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# taz.de -- Offener Brief an Kanzler Scholz: Aufruf für mehr Klimaschutz
> Über 240 VertreterInnen aus Politik, Wissenschaft und Kirchen fordern
> Kanzler Scholz in einem offenen Brief zu mehr Klimaschutz auf. Er müsse
> handeln.
Bild: Der Brief spielt auf die „Letzte Generation“ an, die Donnerstag eine …
Berlin dpa/afp | Mehr als 240 PolitikerInnen sowie VertreterInnen aus
Wissenschaft, Religion und Gesellschaft haben Bundeskanzler Olaf Scholz
(SPD) in einem offenen Brief zu mehr Engagement im [1][Klimaschutz]
aufgefordert. „Je länger wir zögern, desto drastischer sind die
Konsequenzen unseres Abwartens. Jetzt zu handeln, ist unsere Pflicht“,
heißt es in dem Schreiben, das dem [2][Spiegel] am Mittwoch vor Start der
offenen Online-Mitzeichnung vorlag. „Wir gehören zur letzten Generation,
die aufhalten kann, was uns droht: der globale Verlust unserer Kontrolle
über die menschengemachte Klimakrise“, heißt es demnach in dem Aufruf in
Anlehnung an die Klimabewegung „Letzte Generation“.
„Klima ist kein ‚Thema‘. Klima ist eine parteiübergreifende, staatstrage…
und historisch beispiellose Aufgabe“, schreiben die Initiatoren laut
Spiegel. Die Anpassung der Infrastruktur sei eine Mammutaufgabe. „Für
diesen gewaltigen Umbau ist es wichtig, dass wir jetzt enorm an Tempo
zulegen“, betonen die Autoren. Es gehe darum, Energieversorgung
umzustellen, Gebäude zu dämmen, Mobilität ohne fossile Brennstoffe zu
ermöglichen und Energie zu sparen: „Sofortiges, umfassendes, entschlossenes
Handeln ist erforderlich. Dieses Handeln möchten wir als Unterzeichnerinnen
und Unterzeichner von Ihnen als politisch Verantwortliche sehen“, steht in
dem Papier.
Unterzeichnet haben dem Bericht zufolge aus der CDU etwa Heinrich
Strößenreuther, Vorstand der Klimaunion, der Konstanzer Oberbürgermeister
Ulrich Burchardt, Ex-Umweltstaatssekretär Jürgen Becker und der frühere
CDU-Generalsekretär Ruprecht Polenz. Von den Grünen seien Stadtoberhäupter
unter den Unterzeichnern, darunter Katja Dörner (Bonn), Belit Onay
(Hannover), Uwe Schneidewind (Wuppertal) und Stefan Fassbinder
(Greifswald). Auch mehrere Politiker aus SPD und Linkspartei, prominente
Umweltschützer und die Energieexpertin Claudia Kemfert schlossen sich an.
Ebenfalls zahlreiche Wissenschaftler und Vertreter von Naturschutzverbänden
sowie der Nürnberger Jesuitenpriester Jörg Alt nehmen demnach an der Aktion
teil.
## Kritik von Kemfert an Scholz
Kemfert übte im Podcast von MDR Aktuell am Mittwoch scharfe Kritik an der
Klimapolitik von Scholz. Für sie sei er der Klima-Katastrophen-Kanzler. Was
er verlautbare, klinge nur gut, überzeuge aber nicht. Tatsächlich habe die
Ampelkoalition beim Klimaschutz auf Ankündigungspolitik umgestellt. „Mir
fehlt hier die Wahrheit, die Transparenz“, fügte sie hinzu. Als
hochproblematisch bezeichnete sie die Aufweichung der Klimaziele für
einzelne Bereiche und dass es keine Verkehrswende gebe. Bei 144
beschleunigten Autobahnprojekten nützte es auch nichts, Solarpanels daneben
zu bauen: „Ein Salatblatt im Burger ist ja auch keine
Ernährungsumstellung“, kommentierte sie das Vorhaben.
SPD, Grüne und FDP hatten sich vergangene Woche im Koalitionsausschuss zum
Klimaschutz unter anderem auf einen beschleunigten Ausbau der Autobahnen an
144 Stellen, Milliardeninvestitionen in das Schienennetz und eine Lockerung
der Klimaschutzregeln verständigt. Bei Umweltschützern waren vor allem die
Beschleunigung von Autobahnprojekten und die Aufweichung der starren
Klimaziele für einzelne Sektoren auf Kritik gestoßen. Spitzenpolitiker der
Grünen hatten im Nachgang zu der Einigung deutlich gemacht, dass die
verabredeten Maßnahmen nicht reichten, um die Klimaziele im Verkehrsbereich
einzuhalten.
6 Apr 2023
## LINKS
[1] /Schwerpunkt-Klimawandel/!t5008262
[2] https://www.spiegel.de/politik/deutschland/klima-appell-an-olaf-scholz-letz…
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