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# taz.de -- Coronavirus und Maskenpflicht: Maske fällt im Fernverkehr
> Nach etlichen Ländern zieht der Bund nach: Ab 2. Februar ist keine Maske
> mehr nötig im Fernverkehr. Lauterbach setzt aber auf Freiwilligkeit.
Bild: Werden am 2. Februar entfernt: Hinweistafeln zur Maskenpflicht
Berlin taz | [1][Maske auf oder nicht?] Bundesgesundheitsminister Karl
Lauterbach hat sich entschieden und setzt die Maskenpflicht im Fernverkehr
ab dem 2. Februar aus. Den Verzicht begründete der SPD-Politiker mit der
aktuellen Pandemielage. Nach Beratungen mit den Ländern habe sich ergeben,
dass insbesondere die Situation in den Kliniken zwar „angespannt“, aber
„beherrschbar“ sei. Nur in Kliniken, Pflegeheimen, Arztpraxen und anderen
Gesundheitseinrichtungen soll die Maske weiterhin Pflicht bleiben.
Lauterbach verwies zudem auf weitere Faktoren, die ihn zu dieser
Entscheidung gebracht hatten: Die Immunität in der Bevölkerung ist hoch,
gefährliche neue Virusvarianten erwarten er und Wissenschaftler:innen
nicht – und die Winter-Infektionswelle, vor der vor Weihnachten noch
gewarnt wurde, bleibt vermutlich aus.
Aber: Der Bundesgesundheitsminister hatte in der Vergangenheit vor allem
den Schutz von vulnerablen Menschen, also von Personen mit Vorerkrankungen,
hohen Alters oder mit hohem Pflegebedarf als wichtiges Kriterium für
Maßnahmen angeführt. Jetzt setzt Lauterbach auf „Eigenverantwortung und
Freiwilligkeit“. Er appellierte am Freitag an die Bevölkerung, in
Innenräumen und auch in der Bahn weiterhin eine Maske zu tragen, um „sich
und andere zu schützen.“
Im derzeitigen Infektionsschutzgesetz ist festgelegt, dass die
Maskenpflicht im Fernverkehr bis zum 7. April gilt. Per Rechtsverordnung
will Lauterbach diese Vorgabe nun ändern – in Absprache mit den zuständigen
Ministerien in den Ländern. In etlichen Bundesländern ist die Maskenpflicht
im Nahverkehr bereits gefallen, so etwa in Bayern, Schleswig-Holstein oder
Sachsen-Anhalt. Ab kommender Woche muss auch in Sachsen die Maske in Bus
und Regionalbahn nicht aufbleiben. [2][Anfang Februar wollen Berlin],
Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Baden-Württemberg und Thüringen
nachziehen.
## „Corona ist keine Krankheit wie andere“
Die Maske wurde vielfach als Symbol der Einschränkung persönlicher
Freiheitsrechte tituliert. Vor allem [3][die FDP hatte in den vergangenen
Wochen Druck gemacht,] dass Maßnahmen zum Schutz einer Coronainfektion
fallen. So forderte Bundesverkehrsminister Volker Wissing vor wenigen Tagen
ein Ende der Maskenpflicht „so schnell wie möglich“. Er begründete sein
Plädoyer auch mit einer hohen Belastung für das Personal in der Bahn, das
eigentlich kontrollieren muss, dass die Fahrgäste eine Maske tragen.
Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) äußerte am Freitag auch umgehend
seine Freude über Lauterbachs Entscheidung. „Das begrüße ich sehr!“, hie…
es in einem Tweet. „Die Fortschrittskoalition funktioniert.“ Bereits vor
der Ankündigung des Gesundheitsministers hatte Buschmann sich für ein Ende
der Maskenpflicht und weiterer Coronaschutzmaßnahmen ausgesprochen.
Für Lauterbach ist aber auch klar: Das Corona-Infektionsgeschehen steht
nach wie vor ganz oben auf seiner politischen Agenda. „Corona ist keine
Krankheit wie andere“, sagt er. Zum jetzigen Zeitpunkt wisse man nicht, was
passiere, wenn man sich mehrfach infiziere, so der Gesundheitsminister. Die
Folgen und Risiken seien noch nicht abschätzbar. Sein Fazit: „Die Krankheit
darf nicht verharmlost werden.“
13 Jan 2023
## LINKS
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[3] /Maskenpflicht-in-Fernzuegen/!5905226
## AUTOREN
Tanja Tricarico
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