| # taz.de -- Verpackungssteuer in Tübingen: DUH will bundesweite Einwegabgabe | |
| > Die Verpackungssteuer in Tübingen ist rechtmäßig, sagt das | |
| > Bundesverwaltungsgericht. Laut der Deutschen Umwelthilfe sollen andere | |
| > Kommunen folgen. | |
| Bild: Die Verpackungsteuer gilt in Tübingen seit 2022. Dieses Geld fließst in… | |
| Nach dem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts, das die Verpackungssteuer in | |
| Tübingen für rechtmäßig erklärt hat, fordert die Deutsche Umwelthilfe (DUH) | |
| alle deutschen Orte und Gemeinden auf, der schwäbischen Stadt zu folgen. | |
| Die Verteuerung von Einwegverpackungen sei „eine der wirksamsten Maßnahmen | |
| gegen die Müllflut“, teilte die DUH mit. | |
| Die Steuer gilt in Tübingen seit 2022 für Einwegverpackungen, -geschirr und | |
| -besteck für Lebensmittel zum Mitnehmen – etwa Kaffeebecher oder | |
| Pommesschalen. Dies soll Geld in den städtischen Haushalt bringen, der | |
| Vermüllung entgegenwirken und Mehrwegsysteme stärken. Je Verpackung werden | |
| 50 Cent fällig, für Besteck 20 Cent. | |
| Am Mittwoch hatte das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig entschieden, dass | |
| die [1][Tübinger Verpackungssteuer] „im Wesentlichen rechtmäßig“ sei. Es | |
| handele sich um eine örtliche Verbrauchsteuer, die nach dem Grundgesetz in | |
| der Kompetenz der Kommunen liegt. Gegen die Maßnahme hatte ein | |
| McDonald’s-Restaurant geklagt und im April vergangenen Jahres vor dem | |
| Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg zunächst recht bekommen. Dem | |
| widersprach das Bundesverwaltungsgericht. | |
| ## DUH fordert bundesweite Abgabe | |
| DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz begrüßte das Urteil. Viele | |
| Kommunen hätten sich durch die Klage aufhalten lassen. Metz forderte | |
| Bundesumweltministerin Steffi Lemke auf, bundesweit eine [2][Abgabe für | |
| To-go-Verpackungen] von mindestens 20 Cent einzuführen. „Dass dieser Weg | |
| funktioniert, hat Tübingen bewiesen: Die Vermüllung des öffentlichen Raumes | |
| hat dort deutlich abgenommen“, meinte die DUH-Chefin. | |
| Die Leipziger Richter sahen den kommunalen Charakter der Steuer | |
| gewährleistet, da sie nur auf [3][als „Take-away“ verkauftes Essen und | |
| Trinken] erhoben wird. Hier sei davon auszugehen, dass der Verzehr und | |
| damit auch die Nutzung der Verpackung vor allem innerhalb des | |
| Gemeindegebiets erfolge. Bei der Ausgestaltung rügte das | |
| Bundesverwaltungsgericht jedoch: Die Obergrenze der Besteuerung von 1,50 | |
| Euro „pro Einzelmahlzeit“ sei zu unbestimmt. Rechtswidrig sei zudem, dass | |
| die kommunalen Aufsichtsbehörden die Verkaufsstellen „ohne zeitliche | |
| Begrenzung“ jederzeit betreten dürfen. (mit afp) | |
| 25 May 2023 | |
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| ## AUTOREN | |
| Leon Holly | |
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