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# taz.de -- Klimafreundliche Baupolitik: Sanieren statt neu bauen
> Das Umweltbundesamt empfiehlt, Gebäude zu renovieren, statt neue zu
> errichten. Das schützt das Klima und mindert den Rohstoffverbrauch.
Bild: Montage einer Photovoltaikanlage auf dem Dach eines Wohnhauses in Stuttga…
Berlin afp | Die Bundesregierung sollte sich bei [1][der Baupolitik] auf
Sanierungen und Umbauten bestehender Gebäude konzentrieren. Das empfiehlt
die im Umweltbundesamt (UBA) angesiedelte Kommission Nachhaltiges Bauen
[2][in einem am Montag vorgestellten Konzeptpapier]. Klimaemissionen und
unnötig hohe Rohstoffverbräuche ließen sich so am einfachsten vermeiden,
erklärten die Experten.
„Neuer Wohnraum im Bestand spart Rohstoffe und schützt die freie Landschaft
vor weiterer Zersiedlung“, erklärte UBA-Präsident Dirk Messner. Eine
weitere wichtige Stellschraube sei das Recyceln von Baustoffen. „Wenn neuer
Wohnraum in erster Linie in Innenstädten und auf Siedlungsbrachen entsteht
und Bestandsgebäude saniert und umgebaut werden, spart das Energie, Abfälle
und Treibhausgase und senkt den Flächenverbrauch“, sagte
Bundesumweltministerin [3][Steffi Lemke (Grüne)].
Die Kommission empfiehlt konkret, Nachhaltigkeitskriterien in der
Musterbauordnung und den Landesbauordnungen zu verankern und dem
Bestandsschutz prinzipiell Vorrang vor Neubau zu geben. Ökologische
Baustoffe sollten zudem gefördert und die Mindestabstände für
Photovoltaikanlagen auf Dächern reduziert werden. Außerdem seien „Standards
für die Vorsorge vor Gefahren für Gesundheit und Umwelt“ zu erwägen.
Scharfe Kritik von der Union kam bereits, bevor die Kommission ihr Konzept
vorstellte: „Die Vorschläge werden das Bauen weiter blockieren“, sagte der
CSU-Abgeordnete Ulrich Lange der Augsburger Allgemeinen. „Immer, wenn
Umweltbundesamt und Bundesumweltministerium ihre Finger im Spiel haben,
wird alles teurer und schwieriger.“ Die Standards in Deutschland seien
schon hoch genug.
[4][Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD)] sprach sich am Montag explizit
gegen Abstriche bei Umweltstandards aus. Angesichts des Wohnungsmangels in
vielen Städten und des zugleich stockenden Wohnungsbaus kamen insbesondere
aus der Bauindustrie zuletzt Rufe nach weniger Auflagen. „Heute beim Bauen
– ob Umbau, Aufstockung oder Neubau – auf Klimastandards zu verzichten, ist
schon auf kurze Sicht unrentabel und schadet nachfolgenden Generationen“,
erklärte Geywitz.
20 Feb 2023
## LINKS
[1] /Wohnungsbau/!t5008446
[2] https://www.umweltbundesamt.de/presse/pressemitteilungen/dem-wohnraummangel…
[3] /Steffi-Lemke-ueber-Naturschutz/!5911091
[4] /Verfehltes-Wohnungsbauziel-der-Ampel/!5907639
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Bauen
Klima
Schwerpunkt Klimawandel
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Klara Geywitz
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