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# taz.de -- Black History Month: Ein Blick ins Damals und Heute
> Der Februar steht im Zeichen Schwarzer Kultur und Geschichte. Für unsere
> Autorin sind diese Wochen fast so aufregend wie die Vorweihnachtszeit.
Bild: Graffiti des Künstlers Eme Freethinker im Maurpank, Februar 2021
Februar ist [1][Black History Month]. Die letzte Januarwoche ist für mich
deshalb so etwas wie Vorweihnachtszeit. Zwar ohne Kerzen und Bäume, aber
mit dieser traditionellen Mischung aus Vorfreude und Vorbereitungsstress.
Schwarze Organisationen veröffentlichen ihre Veranstaltungskalender, und
ich trage mir die interessantesten Termine ein: Lesungen, Filmabende und
Diskussionsrunden. Ausstellungen, Workshops und Partys.
Ich packe mir einen Monat voll mit Schwarzer Geschichte und Gegenwart,
bereite Instagram-Kacheln vor, weil das eben das ist, was wir im Februar so
tun. Organisationen und Einzelpersonen tragen eifrig dazu bei, dass der
Black History Month, afrikanische und afrodiasporische Geschichte in
Deutschland mehr Öffentlichkeit bekommen.
Ich freue mich einfach darauf, mir die Haare zu machen und wieder auf
Community-Events zu gehen. Weiße Leute sehen ja sowieso nicht, ob ich mir
Mühe mit meinen Haaren gegeben habe oder nicht. Trotzdem finde ich es
wichtig, dass der Monat der Schwarzen Geschichte nicht nur ein Zeitraum
ist, in dem Schwarze Menschen zusammenkommen, um Wissen und Unterhaltung zu
teilen, auch weiße Menschen und vor allem Institutionen sollten den Februar
nutzen, um sich mit Lebensrealitäten der Communitys, Schwarzer
Kulturproduktion und zum Beispiel afrodeutscher Geschichte zu befassen.
[2][Schwarze Menschen] sind Teil dieser Gesellschaft. Und so empowernd und
sinnstiftend das Gemeinschaftsgefühl, das beim meist ehrenamtlichen
Organisieren von Veranstaltungen innerhalb der Communitys entsteht, auch
ist: Kultureinrichtungen wie Museen, Theater, Bibliotheken und
Universitäten haben die Ressourcen, um ein größeres Publikum zu erreichen
und Schwarzen Themen eine Plattform zu bieten.
Wenn sich Kultureinrichtungen an Veranstaltungen zum Black History Month
beteiligen, zeigt das, dass die Geschichte und Kultur von Afrodeutschen und
Menschen afrikanischer Herkunft Teil der hiesigen Kultur sind und ihr Platz
in der Gesellschaft anerkannt wird.
## Bereicherung für das Stammpublikum
Es schadet weißen Menschen nicht, wenn das Monatsprogramm ihres
Stadttheaters sich einmal im Jahr auf einen Schwarzen Kanon bezieht statt
auf einen weißen. Im Gegenteil. Es wäre auch für sie eine Bereicherung. Und
wenn das weiße bürgerliche Stammpublikum mal wegbleibt – ist auch nicht so
schlimm. Schwarze Menschen und andere PoC können sich in den großen Häusern
auch gut allein amüsieren. Schließlich finanzieren sie die schicken
Einrichtungen im Herzen der Innenstädte das ganze Jahr über mit, ohne dass
auf ihre Perspektiven besonderen Wert gelegt wird.
Die Frage, ob sich das aufgrund vielfältiger Bemühungen Schwarzer
Künstler*innen und Aktivist*innen in den letzten Jahren schon
gebessert hat, ließe sich auf einer gut finanzierten und breit beworbenen
Veranstaltung besprechen. Im Februar genauso wie im Rest des Jahres.
Black History Month
1 Feb 2023
## LINKS
[1] /Kaempferischer-Black-History-Month/!5828996
[2] /Schwarze-Menschen-in-der-Gesellschaft/!5816130
## AUTOREN
Simone Dede Ayivi
## TAGS
Kolumne Diskurspogo
Antirassismus
Schwarze Deutsche
GNS
Theaterprobe
Schwerpunkt Feministischer Kampftag
Anti-Rassismus
Kuratieren
Black History
Initiative Schwarze Menschen in Deutschland
Schwerpunkt Rassismus
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