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# taz.de -- Japan plant Einleitung: Wasser aus Fukushima soll ins Meer
> Die japanische Regierung will mehr als eine Million Tonnen aufbereitetes
> Wasser aus dem havarierten Atomkraftwerk ins Meer leiten – noch dieses
> Jahr.
Bild: Luftbild des Atomkraftwerks in Fukushima mit Abwassertanks im Hintergrund
Tokio afp | Japan will noch in diesem Jahr mehr als eine Million Tonnen
aufbereitetes Wasser aus dem havarierten Atomkraftwerk Fukushima ins Meer
leiten. [1][Der Plan sei von der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA
gebilligt worden], teilte der leitende Regierungssekretär Hirokazu Matsuno
am Freitag Journalisten mit. Dennoch werde die Regierung auf einen
„umfassenden Bericht“ der UN-Organisation warten, bevor die Freigabe
erfolge, sagte er.
„Wir gehen davon aus, dass die Freisetzung irgendwann in diesem Frühjahr
oder Sommer erfolgen wird“, sagte Matsuno. Zuerst müssten die
entsprechenden Anlagen fertiggestellt und getestet sein. Die Regierung
werde „die größtmöglichen Anstrengungen unternehmen, um die Sicherheit zu
gewährleisten“, sagte er mit Blick auf die anhaltenden Bedenken der
Nachbarländer und örtlichen Fischer.
[2][Das am Meer gelegene Atomkraftwerk Fukushima war kurz nach einem
schweren Erdbeben am 11. März 2011 von einem fast 15 Meter hohen Tsunami
getroffen worden]. Das Kühlsystem des Kraftwerks fiel aus, in drei der
sechs Reaktoren kam es zur Kernschmelze. Es war das schlimmste Atomunglück
seit der Tschernobyl-Katastrophe von 1986. Durch den Tsunami kamen etwa
18.500 Menschen ums Leben. Der Rückbau der Reaktoren wird laut Schätzungen
bis zu 40 Jahre dauern.
In der Zeit von April bis November vergangenen Jahres fielen täglich
durchschnittlich 100.000 Liter kontaminiertes Wasser an. Es setzt sich aus
Kühlwasser sowie aus Grund-, Meer- und Regenwasser zusammen, das in das
Gebiet sickert. Um verschiedene radioaktive Trümmer zu entfernen, wird das
Wasser gefiltert und in Lagertanks geleitet – bislang befinden sich 1,3
Millionen Tonnen Wasser auf dem Gelände. Doch der Platz wird allmählich
knapp.
Nach Angaben des Betreibers Tepco entspricht das aufbereitete Wasser den
nationalen Normen – mit Ausnahme des Elements Tritium, das nach Ansicht von
Experten nur hochdosiert für Menschen schädlich ist. Tepco plant, das
Wasser zu verdünnen, um den Tritiumgehalt zu senken, und es über mehrere
Jahrzehnte durch eine ein Kilometer lange Unterwasserleitung ins Meer
abzuleiten.
Die IAEA erklärte, die Freisetzung entspreche den internationalen Standards
und werde „der Umwelt keinen Schaden zufügen“. Regionale Nachbarn, darunter
China und Südkorea, und Umweltorganisationen wie Greenpeace haben den Plan
hingegen kritisiert.
13 Jan 2023
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