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# taz.de -- Arbeitsmarkt in Deutschland: Höchststand an Beschäftigten
> Trotz Krisen sind über 45 Millionen Menschen in Deutschland erwerbstätig.
> Aber die Probleme kommen, wenn die Boomer in Rente gehen.
Bild: Shopping an einem Adventssamstag in München
Wirtschaftlich geht es Deutschland ziemlich gut – darauf deutet die hohe
Zahl der Beschäftigten hin, die [1][das Statistische Bundesamt am ersten
Arbeitstag 2023 bekannt gab]. 45,6 Millionen Menschen waren im vergangenen
Jahr durchschnittlich in Arbeit, mehr als vor Corona, so viele wie noch nie
seit der Wiedervereinigung.
Die sogenannte Multikrise – Covid, Krieg, Inflation, Klima – macht sich auf
dem Arbeitsmarkt wenig bemerkbar. Es gibt eine Gleichzeitigkeit negativer
und positiver Entwicklungen. Dass so viele Bürgerinnen und Bürger eine
bezahlte Arbeit finden, entspannt die Gesellschaft. Den Lebensunterhalt
selbst bestreiten zu können, erzeugt Zufriedenheit, die Möglichkeit sich
einzumischen und damit sozialen Zusammenhalt.
Wenn jetzt noch eine Arbeitsmarktkrise dazukäme, wären wir deutlich
schlechter dran. Trotz der sich ankündigenden leichten Schrumpfung ist die
Lage vieler Unternehmen und Arbeitgeber:innen offenbar solide. Selbst
die Industrie stellt wieder Leute ein – ohne allerdings bisher die
Jobverluste der Pandemie und der internationalen Lieferprobleme
auszugleichen. Der Handel dagegen ist dabei, die Coronafolgen wettzumachen.
Auch die staatlichen Verwaltungen, Schulen und der Gesundheitssektor suchen
dringend Beschäftigte. Deshalb finden inländische Arbeitslose und
Arbeitnehmer:innen leichter neue Stellen – [2][wobei neu Eingewanderte
einen guten Teil der zusätzlichen Jobs besetzen]. Und offenbar macht die
Politik vieles richtig: Sie zieht kein Geld aus dem Arbeitsmarkt heraus,
sondern pumpt zusätzliches hinein, etwa mit der Gas- und Strompreisbremse,
die auch den Firmen zugutekommt.
## Mehr Einwanderung nötig
Wie lange aber kann dieser Boom anhalten? Viele Fachleute sagen, dass bald
der Höhepunkt der Beschäftigung erreicht sei, weil die geburtenstarken
Jahrgänge in Rente gehen und deutlich mehr freie Stellen als Bewerber auf
dem Markt sein werden. Dann wahrscheinlich reichen die bisherigen Maßnahmen
nicht aus. Die Politik muss erheblich mehr in Kinderbetreuung und
Familienfreundlichkeit investieren, um die Erwerbstätigkeit von Frauen zu
steigern. Außerdem brauchen wir zusätzliche Einwanderung.
Doch der prognostizierte Arbeitskräftemangel hat auch positive Seiten. Die
Löhne werden zunehmen, die Beschäftigten können mehr Wünsche bei den
Arbeitgebern durchsetzen. Gleichzeitig nimmt der Anreiz für die Unternehmen
zu, teure Beschäftigte durch Maschinen zu ersetzen. Das wiederum führt zu
höherer Produktivität, der Treiberin weiteren Wohlstands. Und mehr
Produktivität schafft zum Beispiel die Basis dafür, konkurrenzfähige
Techniken für die ökologische Transformation zu entwickeln und die
Klimakrise zu bewältigen.
3 Jan 2023
## LINKS
[1] https://www.destatis.de/DE/Themen/Arbeit/Arbeitsmarkt/Erwerbstaetigkeit/_in…
[2] /Integrationsbeauftragte-ueber-Einbuergerung/!5895499
## AUTOREN
Hannes Koch
## TAGS
Arbeitsmarkt
Arbeitslosigkeit
GNS
Klasse
Fachkräftemangel
Arbeitsmarkt
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