# taz.de -- Nuklearkatastrophe von Fukushima: Kontaminiertes Wasser ins Meer | |
> Japan will in zwei Jahren rund eine Million Tonnen radioaktives Wasser | |
> ins Meer leiten. Die Internationale Atomenergiebehörde hat das gebilligt. | |
Bild: Blumen für die Opfer nach dem Tsnunami 2011 an einem Strand in der Stadt… | |
TOKIO afp/rtr | Japan wird über eine Million Tonnen aufbereitetes Wasser | |
aus dem [1][Unglücksreaktor von Fukushima] ins Meer leiten. Regierungschef | |
Yoshihide Suga gab diese Entscheidung zur Entsorgung des Wassers am | |
Dienstag bekannt. Die Pläne haben bereits Proteste bei Umweltschützern, | |
Fischern und [2][Landwirten der Region] ausgelöst sowie Besorgnis in Peking | |
und Seoul. Das Ablassen des Wassers wird voraussichtlich Jahre dauern. | |
Die Entscheidung soll einen jahrelangen Streit um hunderttausende Tonnen | |
Wasser beenden, das unter anderem zur Kühlung der Atomanlage nach der | |
Erdbeben- und Tsunami-Katastrophe im Jahr 2011 verwendet worden war. Das | |
Wasser wurde nach japanischen Angaben einem umfangreichen Filterungsprozess | |
unterzogen, um die meisten radioaktiven Isotope zu entfernen. Das Isotop | |
Tritium bleibt dabei jedoch zurück. Für Menschen ist es laut Experten nur | |
in sehr hohen Dosen schädlich. | |
Aktuell haben sich rund 1,25 Millionen Tonnen Wasser in der Anlage von | |
Fukushima angesammelt. Die Internationale Atomenergiebehörde hat den | |
Vorschlag für das Ablassen des aufbereiteten Fukushima-Wassers bereits | |
gebilligt. Wie die Regierung am Dienstag mitteilte, sollen die Arbeiten zum | |
Ablassen des verstrahlten Kühlwassers in etwa zwei Jahren beginnen. „Unter | |
der Prämisse der strikten Einhaltung der festgelegten regulatorischen | |
Standards wählen wir die Freisetzung im Meer“, hieß es in einer Erklärung. | |
Das Wasser müsse erneut gefiltert und verdünnt werden, um schädliche | |
Isotope zu entfernen und internationalen Standards zu entsprechen. Der | |
gesamte Prozess werde vermutlich Jahrzehnte dauern. | |
Das am Meer gelegene Atomkraftwerk Fukushima war kurz nach einem schweren | |
Erdbeben am 11. März 2011 von einer fast 15 Meter hohen Tsunami-Wasserwand | |
getroffen worden. Das Kühlsystem des Kraftwerks fiel aus, in drei der sechs | |
Reaktoren kam es zur Kernschmelze. [3][Die Katastrophe verwandelte | |
umliegende Orte in Geisterstädte.] Es war das schlimmste Atomunglück seit | |
der Tschernobyl-Katastrophe von 1986. | |
13 Apr 2021 | |
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