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# taz.de -- UN-Wassergipfel endet in New York: Welt will sich ums Wasser kümme…
> Die UN-Wasserkonferenz in New York endet mit einem freiwilligen
> Aktionsplan. Das reicht nicht, mahnen Aktivist:innen und
> Wissenschaftler:innen.
Bild: Das Wasser ist knapp: Frau in Samburu, Kenia, holt Wasser während der D�…
Berlin taz | Während in Südostafrika derzeit durch Tropensturm „Freddy“
hunderttausende Menschen den [1][Zugang zu sauberem Trinkwasser] verloren
haben und am Horn von Afrika Millionen Menschen [2][von Dürre betroffen]
sind, trafen sich in New York Akteure aus Politik, Wirtschaft und
Zivilgesellschaft zur [3][UN-Weltwasserkonferenz], um das Thema auf die
internationale Agenda zu setzen. Sie ging am Freitag zu Ende.
Das Ergebnis ist ein globaler Aktionsplan mit über 700 freiwilligen
Verpflichtungen zur Versorgung, Management und Schutz von Wasserreservoirs
von Regierungen, zivilgesellschaftlichen Organisationen und Unternehmen.
Die Staaten einigten sich außerdem darauf, einen UN-Sonderbeauftragten für
Wasser einzurichten. Um globale Daten zum Thema koordinierter auszuwerten,
soll zudem ein neues wissenschaftliches Gremium ins Leben gerufen werden.
„Wasser muss im Mittelpunkt der globalen politischen Agenda stehen“, sagte
UN-Generalsekretär António Guterres in seiner Abschlussrede der Konferenz.
Bei Wasser ginge es um Gesundheit, Frieden und nachhaltige Entwicklung. Es
habe mit Armutsbekämpfung, Menschenrechten und der Gleichstellung der
Geschlechter zu tun. „Wasser verbindet uns alle“, sagte Guterres.
Er mahnte, dass bei Inaktivität „die menschliche Zukunft“ auf dem Spiel
stehe. Ein jüngster UN-Bericht warnte zum Auftakt der Konferenz vor
zunehmender Wasserknappheit. Vielerorts seien Ökosysteme zerstört und
Grundwasser verschmutzt. Ein Viertel der Menschheit – zwei Milliarden
Menschen – haben kein sauberes Trinkwasser. 3,6 Milliarden haben keinen
Zugang zu sanitären Anlagen.
## Deutschland gibt 700 Millionen Euro jährlich für Wasser
Deutschland ist an 56 Selbstverpflichtungen im Rahmen des globalen
Aktionsplans beteiligt, auch als Teil der Europäischen Union. Darunter sind
allgemeinere Absichtserklärungen, etwa die „Bewältigung der globalen
Wasserkrise durch Brückenschlag zwischen Forschung und Politik“ und
konkrete Projekte.
Zum Beispiel: Zusammen mit der Niger River Basin Authority, einer
staatenübergreifenden Organisation in Westafrika, hat das
Bundesumweltministerium eine Initiative zur Renaturierung des Nigerbeckens,
und Klimaanpassung der Landwirtschaft ins Leben gerufen, Deutschland hat
rund 20 Millionen Euro zugesagt.
Die neue Initiative Urban Water Catalyst der Niederlande und Deutschland
will durch betriebliche Reformen städtische Wasserunternehmen befähigen,
mehr Finanzierung für Infrastrukturverbesserungen zu mobilisieren. Das
Bundesentwicklungsministerium verweist auf Erfolge etwa bei dem Betreiber
Dhaka Water in Bangladesch. Nach Reformen sei die Versorgung der
Bevölkerung mit Trinkwasser von 80 auf knapp 100 Prozent gestiegen,
Wasserverluste hätten sich halbiert. Deutschland stellt für den Anfang 32
Millionen Euro bereit. Insgesamt gibt die Bundesregierung jährlich rund 700
Millionen Euro für [4][Entwicklungsprojekte im Bereich Wasser] aus.
## Wasserexperten kritisieren Freiwilligkeit der Verpflichtungen
Die UN Wasserkonferenz wurde von vielen Seiten begrüßt. Sie fand zum
zweiten Mal nach 46 Jahren statt. Über hundert Wissenschaftler*innen
und Wasserexpert*innen aus der Zivilgesellshcaft kritisierten jedoch
in einem [5][offenen Brief] die Freiwilligkeit des globalen Aktionsplans.
„Wir fordern Sie auf, eine mutige Führungsrolle zu übernehmen, um das
Niveau der Rechenschaft, der Rigorosität und des Ehrgeizes in den
Konferenzergebnissen drastisch zu erhöhen, um die Schwere und Dringlichkeit
unserer globalen Wasserprobleme widerzuspiegeln“, schrieben das African
Civil Society Network for Water and Sanitation und weitere Akteure.
Sie forderten verbindliche Vereinbarungen und mehr Transparenz von
Regierungen und Finanzinstitutionen sowie gezielte Finanz- und
Politikreformen, um nicht nachhaltiger Wassernutzung und unzureichendem
Zugang zu sauberem Wasser anzugehen.
26 Mar 2023
## LINKS
[1] /Hilfe-fuer-Malawi-gesucht/!5923833
[2] /Am-Horn-von-Afrika/!5900711
[3] /UN-Wassergipfel-in-New-York/!5920176
[4] /Entwicklungshilfe-fuer-Wasserprojekte/!5808097
[5] https://docs.google.com/document/d/1XKmvULYw1491AQ1DnXPBnGPRYSPEX_O63bl_Pg8…
## AUTOREN
Leila van Rinsum
## TAGS
Wasserversorgung
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Schwerpunkt taz folgt dem Wasser
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