Gefahren, weil ein Teil der Fabrik in einem | |
Wasserschutzgebiet liegt. Tesla hat Bedenken zurückgewiesen. In der Fabrik | |
in Grünheide arbeiten nach jüngsten Angaben des Unternehmens rund 11.000 | |
Mitarbeiter, die hochgerechnet etwa 250.000 Fahrzeuge im Jahr herstellen. | |
[4][Tesla will das Werk ausbauen]. | |
28 Sep 2023 | |
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