Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Umweltverbände protestieren: Gegen Bohrungen vor Borkum
> Deutsche und niederländische Umweltschützer warnen vor neuen
> Erdgasbohrungen in der Nordsee. Diese bedrohten das Wattenmeer und seien
> unnötig.
Bild: Gefährdetes Wattenmeer? Luftbild der Nordseeinsel Borkum
Borkum epd | Umweltschützer aus Deutschland und den Niederlanden haben am
Freitag auf der Insel Borkum gegen neue [1][Erdgasbohrungen in der Nordsee]
protestiert. Sie entfalteten dazu am Strand ein großes Banner, auf dem sie
einen Stopp der Gasbohrungen forderten, [2][teilte die Deutsche Umwelthilfe
(DUH) am Freitag mit]. Gleichzeitig sei am Strand der niederländischen
Nachbarinsel Schiermonnikoog ein 40 mal 40 Meter großes Protestsymbol in
den Sand gemalt worden.
Die niederländische Firma One-Dyas plane, mit einer neuen Förderplattform
in der Nordsee ein Gasfeld auszubeuten, das sich je zur Hälfte unter der
niederländischen und deutschen Nordsee befinde, hieß es.
Die Förderplattform liege knapp 500 Meter vor der deutschen Seegrenze und
in unmittelbarer Nähe zum Unesco-Weltnaturerbe Wattenmeer sowie mehrerer
besonders geschützter Natura 2000-Gebiete. Nach Ansicht der Umweltschützer
bedroht die Erdgasförderung das sensible Ökosystem Wattenmeer. Zudem leiste
die geplante Fördermenge keinen nennenswerten Beitrag zur
Energiesicherheit.
Dem Bundesgeschäftsführer der Umwelthilfe, Sascha Müller-Kraenner, zufolge
sind die geplanten Gasbohrungen naturschutzrechtlich unhaltbar und
verstoßen gegen das deutsche Klimaschutzgesetz. Da in den Niederlanden die
Bohrgenehmigungen bereits erteilt seien, habe seine Organisation dort
bereits Klage eingereicht. Sollte das für die deutsche Seite zuständige
Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie Niedersachsen die Bohrungen
ebenfalls genehmigen, werde auch in Deutschland Klage eingereicht.
## CO2, Methan, Schadstoffe und Stickoxide
Borkums Bürgermeister Jürgen Akkermann (parteilos) warnte vor Ausstößen von
CO2, Methan, weiteren Schadstoffen und großen Mengen von Stickoxiden bei
der Förderung. Sie bedrohten unter anderem die stickstoffempfindlichen und
naturbedeutsamen Graudünen der Insel und gefährdeten so die besondere
biologische Vielfalt der Insel.
Bedroht sei auch die Süßwasserlinse unterhalb des Inselkerns. Durch die
Förderung könne es zu Bodenabsenkungen und sogar zu Erdbeben kommen.
Dadurch könnten die Süßwasserlinse und damit die Trinkwasserversorgung,
aber auch die Gebäude der Insel, massive Schäden davontragen.
Weitere Umweltschützer warnten vor Schäden der maritimen Umwelt und des
größten Feuchtgebiets der Welt. Das Wattenmeer sei eine einzigartige
Energie- und Nahrungsquelle für Millionen geschützter Vögel und Fische.
Frank Petersen von der Waddenvereniging verwies auf eine Warnung der Unesco
an die niederländische und die deutsche Regierung. Die Gasförderung sei mit
dem Status eines Weltnaturerbes unvereinbar.
20 Jan 2023
## LINKS
[1] /Umweltverbaende-ziehen-vor-Gericht/!5868789
[2] https://www.duh.de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilung/bildstarke-ak…
## TAGS
Energiekrise
Erdgas
Borkum
Naturschutz
Deutsche Umwelthilfe
Gas
Gasknappheit
Greenpeace
Greenpeace
Schwerpunkt Klimawandel
Schwerpunkt Klimawandel
Bernd Althusmann
## ARTIKEL ZUM THEMA
Bohrgenehmigung für Gasfeld vor Borkum: Glaubwürdigkeit verloren
Rot-Grün in Niedersachsen handelt gegen die eigenen Klimaziele. Eigentlich
sollten neue Förderungen in sensiblen Umweltbereichen nicht genehmigt
werden.
Klage gegen Bohrprojekt in der Nordsee: Die Nordsee soll Gas geben
Ein Gericht verhandelt über eine neue Gasbohrplattform bei Borkum.
Umweltschützer und Anlieger halten das Projekt für gefährlich und unnötig.
Gasbohrungen vor Borkum: Steinriffe sollen Gasbohrer stoppen
Greenpeace stellt Ergebnisse aus eigenen Tauchuntersuchungen vor Borkum
vor. Das umstrittene Gasförderprojekt sei nicht genehmigungsfähig,
behaupten sie.
Protest gegen Gasbohrungen vor Borkum: Greenpeace steigt Landtag aufs Dach
Der Streit um Gasbohrungen vor der Nordsee-Insel Borkum spitzt sich zu.
Greenpeace macht Niedersachsens Umweltminister Vorwürfe.
Umweltverbände ziehen vor Gericht: Klage gegen Nordsee-Gasbohrungen
Ein niederländisches Unternehmen will kurz vor der Insel Borkum Gas
fördern. Dagegen hat sich ein Klagebündnis formiert.
Niederlande wollen fossilen Brennstoff: Insulaner gegen Gasbohrungen
Die Niederlande genehmigen die Förderung des fossilen Brennstoffs nahe
zweier Nordseeinseln. Nicht nur UmweltschützerInnen sind alarmiert.
Gasförderung im Wattenmeer: Minister verwirft Öko-Bedenken
Das Unternehmen ONE-Dyas will bei Borkum Erdgas fördern. Das
Wirtschaftsministerium in Hannover findet das am Rande des Nationalparks
vertretbar.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.