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# taz.de -- Klimaschützer:innen in der Lausitz: Demo für früheres Kohle-Aus
> Bis 2038 dürfen im Osten noch klimaschädliche Kohlekraftwerke laufen.
> Dagegen haben Aktivist:innen am Sonntag am Tagebau Nochten
> protestiert.
Bild: Demozug zum Tagebau Nochten
Schleife dpa | Hunderte Menschen haben am Sonntag in der Lausitz für einen
zügigen Ausstieg aus der Braunkohle demonstriert. „Energie von gestern
zerstört unsere Zukunft“ und „Liebe für die Lausitz – nicht für die Ko…
hieß es auf Plakaten.
„Es muss ein gerechter Kohleausstieg eingeleitet werden, damit die Region
die Chancen bekommt, die sie verdient“, sagte die Klimaaktivistin Luisa
Neubauer der Deutschen Presse-Agentur. Eine Laufzeit der Kraftwerke bis
2038 sei mit Blick auf das Pariser Abkommen nicht verfassungsgemäß.
Während für das Rheinische Braunkohlerevier der [1][Kohleausstieg 2030
mittlerweile beschlossene Sache ist], gilt im Osten noch das Jahr 2038 als
Ausstiegsdatum. Laut Bundeswirtschaftsministerium laufen aber auch für die
ostdeutschen Tagebaue Gespräche über ein früheres Ende. Nach dem Willen der
Demonstranten am Sonntag darf es aber keine weiteren Deals samt
Steuergeldern für Kohlekonzerne geben.
Die Demonstranten versammelten sich am Mittag am Bahnhof Schleife und zogen
zum Tagebau Nochten. Gefordert wurde ein bundesweiter Kohleausstieg bis
spätestens 2030, ein schnellerer Ausbau erneuerbarer Energien, [2][der
Erhalt des Dorfes Mühlrose] und ein sozial gerechter Strukturwandel samt
Mitspracherechten für die Minderheit der Sorben.
## „Lausitz muss Vorbildregion werden“
Zu der Demonstration hatte ein Bündnis aufgerufen, darunter Fridays for
Future, der BUND Sachsen, Greenpeace, die Initiative „Alle Dörfer bleiben“
und die Vertretung der Sorben Serbski Sejm. Die Polizei sprach am
Nachmittag von etwa 550 Teilnehmern, Fridays for Future von mehr als 1.000.
„Die Lausitz muss eine Vorbildregion für erneuerbare Energien werden“,
mahnte der Vorsitzende des BUND Sachsen, Felix Ekardt. Ein schnellerer
Ausstieg aus der Braunkohle sei nötig, [3][um das rechtsverbindliche
1,5-Grad-Ziel einzuhalten].
„Der Braunkohlebergbau muss sofort aufhören“, forderte der Aktivist Hagen
Domaska für den Serbski Sejm. Er habe 130 Dörfer zerstört, Flüsse seien
vergiftet und ausgetrocknet, Wiesen und Felder in Abraum umgewandelt.
„Mühlrose und die vom Tagebau bedrohte Kulturlandschaft muss für spätere
Generationen erhalten bleiben.“
8 May 2023
## LINKS
[1] /Bundeskabinett-zum-Kohleausstieg/!5888960
[2] /Siedlung-soll-der-Braunkohle-weichen/!5641126
[3] /Expertenrat-kritisiert-Ampel/!5926016
## TAGS
Schwerpunkt Klimawandel
Lausitz
Kohleausstieg
Braunkohletagebau
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Schwerpunkt Fridays For Future
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