# taz.de -- Gender Pension Gap in Deutschland: Große Lücke bei Alterseinkünf… | |
> Frauen ab 65 Jahren beziehen fast 30 Prozent weniger Geld als | |
> gleichaltrige Männer. Zu den Ursachen zählen längere Auszeiten für die | |
> Kinderbetreuung. | |
Bild: Frauen sind im Alter häufiger von Armut bedroht als Männer | |
WIESBADEN/BERLIN dpa/afp/taz | Auch im Alter haben Frauen in Deutschland | |
deutlich geringere Einkünfte als Männer. Das geht aus am Dienstag | |
veröffentlichten [1][Daten des Statistischen Bundesamts] in Wiesbaden | |
hervor. Demnach erhielten Frauen ab 65 Jahren im Jahr 2021 durchschnittlich | |
17.814 Euro, Männer 25.407 Euro. | |
Zu den Alterseinkünften wurden dabei Alters- und Hinterbliebenenrenten, | |
Pensionen sowie Renten aus individueller privater Vorsorge gerechnet. Das | |
geschlechtsspezifische Gefälle bei den Alterseinkünften, auch Gender | |
Pension Gap genannt, lag demnach bei 29,9 Prozent. Die Alterseinkünfte von | |
Frauen waren also durchschnittlich knapp ein Drittel niedriger als die von | |
Männern. | |
[2][Die Ursachen für dieses Gefälle] sind der Statistikbehörde zufolge | |
vielfältig. Frauen erwerben demnach geringere Rentenansprüche, weil sie | |
teilweise in schlechter bezahlten Branchen arbeiten als Männer. Zudem | |
arbeiten Frauen häufiger in Teilzeit, nehmen häufiger und längere Auszeiten | |
etwa für die Kinderbetreuung oder die Pflege von Angehörigen in Anspruch | |
und sind überdies seltener in Führungspositionen tätig. | |
Ohne Berücksichtigung von Hinterbliebenenrenten wäre das Rentengefälle laut | |
der Statistik sogar noch deutlich größer. Rund 29 Prozent der erfassten | |
Frauen erhielten Hinterbliebenenrenten, also Zahlungen aus der | |
Altersversorgung ihrer verstorbenen Partner. Bei Männern traf dies auf nur | |
gut 5 Prozent zu. Ohne die Hinterbliebenenrenten würde der Gender Pension | |
Gap demnach 42,6 Prozent betragen. | |
Wegen der geringeren Einkünfte sind Frauen im Alter häufiger von Armut | |
bedroht und öfter durch Wohnkosten überlastet als Männer. Jede fünfte Frau | |
ab 65 Jahren gilt laut der Statistik als armutsgefährdet. Damit lag die | |
Armutsgefährdungsquote der Frauen mit 20,9 Prozent deutlich über jener der | |
gleichaltrigen Männer mit 17,5 Prozent. Ein Mensch gilt laut EU-Definition | |
als armutsgefährdet, wenn er über weniger als 60 Prozent des mittleren | |
Einkommens der Gesamtbevölkerung verfügt. | |
7 Mar 2023 | |
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[1] https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2023/03/PD23_N015_12_6… | |
[2] /Geschlechterrollen-in-der-Pandemie/!5833867 | |
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