| # taz.de -- Neue Strategie fürs Abgeordnetenhaus: Nur punktuell mit der Linksp… | |
| > Die grüne Fraktionsspitze hat ein „Selbstverständnis als | |
| > Oppositionsfraktion“ formuliert. Dabei entscheidet sich erst Sonntag, ob | |
| > es Schwarz-Rot gibt. | |
| Bild: Die Grünen-Fraktion richtet sich derzeit auf ein Oppositionsdasein im Ab… | |
| Berlin taz | Nach außen hoffen die Grünen noch, doch weiter mit | |
| Rot-Grün-Rot regieren zu können, und drängen die SPD-Mitglieder zu einem | |
| Nein zu Schwarz-Rot. Intern aber richtet sich die Abgeordnetenhausfraktion | |
| schon vor Auszählung der SPD-Abstimmung am Sonntag auf ein | |
| Oppositionsdasein ein. | |
| „Selbstverständnis als Oppositionsfraktion“, ist [1][ein Antrag | |
| überschrieben], den der Fraktionsvorstand am 6. April beschlossen hat und | |
| über den die gesamte [2][34-köpfige Fraktion] am 12. Mai abstimmen soll. | |
| Darin ist von einem „klaren, knallgrünen Kurs“ die Rede, aber auch davon, | |
| sich breiter aufzustellen, Lebensrealitäten in der Stadt stärker zu | |
| berücksichtigen und zu versuchen, „alle Berliner*innen“ zu erreichen“. | |
| Dieses Ziel stößt in der Fraktion auf Widerstand. Ein [3][Änderungsantrag] | |
| des Friedrichshainer Abgeordneten Vasili Franco drängt darauf, nicht alle, | |
| sondern bloß mehr Berliner ansprechen zu wollen. Seine Pankower Kollegin | |
| Oda Hassepaß fordert zudem, als Ziel „eine erfolgreiche linke soziale | |
| Politik“ einzufügen. | |
| Bei einer ersten Aufarbeitung [4][der Abgeordnetenhauswahl] Anfang März | |
| hatte eine kleine Gruppe aus dem Realo-Lager – ohne großen Widerhall – | |
| ausdrücklich einen ausschließlichen Linkskurs abgelehnt und darauf | |
| gedrängt, auch Gruppen außerhalb des klassischen grünen Spektrums | |
| anzusprechen. Eine Rednerin warb etwa dafür, „auch zur Kolpingfamilie“ zu | |
| gehen. Der Begriff, der eine auf den Priester Adolph Kolping zurückgehende | |
| soziale Bewegung in der katholischen Kirche beschreibt, gehört nicht | |
| unbedingt zum grünen Standardvokabular. | |
| Mit der Linkspartei will die Grünen-Fraktion dem Papier zufolge zwar | |
| zusammenarbeiten, aber „nur punktuell“. Ziel ist, nach der Wahl 2026 wieder | |
| mitzuregieren. Harte Abgrenzung zu Schwarz-Rot soll es bis dahin nicht | |
| geben: „Informell werden wir unsere Kontakte in CDU und SPD in den nächsten | |
| Jahren pflegen und gezielt ausbauen.“ | |
| 20 Apr 2023 | |
| ## LINKS | |
| [1] https://selbstverstaendnisoppob.antragsgruen.de/selbstverstaendnisoppob/mot… | |
| [2] https://gruene-fraktion.berlin/abgeordnete/ | |
| [3] https://selbstverstaendnisoppob.antragsgruen.de/selbstverstaendnisoppob/mot… | |
| [4] https://www.wahlen-berlin.de/wahlen/BE2023/AFSPRAES/agh/index.html | |
| ## AUTOREN | |
| Stefan Alberti | |
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