# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Selenski warnt russische Sold… | |
> In der Ukraine bricht der 300. Kriegstag an. Laut Präsident Selenski | |
> seien bisher 99.000 russische Soldaten getötet worden – bald würden es | |
> 100.000 sein. | |
Bild: Bittere Bilanz nach 300 Tagen Krieg: der ukrainische Präsident Selenski | |
## Selenski: Bald 100.000 getötete russische Soldaten in der Ukraine | |
In 300 Tagen seit Kriegsbeginn hat Russland nach Schätzungen des | |
ukrainischen Präsidenten Selenski bereits 99.000 Soldaten verloren. Schon | |
in wenigen Tagen könnte sich die Zahl der getöteten Besatzer auf 100.000 | |
erhöhen. „Bisher sind es knapp 99.000 Soldaten, in wenigen Tagen erhöhen | |
sich die Verluste der Besatzer auf 100.000“, sagte Selenski in seiner | |
Videoansprache am Montagabend. „Und wofür? Niemand in Moskau hat darauf | |
eine Antwort, und wird sie auch (in Zukunft) nicht haben.“ | |
Genaue Angaben zu den Verlusten der russischen und ukrainischen | |
Streitkräfte machen beide Seiten aus Sicherheitsgründen nicht. Westliche | |
Militärs haben jedoch zuletzt [1][die Zahl der getöteten und verwundeten | |
russischen Soldaten auf weit über 100.000 geschätzt]. Selenskis Berater | |
Mychajlo Podoljak gab vor kurzem die Zahl der ukrainischen Gefallenen mit | |
13.000 an. (dpa) | |
## Putin fordert mehr Einsatz der russischen Sicherheitskräfte | |
Putin forderte von den Sicherheitskräften seines Landes mehr Einsatz in | |
allen Bereichen. „Heute haben wir eine sich dynamisch ändernde Lage in der | |
Welt, neue Risiken und Bedrohungen bringen erhöhte Anforderungen an das | |
gesamte Sicherheitssystem Russlands“, sagte er in der Nacht zum Dienstag | |
(Ortszeit) in einer Videoansprache. Anlass der Ansprache war der sogenannte | |
Tag der Sicherheitskräfte Russlands. | |
Eine der wichtigsten Aufgaben der Sicherheitskräfte sei der Schutz der | |
Bürger der „neuen Regionen“ Russlands. Gemeint waren damit die von Moskau | |
völkerrechtswidrig annektierten Teile der Ukraine. Tatsächlich sei die Lage | |
in den Gebieten Donezk, Luhansk, Cherson und Saporischschja schwierig, | |
betonte Putin. „Aber die dort lebenden Menschen, alles Bürger Russlands, | |
hoffen auf ihren Schutz.“ Um die Sicherheit, Rechte und Freiheiten dieser | |
Menschen zu schützen, werde Russland „neue Einheiten mit modernster Technik | |
und Waffen ausrüsten, ebenso wie mit erfahrenem Personal“. Russland hat | |
große Teile dieser Gebiete besetzt und bemüht sich nun, sie gegen | |
ukrainische Gegenangriffe zu verteidigen. | |
Putin forderte die Sicherheitskräfte zudem auf, energischer und | |
entschlossener gegen die Tätigkeit ausländischer Geheimdienste vorzugehen. | |
„Die Aktionen ausländischer Geheimdienste sind unverzüglich zu | |
unterdrücken“, sagte der Kremlchef. Verräter, Saboteure und Spione müssten | |
gefasst werden. (dpa) | |
## Klitschko: Stromversorgung in Kyjiw stark reduziert | |
Der jüngste russische Drohnenangriff auf die Infrastruktur der Hauptstadt | |
hat die Stromversorgung in Kyjiw [2][wieder stark in Mitleidenschaft | |
gezogen]. Wie Bürgermeister Vitali Klitschko am Montagabend in Kyjiw sagte, | |
habe sich das Stromdefizit auf nunmehr 50 Prozent erhöht. Die | |
Reparaturarbeiten an den beschädigten Leitungen und Elektro-Stationen | |
dauerten an. Neben Strom müssen die Bewohner von Kyjiw und Umgebung immer | |
öfter auch auf das Internet verzichten. Auch in diesem Bereich sei der | |
Zugang infolge des jüngsten russischen Angriffs auf knapp 50 Prozent | |
gesunken, teilte der Netz-Beobachter Netblocks am Abend mit. (dpa) | |
## Ukraine greift russische Stellungen an | |
Im Verlaufe neuer schwerer Kämpfe im Osten der Ukraine nahmen ukrainische | |
Einheiten am Montag russische Stellungen unter Beschuss. Dabei seien | |
[3][zwei russische Befehlsstellen sowie russische Soldaten getroffen | |
worden], teilte der Generalstab in Kyjiw am Montagabend mit. Zudem seien | |
zwei russische Hubschrauber abgeschossen worden. Orte des Geschehens wurden | |
nicht genannt. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig prüfen. Bei einem | |
russischen Artillerieüberfall auf die vor wenigen Wochen befreite Stadt | |
Cherson im Süden der Ukraine wurde ein Mann getötet, wie die private | |
Agentur Unian berichtete. Bei dem Angriff seien mehrere Verwaltungsgebäude | |
getroffen worden. (dpa) | |
## Guterres: Krieg bis Ende 2023 stoppen | |
UN-Generalsekretär António Guterres hat entschiedenen Einsatz für eine | |
Beendigung des Krieges in der Ukraine bis Ende kommenden Jahres gefordert. | |
Entsprechende Gespräche seien derzeit nicht in Aussicht, sagte er bei einer | |
Pressekonferenz zum Jahresende am Montag (Ortszeit) in New York, in deren | |
Rahmen er auch die Lage an weiteren globalen Konfliktherden beleuchtete. Er | |
erwarte, dass der eskalierende russische Angriffskrieg andauern werde, es | |
müsse aber alles getan werden, das möglich sei, um den Krieg bis Ende 2023 | |
zu stoppen. Er hoffe sehr, dass dies geschehen werde. (ap) | |
## IWF fördert Finanzierung der Ukraine | |
Der Internationale Währungsfonds (IWF) genehmigt ein viermonatiges Programm | |
zur Sicherung der wirtschaftlichen Stabilität der Ukraine durch | |
Geberländer. „Eine umfangreiche und vorhersehbare finanzielle Unterstützung | |
aus dem Ausland wird für den Erfolg der Strategie der Behörden von | |
entscheidender Bedeutung sein, und Auszahlungen zu Beginn des Jahres 2023 | |
würden dazu beitragen, Spannungen zu bewältigen“, teilt die | |
IWF-Vize-Direktorin Gita Gopinath mit. Das Land benötigt nach Schätzungen | |
des IWF im Jahr 2023 zwischen 40 und 57 Milliarden Dollar an externer | |
Finanzierung. (rtr) | |
## USA fordern UN-Untersuchung zu iranischen Drohnen | |
Die USA werfen UN-Generalsekretär Antonio Guterres vor, „offenbar | |
russischen Drohungen nachzugeben“ und keine Beamten in die Ukraine zu | |
entsenden, um die möglicherweise aus dem Iran stammende Drohnen zu | |
inspizieren. „Wir sind enttäuscht, dass das Sekretariat, das offenbar | |
russischen Drohungen nachgegeben hat, den erteilten Untersuchungsauftrag | |
des Rates nicht ausgeführt hat“, sagt der stellvertretende US-Gesandte | |
Robert Wood. Guterres erklärt, der Vorwurf werde „im größeren Rahmen all | |
dessen, was wir im Zusammenhang mit dem Krieg tun, geprüft, um | |
festzustellen, ob und wann wir Beamte nach Kyjiw schicken sollten“. | |
Russland bestreitet, iranische Drohnen in der Ukraine eingesetzt zu haben. | |
Es gebe auch kein Mandat für UN-Beamte, nach Kyjiw zu reisen, um die | |
Herkunft der Drohnen zu untersuchen. Der Iran hat eingestanden, Moskau mit | |
Drohnen beliefert zu haben – allerdings vor dem Einmarsch Russlands in die | |
Ukraine. (rtr) | |
20 Dec 2022 | |
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