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# taz.de -- Russlands Krieg gegen die Ukraine: Ukrainische Erfolge im Donbass
> Während die ukrainische Armee in Bachmut die russischen Truppen
> zurückdrängt, gibt es in Cherson schwere Angriffe. Russische Soldaten
> äußern Unmut.
Bild: Ukrainischen Soldaten feuern auf russische Positionen in der Region Donez…
taz | Im Donbass herrscht seit mehreren Monaten ein blutiger
Stellungskrieg. Die Ukraine hat nun an den zwei am härtesten umkämpften
Frontabschnitten gegen Russland Erfolge erzielt. Bei der [1][Stadt
Bachmut], die Russlands Armee seit August von Osten und Süden her
einzunehmen versucht, sind die russischen Truppen Berichten
unterschiedlicher Quellen zufolge aus den Vorstädten wieder zurückgedrängt
worden. Bachmuts südlicher Nachbarort Opytne, um den seit Wochen gekämpft
wurde, ist seit Sonntag zu 80 Prozent wieder unter ukrainischer Kontrolle,
vermeldeten am Montag ukrainische Militärquellen, bestätigt durch
Videoaufnahmen.
Russische Militärquellen gaben [2][zunehmenden Unmut] auf der russischen
Seite wieder. In einem Video, das am 26. Dezember verbreitet wurde,
beschimpfen zwei Kämpfer der privaten russischen Söldnertruppe Wagner den
russischen Generalstabschef mit drastischen Worten und verlangen
Nachschub: „Wir brauchen Granaten, wir kämpfen unterhalb von Bachmut gegen
die gesamte ukrainische Armee. Wo sind Sie? Helfen Sie uns endlich.“ Der
russische ehemalige Donbass-Separatistenkommandant Igor Girkin
veröffentlichte Aufnahmen aus der Schlacht um Bachmut mit dem Titel „Good
Morning Vietnam“.
Mehrfach ist berichtet worden, bei dem strategisch wichtigen Ort Bachmut
stünden Wagner-Söldner, zu denen auch russische Strafgefangene gehören, an
vorderster Front. Es kursiert die Mutmaßung, dass Russlands Generalstab die
Wagner-Kämpfer dort absichtlich in großer Zahl verheizt, um einen
potenziellen Rivalen auszuschalten. Wie wichtig die Schlacht um Bachmut für
die Ukraine ist, hatte Präsident Wolodymyr Selenski vor Weihnachten mit
einem Frontbesuch unterstrichen. Eine von Frontsoldaten in Bachmut
signierte ukrainische Flagge überreichte er am 22. Dezember in Washington
im US-Kongress.
Weiter nördlich vermelden russische Quellen ukrainische Vorstöße in
Richtung der Stadt Kreminna südlich der Frontstadt Svatove, auf die sich
ukrainische Einheiten zubewegen, seit sie im September in einer
Blitzoffensive die russische Armee aus dem gesamten Umland von Charkiw
verjagten. Ukrainische Quellen vermelden die Erbeutung größerer Mengen
russischer Rüstungsgüter in dieser Gegend, außerdem russische Plünderungen
in Kreminna selbst sowie die Verlegung der dortigen russischen
Kommandozentrale in die östliche Nachbarstadt Rubizhne. Dies wird als
Zeichen eines bevorstehenden russischen Rückzugs aus Kreminna gedeutet.
Angriff auf russischen Militärflughafen
Die Kämpfe „unweit von Kreminna“ dauerten an, erklärten die ukrainischen
Behörden am Montag. Die Befreiung dieser Stadt würde der Ukraine einen Weg
von Norden her zurück in das im Frühsommer verlorene Industriegebiet um
Sewerodonezk öffnen.
In Russland soll in der Nacht zu Montag der Militärflughafen Engels
angegriffen worden sein. Nach russischen Berichten wurde eine Drohne
abgeschossen und beim Herunterfallen tötete sie drei russische Soldaten.
In Engels an der Wolga ist Russlands atomwaffenfähige
Tupolew-Überschallbomberflotte stationiert, die mehrfach gegen die
Ukraine eingesetzt worden ist. Ukrainische Quellen bestätigten einen
Angriff und berichteten, vier Tupolew-Flugzeuge hätten sich zu dem
Zeitpunkt auf dem beschossenen Teil der Basis befunden.
Russland hat derweil weiterhin intensiv [3][zivile Ziele] in der Ukraine
bombardiert. Am Heiligabend starben in der Stadt Cherson nach ukrainischen
Angaben 16 Menschen bei russischen Raketeneinschlägen. Am ersten
Weihnachtsfeiertag gab es laut der Ukraine mehr als 40 Raketenangriffe auf
Städte in den Regionen Luhansk, Donezk, Charkiw, Cherson und
Saporischschja. Auch kam es zu Artilleriebeschuss am Fluss Dnjepr, dessen
Unterlauf seit Russlands Rückzug aus Cherson im November die Front in
diesem Landesteil bildet. (mit rtr)
26 Dec 2022
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## AUTOREN
Dominic Johnson
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Kolumne Krieg und Frieden
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