# taz.de -- Erneuerbare Energie: Energie für mehr Sicherheit | |
> Das Außenministerium hat zu einer Konferenz für die internationale | |
> Energiewende eingeladen. Die braucht mehr Tempo und mehr Geld. | |
Bild: Außenministerin Baerbock spricht auf dem Berlin Energy Transition Dialog… | |
Berlin taz | „Die globale Sicherheit hängt davon ab, wie schnell wir von | |
den Fossilen wegkommen“, sagt Bundesaußenministerin Annalena Baerbock | |
(Grüne) am Dienstagvormittag zur Eröffnung des Berlin Energy Transition | |
Dialogue, einer internationalen Konferenz zur Energiewende. Diese Einsicht | |
setze sich langsam durch in der Welt, sagte die Politikerin. | |
Und: „Jede Heizung in jedem Keller in unserem Land ist ein Teil der | |
Sicherheitsstruktur“, spielte Baerbock auf einen Streitpunkt in der | |
Bundesregierung an. Der Koalitionsausschuss [1][traf sich gleichzeitig zu | |
einem Krisengipfel im Kanzleramt]. Unter anderem besteht Uneinigkeit | |
darüber, wie Deutschlands noch mehrheitlich fossile Heizungen | |
klimafreundlich werden können. | |
Für ihr Plädoyer zum [2][schnellen Ausbau der Erneuerbaren] jedenfalls | |
hatte Baerbock die von ihrem Ministerium organisierte Konferenz hinter sich | |
– und die Internationale Agentur für Erneuerbare Energien (Irena) | |
ebenfalls. Die veröffentlichte am Dienstag mit einer drastischen Warnung | |
ihren [3][Weltenergiewende-Ausblick 2022]. | |
Die globale Energiewende sei „nicht auf Kurs“, heißt es dort. „Alles au�… | |
drastischem und sofortigem Handeln verringert oder eliminiert | |
möglicherweise die Chance, auf dem 1,5- oder 2-Grad-Pfad zu bleiben.“ | |
## Erneuerbare müssen sich mehr als verdreifachen | |
Für die Klimaziele müsste sich die Kapazität bis 2030 mehr als | |
verdreifachen, nämlich von derzeit 3.000 Gigawatt auf 10.000 Gigawatt | |
wachsen. Und trotz einer Rekordsumme von 1,3 Billionen Dollar, die 2022 in | |
die Erneuerbaren flossen, gebe es noch nicht genug grüne Investitionen. | |
Nötig sei das Vierfache: jährlich über 5 Billionen Dollar. | |
Nötig sei außerdem der Kohleausstieg weltweit, das Ende der Subventionen | |
für fossile Energieträger und ein Engagement der Entwicklungsbanken für den | |
Aufbau von Stromnetzen in den ärmeren Ländern. Es geht laut der Agentur | |
auch voran, zum Beispiel machen weiter sinkende Preise die Erneuerbaren zu | |
den günstigsten Energiequellen. Der Fortschritt gehe aber „erbärmlich an | |
dem vorbei, was gebraucht wird“, heißt es in ungewöhnlich harschen Tonfall | |
von der Irena. | |
Auch die Wiederaufbaupakete nach der Covidpandemie seien eine „verpasste | |
Chance“, weil nur 6 Prozent der weltweit 15 Billionen Dollar Investitionen | |
in saubere Energien geflossen seien. „Wir sehen keinen Optimismus darüber, | |
wo wir sind“, sagte auch Irena-Chef Franceso La Camera bei der Eröffnung | |
der Konferenz. Höchstens diesen: Langsam reife bei den politischen | |
Entscheidern die Einsicht, was zu tun sei. | |
29 Mar 2023 | |
## LINKS | |
[1] /Ergebnisse-des-Koalitionsausschuss/!5925018 | |
[2] /Die-Erklaerung/!5915402 | |
[3] https://www.irena.org/publications/2022/Mar/World-Energy-Transitions-Outloo… | |
## AUTOREN | |
Bernhard Pötter | |
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