# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Verstärkt russischer Beschuss | |
> Im ostukrainischen Donbass soll der Beschuss durch die russische Armee | |
> zunehmen. Derweil ist Polen enttäuscht vom deutschen Zögern zu | |
> Panzerlieferungen. | |
Bild: Flaggen als Zeichen des Respekts für die im Krieg getöteten Ukrainer:in… | |
## Polen: Zögern Deutschlands bei Panzern sei inakzeptabel | |
Der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki hat das anhaltende | |
Zögern von Bundeskanzler Olaf Scholz bei der Lieferung von Leopard-Panzern | |
an die Ukraine hart kritisiert. Die Haltung Deutschlands in dieser Frage | |
sei „inakzeptabel“, sagte Morawiecki in einem am Sonntag veröffentlichten | |
Interview mit der polnischen Nachrichtenagentur PAP. | |
Falls die Bundesregierung dabei bleibe, den Kampfpanzer [1][Leopard 2] | |
nicht an die Ukraine zu liefern, werde Polen „eine kleine Koalition“ von | |
Ländern zustande bringen, welche die Ukraine mit „moderner Ausrüstung“ und | |
„modernen Panzern“ aus ihren eigenen Beständen versorgten, kündigte der | |
polnische Regierungschef an. | |
Polen hatte bereits vor dem Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe am Freitag im | |
rheinland-pfälzischen Ramstein erklärt, dass es Leopard-Panzer aus eigenen | |
Beständen an die Ukraine abgeben wolle. Da die Panzer jedoch aus deutscher | |
Produktion stammen, müsste die Bundesregierung dafür ihre Zustimmung | |
erteilen. | |
Bei dem [2][Treffen von Unterstützerstaaten] der Ukraine fiel dann keine | |
Entscheidung über die Lieferung der Leopard-Panzer – was auch von der | |
ukrainischen Regierung scharf kritisiert wurde. | |
Der neue Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius kündigte bei den | |
Beratungen in Ramstein lediglich an, er habe eine Prüfung der Bestände von | |
Leopard-Panzern für eine eventuelle Lieferung an die Ukraine in Auftrag | |
gegeben. Es solle eine Liste darüber erstellt werden, welche und wie viele | |
Leopard-Panzer überhaupt für eine mögliche Lieferung an Kiew infrage kämen. | |
Der Spiegel berichtete jedoch am Samstag, im Verteidigungsministerium gebe | |
es bereits seit dem Frühsommer 2022 eine detaillierte Liste mit | |
verschiedenen Leopard-Modellen, die bei der Truppe verfügbar sind und für | |
eine Lieferung an die Ukraineinfrage kämen. Die Tabelle sei als | |
Verschlusssache eingestuft und liege dem Spiegel vor, hieß es. | |
Das Bundesverteidigungsministerium will sich nicht zu dem Bericht äußern, | |
bestätigte eine Ministeriumssprecherin am Sonntag. (afp) | |
## Duma-Vorsitzender warnt vor Waffenlieferungen an Ukraine | |
Der Vorsitzende des russischen Unterhauses, Wjatscheslaw Wolodin, warnt | |
eindringlich davor, der Ukraine schwere Waffen zur Verfügung zu stellen. | |
„Die Lieferung von Offensivwaffen an das Regime in Kiew wird zu einer | |
globalen Katastrophe führen“, erklärt der Duma-Sprecher und enge Vertraute | |
von [3][Präsident Wladimir Putin] auf dem Onlinedienst Telegram. Es drohe | |
ein schrecklicher Krieg. Sollten die USA und die Nato Waffen liefern, mit | |
denen zivile Städte angegriffen würden, und sollte es Eroberungsversuche | |
geben, so werde das zu „Vergeltungsmaßnahmen mit stärkeren Waffen“ führe… | |
(rtr) | |
## UK: Militärische Aufstockung Russlands schwierig | |
Russland wird die angekündigte deutliche Aufstockung seines Militärs nach | |
britischer Einschätzung nur schwer umsetzen können. „Russland wird | |
höchstwahrscheinlich Schwierigkeiten haben, Personal und Ausrüstung für die | |
geplante Erweiterung aufzutreiben“, teilte das Verteidigungsministerium in | |
London am Sonntag in seinem täglichen Geheimdienst-Briefing mit. | |
Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu hatte vor kurzem unter | |
anderem angekündigt, die Truppenstärke von 1,15 auf 1,5 Millionen Soldaten | |
erhöhen zu wollen. „Schoigus Pläne signalisieren, dass die russische | |
Führung höchstwahrscheinlich davon ausgeht, dass eine verstärkte | |
konventionelle militärische Bedrohung noch viele Jahre über den aktuellen | |
Ukraine-Krieg hinaus bestehen wird“, hieß es in London. | |
Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit dem Beginn des | |
russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar vergangenen Jahres | |
unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum | |
Kriegsverlauf. (ap) | |
## Russischer Beschuss im Donbass verstärkt | |
Russland verstärkt offenbar den [4][Beschuss] der östlichen Regionen der | |
Ukraine außerhalb der Hauptfrontlinie im Donbass. Dies bestätigen | |
Regierungsmitarbeiter aus den Regionen Saporischschja und Sumy. Das | |
russische Verteidigungsministerium erklärt dagegen, eine jüngste Offensive | |
habe die Einheiten seiner Armee in vorteilhaftere Positionen entlang der | |
Frontlinie in Saporischschja gebracht. Jewhen Jerin, ein Militärsprecher in | |
Saporischschja, widersprach Moskaus Behauptung und sagte dem ukrainischen | |
Fernsehsender Suspilne: „Im Moment haben sie nichts erobert. Alle ihre | |
Versuche wurden zurückgeschlagen und der Feind hat Verluste erlitten.“ Die | |
Berichte konnten nicht unabhängig geprüft werden. (rtr) | |
22 Jan 2023 | |
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