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# taz.de -- Nato-Luftverteidigungsübung: Air Defender beginnt
> Am Montag startet die Nato ihre Luftverteidigungsübung. 10.000
> Soldat*innen und 250 Flugzeuge sind im Einsatz. Friedensaktivist*innen
> demonstrieren.
Bild: Übung über Deutschland: Kampfflugzeuge vom Typ A10 der U.S. Air Force i…
Berlin dpa | Am Montag beginnt die größte Luftwaffenübung seit Bestehen der
Nato – das Manöver [1][„Air Defender 2023“]. An der Übung unter deutsch…
Führung nehmen bis zum 23. Juni 25 Nationen sowie die Nato teil. Nach
Angaben der Bundeswehr sind rund 10.000 Soldatinnen und Soldaten und 250
Flugzeuge beteiligt. Darunter sind 70 Maschinen aus Deutschland.
Unterschiedliche Einschätzungen gab es im Vorfeld zu den
[2][Beeinträchtigungen des zivilen Flugverkehrs.] „Das wird sich maximal im
Minutenbereich bewegen“, hatte der Inspekteur der Deutschen Luftwaffe, Ingo
Gerhartz, zu möglichen Verspätungen von Flügen gesagt. Zudem laufe die
Übung vor der großen Urlaubsreisewelle. Die Fluglotsengewerkschaft GdF
hatte eine andere Prognose aufgestellt. Die Militärübung „wird natürlich
massive Auswirkungen auf den Ablauf der zivilen Luftfahrt haben“, sagte ihr
Vorsitzender Matthias Maas.
Von der Übung sind drei Lufträume in Deutschland direkt betroffen: über
Teilen Norddeutschlands und der Nordsee, Teilen Ostdeutschlands und der
Ostsee sowie Teilen Südwestdeutschlands. Trainiert werden soll, wie ein
fiktiver Angriff eines östlichen Angreifers von den Nato-Verbündeten
zurückgeschlagen wird. Die erste Idee für das Manöver ist der Luftwaffe
zufolge schon 2018 entstanden, also noch vor Russlands Angriffskrieg auf
die Ukraine im Jahr 2022.
US-Botschafterin Amy Gutmann hatte aber deutlich gemacht, dass die Übung
auch ein Signal der Stärke an den russischen Präsidenten Wladimir Putin
sendet. „Es würde mich sehr wundern, wenn irgendein Staatsoberhaupt der
Welt nicht zur Kenntnis nehmen würde, was dies (das Manöver) in Bezug auf
den Geist dieses Bündnisses, das heißt die Stärke dieses Bündnisses, zeigt.
Und das schließt Herrn Putin ein.“
## Demos von Friedensinitiativen
Eine Auftaktveranstaltung von „Air Defender 2023“ ist für Montagmittag auf
dem Militärflugplatz Wunstorf bei Hannover geplant, der als
Logistik-Drehkreuz für das Manöver dient. Dort werden der Inspekteur der
Luftwaffe, Gerhartz, der Inspekteur der Streitkräftebasis, Generalleutnant
Martin Schelleis, sowie Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD)
erwartet.
Auf dem Militärflugplatz Wunstorf laufen die Vorbereitungen seit Monaten:
Unter anderem wurde ein mobiles Tanklager mit einer Kapazität von 2,4
Millionen Litern Kerosin errichtet – zusätzlich zum stationären Lager mit
1,8 Millionen Litern Fassungsvermögen.
Wunstorf wurde in den vergangenen Tagen immer wieder von riesigen
Transportflugzeugen der U.S. Air Force angeflogen, die Soldaten und
Material nach Deutschland brachten. Außerdem sind dort die
A400M-Transporter der Luftwaffe stationiert. Die Lärmbelastung dürfte sich
in diesem Teil Deutschlands trotzdem in Grenzen halten: Zum einen sind die
Transportflugzeuge deutlich leiser als die Kampfjets, die Wunstorf nur im
Ausnahmefall anfliegen werden. Zum anderen fand der Tag mit den meisten
Flugbewegungen in Wunstorf wegen der Rolle als Logistik-Hub schon gut eine
Woche vor dem Manöver statt.
Vor dem Beginn des internationalen Manövers demonstrierten am Samstag
[3][Hunderte Menschen vor dem Fliegerhorst Wunstorf]. Friedensinitiativen
hatten zu der Demonstration unter dem Motto „Frieden üben – statt Krieg“
aufgerufen. Die Demonstranten sprachen sich für diplomatische Lösungen und
einen Waffenstillstand im Krieg in der Ukraine aus.
12 Jun 2023
## LINKS
[1] /Nato-Truppenuebung-Air-Defender/!5939314
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[3] /Proteste-gegen-Nato-Manoever/!5939639
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