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# taz.de -- Verschärfung der Krise in der DR Kongo: Land der Warlords und Kill…
> Die internationale Gemeinschaft muss eine Kongo-Strategie erarbeiten.
> Eine weitere Krise verkraftet Afrika nicht.
Bild: Kinshasa: Zusammenstöße zwischen Sicherheitskräften und Regierungsgegn…
Die Dauerkrise in der Demokratischen Republik Kongo ist zu einer Konstante
des 21. Jahrhunderts geworden. Seit dreißig Jahren gibt es kein landesweit
funktionierendes Staatswesen mehr, bekriegen sich bewaffnete Gruppen auf
Augenhöhe mit staatlichen Sicherheitskräften, mischen Nachbarländer zur
Wahrung ihrer eigenen Interessen mit. All das ist Normalität geworden,
trotz inzwischen 6 Millionen Kriegsvertriebenen und 25 Millionen
Hungernden.
Politische Morde mitten in der Hauptstadt waren allerdings bisher die
Ausnahme. Aber nun wurde mitten im Wahljahr 2023 mitten [1][in Kinshasa]
die Leiche des Sprechers der aktuell aussichtsreichsten Oppositionspartei
in einem Auto auf einer vielbefahrenen Straße gefunden. Die Todesumstände
bleiben unklar, das Entsetzen ist groß, sogar in der Regierung.
Denn entweder es gibt ein staatliches Gewaltmonopol und dann ist
[2][Präsident Felix Tshisekedi] ein Mörder – oder es gibt keines und dann
ist Kongo ein Land der Warlords und Mafiakiller. Und das sogar in Kinshasa,
wo sich längst eine korrupte Blase aus reicher kongolesischer Elite und
gutverdienenden ausländischen Dauerkrisengewinnlern eingerichtet hat.
An einem verstärkten Engagement der internationalen Staatengemeinschaft,
die in Kongo die größte [3][Blauhelmtruppe] der Welt stehen hat, führt nun
kein Weg vorbei. Die Regierung hat in Belgien und Südafrika um Mithilfe bei
der Aufklärung des Mordes gebeten. Kongos Oppositionspolitiker fordern
UN-Schutz im beginnenden Wahlkampf.
Eigentlich bereitet die UN-Mission ihren Abzug vor, die internationalen
Bemühungen um einen funktionierenden Staat laufen auf Sparflamme. Das wird
jetzt nicht mehr gehen. Es braucht eine neue internationale
Kongo-Strategie, damit dieses Riesenland nicht in eine Selbstzerstörung
abgleitet, ähnlich wie Sudan. Zwei Krisen dieser Art verkraftet Afrika
nicht. Ganz abgesehen von 100 Millionen Kongolesen, die kein
menschenwürdiges Leben kennen.
16 Jul 2023
## LINKS
[1] /Politischer-Mord-in-DR-Kongo/!5947289
[2] /Milizengewalt-in-der-DR-Kongo-nimmt-zu/!5932857
[3] /UN-Expertenbericht-zu-Milizen-in-Kongo/!5939136
## AUTOREN
Dominic Johnson
## TAGS
Schwerpunkt Demokratische Republik Kongo
Kinshasa
Moise Katumbi
Felix Tshisekedi
UN-Blauhelme
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