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# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Papst fordert Frieden für Uk…
> In seiner dritten Weihnachtsansprache hat Papst Franziskus ein Ende des
> Krieges gefordert. Der BND-Doppelagent könnte Ukraine-Lageberichte
> verraten haben.
Bild: Der Papst am zweiten Weihnachtsfeiertag im Vatikan
## Selensk: Habe Indien um Unterstützung von Friedensplan gebeten
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat mit dem indischen
Präsidenten Narendra Modi telefoniert. Er habe Modi eine erfolgreiche
G20-Präsidentschaft gewünscht und ihn zudem gebeten, dabei zu helfen, eine
„Friedensformel“ für die Ukraine umzusetzen, teilt Selenski mit. Er hatte
der Gruppe der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer im November
einen zehn Punkte umfassenden Friedensplan zur Beendigung des Krieges
präsentiert. (rtr)
## Papst fordert auch in dritter Weihnachtsansprache Frieden für Ukraine
Auch in seiner dritten Ansprache in der Weihnachtszeit hat Papst Franziskus
ein Ende des Krieges in der Ukraine gefordert. Das Oberhaupt der
katholischen Kirche sagte am Montag nach dem Gebet des Angelus vor
Gläubigen auf dem Petersplatz: „Wir bitten um Frieden für dieses gequälte
Volk.“ Schon bei der Predigt während der Christmette im Petersdom und dann
auch beim traditionellen Segen „Urbi et Orbi“ am ersten Feiertag hatte
Franziskus den blutigen Konflikt in der Ukraine kritisiert und Frieden
gefordert. (dpa)
## Enttarnter Spion beim BND könnte Lageberichte zu Ukraine verraten haben
Der vergangene Woche enttarnte mutmaßliche BND-Doppelagent könnte laut
Medienberichten geheime Informationen zur Lage in der Ukraine an Russland
verraten haben. Das berichteten NDR und WDR am Montag. Weiter hieß es unter
Berufung auf Informationen aus Sicherheitskreisen, dass der Beamte
möglicherweise erpresst worden sei.
Der Generalbundesanwalt oder der Auslandsgeheimdienst BND wollten sich dem
Bericht zufolge nicht dazu äußern. Beide verwiesen lediglich auf ihre
Pressemitteilungen vom vergangenen Donnerstag.
Der BND-Mitarbeiter Carsten L. war vom Bundesnachrichtendienst selbst
enttarnt und nach Angaben der Behörden am Mittwoch vergangener Woche auf
Anweisung der Bundesanwaltschaft festgenommen worden. Ihm wird vorgeworfen,
Staatsgeheimnisse an einen russischen Geheimdienst weitergegeben zu haben.
(afp)
## Hilfsorganisation: Kinder in der Ukraine kämpfen zu Weihnachten ums
Überleben
Zum ersten Weihnachtsfest in der Ukraine seit Beginn des russischen
Angriffskriegs hat die Hilfsorganisation Save the Children auf die
dramatische Situation der Kinder in dem Land hingewiesen. „Sie sind nicht
in Feierstimmung, sondern kämpfen, um zu überleben und den Alltag im Krieg
zu meistern“, sagte der Geschäftsführer der deutschen Sektion von Save the
Children, Florian Westphal, der Nachrichtenagentur AFP mit Blick auf die
Feiertage. Die Kinder in der Ukraine würden sich vor allem einfach Frieden
wünschen.
Gerade zu Weihnachten laste die Situation durch den Krieg schwer auf den
Familien. „Viele Väter dienen in der Armee und die Kinder vermissen sie
jetzt besonders“, sagte Westphal. Mit Schutz- und Spielräumen wolle Save
the Children dafür sorgen, dass „Kinder den Kriegsalltag eine Zeitlang
vergessen können“. Dort könnten sie „mit Gleichaltrigen spielen, lernen u…
lachen“, sagte Westphal. „Das ist für sie momentan mindestens genauso
wichtig wie ein Weihnachtsgeschenk.“
Auch über die Feiertage werde die seit 2014 laufende und in diesem Jahr
deutlich ausgeweitete Arbeit von Save the Children in der Ukraine
fortgesetzt. Seit Kriegsbeginn im Februar seien rund 400.000 Kinder und
fast ebenso viele Erwachsene in dem Land erreicht worden, in dem Wasser-
und Stromausfälle durch russische Luftangriffe derzeit den Menschen im
eiskalten Winter das Leben zusätzlich schwer machen. So leisteten die
Mitarbeiter etwa Nothilfe, indem sie vertriebenen Familien Unterkünfte,
Essen und Trinken oder Medizin bereitstellten, sagte Westphal. „Die Kinder
in der Ukraine sind täglich mit Tod und Zerstörung konfrontiert.“ (afp)
## Über 40 russische Raketenangriffe am Sonntag
Das russische Militär hat nach ukrainischen Angaben am Sonntag mehr als 40
Raketenangriffe gestartet. Dutzende Städte in den Regionen Luhansk, Donezk,
Charkiw, Cherson und Saporischschja seien in den vergangenen 24 Stunden
beschossen worden, teilt das ukrainische Militär am Montagmorgen mit. In
Richtung Cherson habe der Feind den Artilleriebeschuss besiedelter Gebiete
entlang des rechten Ufers des Dnjepr fortgesetzt. Ukrainische Streitkräfte
hätten den Angriff auf fast 20 russische Ziele gestartet. (rtr)
## Ukraine will Ausschluss Russlands aus UN-Sicherheitsrat beantragen
Die Ukraine will am Montag beantragen, dass Russland als ständiges Mitglied
aus dem UN-Sicherheitsrat entfernt wird. „Morgen werden wir offiziell
unseren Standpunkt darlegen“, sagte der ukrainische Außenminister Dmytro
Kuleba am späten Sonntagabend im ukrainischen Fernsehen. „Wir haben eine
sehr einfache Frage: Hat Russland das Recht, ständiges Mitglied des
UN-Sicherheitsrates zu bleiben und überhaupt in den Vereinten Nationen zu
sein?“
„Wir haben eine überzeugende und begründete Antwort: Nein, das hat es
nicht“, fügte er hinzu. Laut Kuleba wird die Frage bereits in
Diplomatenkreisen diskutiert.
Das mächtigste Gremium der Vereinten Nationen besteht aus 15 Mitgliedern.
Seine Aufgabe ist es, weltweite Krisen zu bewältigen, etwa durch die
Verhängung von Sanktionen, die Genehmigung von Militäraktionen und die
Genehmigung von Änderungen der UN-Charta. Zu den fünf ständigen Mitgliedern
mit Vetorecht gehören neben Russland die USA, Großbritannien, Frankreich
und China. (afp)
## Melnyk fordert westliche Kampfjets und Kriegsschiffe für Ukraine
Nach der Zusage von Patriot-Flugabwehrsystemen der USA fordert der
ehemalige deutsche Botschafter und aktuelle ukrainische Vizeaußenminister
Andrij Melnyk [1][neben Panzern] nun auch westliche Kampfjets und
Kriegsschiffe für den Kampf gegen die russischen Angreifer. Man sei den USA
für die „neuen mutigen Schritte“ sehr dankbar, sagte Melnyk der Deutschen
Presse-Agentur. „Aber klar ist: Es müssen noch sehr viele Tabus gebrochen
werden. Wir brauchen dringend westliche Panzer, Kampfjets, Kriegsschiffe,
Mehrfachraketenwerfer, Munition. Das ist mein einziger Wunsch an das
Christkind.“
Andernfalls werde sich dieser Krieg in die Länge ziehen und noch mehr Leid,
Sterben und Verwüstung für die Ukraine bringen, sagte Melnyk. Ob der Krieg
2023 beendet werden könne, hänge von der militärischen und finanziellen
Unterstützung der Verbündeten ab. „Wir sind auf westliche Waffenlieferungen
angewiesen, sie sind kriegsentscheidend.“
Die USA hatten dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenski bei dessen
Besuch in Washington kurz vor Weihnachten die Lieferung von
Patriot-Systemen zugesagt. Westliche Kampfpanzer, Kampfflugzeuge und
Kriegsschiffe hat die Ukraine dagegen bisher nicht erhalten. (dpa)
## 🐾 Rundgang durch Hostomel: Eine Wunde unter vielen
Falls Explosionen zu hören sind, ist das okay“, sagt Oleksandr Mykhed.
„Hier wird das Territorium entmint – wir befinden uns im Begriff der
Entrussifizierung.“ Mykhed, der an diesem Wintertag durch seine ehemalige
Heimatstadt Hostomel führt, steht am Rande eines Spielplatzes: das Blech
von Schaukel, Rutsche und Kinderwippe ist von Witterung gezeichnet, von
Einschusslöchern und den Spuren scharfer Raketensplitter übersät.
[2][taz-Autorin Elisabeth Bauer ist mit dem ukrainischen Schriftsteller
Oleksandr Mykhed durch die zerstörten Vororte Kyjiws gelaufen.]
## Russland: Drohnenangriff auf Militärflugplatz in Südrussland
Bei einer Drohnenattacke auf den Militärflugplatz Engels in Südrussland
Hunderte Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt sollen nach
russischen Angaben drei Soldaten ums Leben gekommen sein. „Am 26. Dezember
um 1:35 Uhr Moskauer Zeit hat die russische Flugabwehr eine ukrainische
Drohne in geringer Höhe beim Anflug auf den Militärflugplatz Engels im
Gebiet Saratow abgeschossen“, teilte das russische Verteidigungsministerium
am Montag mit. Durch die herabfallenden Splitter seien drei Soldaten
getötet worden. Die Angaben konnten zunächst nicht unabhängig überprüft
werden.
Medienberichten zufolge wurden zudem vier Personen verletzt. „Die
Flugzeugtechnik wurde nicht beschädigt“, betonte die Militärführung. In
Engels sind strategische Bomber stationiert, mit deren Raketen Russland die
Energie-Infrastruktur der Ukraine zerstört. Die Stadt an der Wolga liegt
mehr als 500 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt.
[3][Bereits Anfang Dezember] sollen dort nach russischen Angaben zwei
Flugzeuge bei einem Drohnenangriff beschädigt worden sein. Damals wurde
zeitgleich ein Militärflugplatz in Rjasan, 200 Kilometer südöstlich von
Moskau angegriffen. Die Angriffe gelten als Reaktion auf den russischen
Raketenbeschuss. (dpa)
26 Dec 2022
## LINKS
[1] /-Nachrichten-im-Ukraine-Krieg-/!5904518
[2] /Rundgang-durch-Hostomel/!5901190
[3] /Angriff-auf-Militaerflughaefen/!5901452
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