| # taz.de -- Dresden gedenkt der Bombardierung 1945: Konfrontatives Erinnern | |
| > Rechte mobilisieren für den 11. und 13. Februar nach Dresden. Doch ein | |
| > neues Bündnis protestiert gegen den Missbrauch des Gedenkens. | |
| Bild: Nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause soll am Montag wieder in Dresden… | |
| Dresden taz | Die symbolisch aufgeladene Erinnerung an die Bombardierung | |
| Dresdens am 13. Februar 1945 wird auch in diesem Jahr zu Konfrontationen in | |
| der sächsischen Landeshauptstadt führen. Für den bevorstehenden Samstag | |
| haben rechte Kreise wieder einen sogenannten „Trauermarsch“ mit | |
| geschichtsrevisionistischem Charakter geplant. | |
| In den Jahren bis 2011 war dieser von der Jungen Landsmannschaft Ostpreußen | |
| und der NPD organisierte Aufmarsch mit bis zu 7.000 Teilnehmern zur größten | |
| Nazidemo Europas angewachsen. Dank entschlossenen Widerstands schwand dann | |
| die Teilnehmerzahl, der Marsch [1][fiel aber nie ganz aus]. Am Montagabend, | |
| [2][dem eigentlichen Gedenktag], wird nun auch noch um 20 Uhr eine | |
| Querdenker-Demo stattfinden. | |
| Gegen beide Veranstaltungen mobilisiert nun ein neues Bündnis mit dem Namen | |
| „WiEdersetzen“. Es löst das bislang organisierende Bündnis [3][„Dresden | |
| nazifrei“] ab, das nach 14 Jahren seine Aufgabe als erfüllt ansieht. | |
| Es brauche „junge, dynamische und frische Kräfte“ beim Widerstand gegen | |
| Nazis, sagt Rita Kunert von der „Seebrücke Dresden“, die seit Jahren unter | |
| anderem den Protest gegen „Pegida“ organisiert und auch bei „Dresden | |
| Nazifrei“ dabei war. Intern wird aber auch von einer breiteren | |
| Anschlussfähigkeit des „WiEdersetzen“-Bündnisses im Vergleich zu den bish… | |
| linksdominierten Akteuren gesprochen. | |
| ## Neues „WiEdersetzen“-Bündnis | |
| In dem neuen Bündnis sind Organisationen und Gruppen wie der DGB, „Herz | |
| statt Hetze“, die Seenotretter von „Mission Lifeline, „Omas gegen Rechts�… | |
| der Flüchtlingsrat, der Studierendenrat der TU Dresden und weitere | |
| Initiativen, darunter mehrere Antifa-Gruppen, vereinigt. Ebenso vertreten | |
| sind Parteien wie die Grünen, die Linke, die SPD und die Piraten sowie | |
| deren Jugendorganisationen. Die Gegendemonstranten wollen „mit Mitteln des | |
| zivilen Ungehorsams“ protestieren, schließen dabei Blockaden nicht aus. | |
| Neben den offiziellen Gedenkveranstaltungen zum Tag der Bombardierung | |
| Dresdens rufen Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) und TU-Rektorin Ursula | |
| Staudinger zur Teilnahme an der traditionellen [4][Menschenkette am | |
| Montagabend] um 18 Uhr auf. Bei Anne Herpetz von den Piraten stößt die | |
| Menschenkette allerdings mittlerweile aus Skepsis. Sie erfülle ihren Zweck | |
| schon lange nicht mehr, wende sich zu wenig konsequent gegen Rechts, ja | |
| werde von AfD-Anhängern sogar unterwandert. | |
| „Die Menschenkette ist reine Symbolpolitik und schützt nicht die Stadt“, | |
| sagte Herpetz. „Im Aufruf für dieses Jahr haben weder OB Hilbert noch | |
| Staudinger den größten Neonaziaufmarsch Europas erwähnt und auch nicht die | |
| Leute, die sich diesem entgegenstellen“, kritisierte sie. | |
| Das mahnende Erinnern an die Folgen des deutschen Angriffskrieges wird von | |
| zahlreichen Veranstaltungen in Kirchen und Kulturstätten und einer | |
| Kunstaktion im öffentlichen Raum begleitet. | |
| 10 Feb 2023 | |
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| ## AUTOREN | |
| Michael Bartsch | |
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