# taz.de -- Selenski reist in die USA: Patriot-Raketen abgesegnet | |
> Der ukrainische Präsident bekommt in den USA die persönliche Zusage für | |
> die Luftabwehr. Russland sieht darin eine Provokation. | |
Bild: Flugabwehrsystem Patriot soll an die Ukraine für den Abwehrkampf gegen R… | |
Eine kurze Auslandsreise, um unter Kollegen zu sprechen und die Absegnung | |
für die kürzlich von den USA zugesagten Flugabwehrraketen persönlich zu | |
hören. „Es gibt viel zu besprechen“, schrieb der US-Präsident Joe Biden a… | |
Twitter. Der ukrainische [1][Präsident Wolodimir Selenski saß im Flieger | |
Richtung Washington], es war seine erste Auslandsreise seit dem russischen | |
Angriff gegen die Ukraine, am 24. Februar. | |
Das knappe US-Programm dürfte sich auf ein bilaterales Treffen mit seinem | |
Amtskollegen Biden und eine Rede vor dem US-Kongress begrenzen. Der | |
Demokrat wollte US-Angaben zufolge am Mittwoch unter anderem bekanntgeben, | |
dass sein Land der Ukraine das Patriot-Flugabwehrsystem liefert. | |
Die Ukraine fordert schon lange [2][diese Defensivwaffe], die eine | |
Reichweite von bis zu 100 Kilometern hat. Unter den NATO-Partnern bleibt | |
diese Flugabwehr allerdings politisch umstritten. Die Patriot-Raketen | |
wurden unter anderem im US-geführten Golfkrieg von 1991 eingesetzt. | |
Russland sieht in der neuen Waffenlieferung, die modernen Nato-Standards | |
entspricht, eine Provokation. Dies würde den seit zehn Monaten anhaltenden | |
Konflikt noch verschärfen. Wenige Stunden vor dem Biden-Selenski-Treffen | |
beriet Russlands Präsident Wladimir Putin mit hochrangigen | |
Militärvertretern über die Ziele seiner Armee für nächstes Jahr. Nach | |
Angaben des unabhängigen russischen Medienportals meduza sagte Putin: „Das | |
Land gibt alles.“ | |
## Auch Russland rüstet auf | |
Putin betonte, dass es „keine Finanzierungsbeschränkungen“ für die weitere | |
Aufrüstung der russischen Armee gebe. Er beteuerte, dass die im Zuge einer | |
umstrittenen Teilmobilmachung einberufenen 300.000 Reservisten ausreichend | |
seien für den Krieg. | |
Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu kündigte an: „Bei der | |
Rekrutierung der Streitkräfte [ist es notwendig], das Wehrpflichtalter | |
schrittweise von 18 auf 21 Jahre zu erhöhen und die Grenze auf 30 Jahre | |
anzuheben.“ Jetzt ist die Altersgrenze für die Wehrpflicht in Russland auf | |
27 Jahre begrenzt. Schoigu schlug auch vor, die Zahl der Soldaten auf 1,5 | |
Millionen anzuheben. Das entspricht einer Aufstockung von 350.000 Soldaten. | |
Seit Wochen weist die russische Führung [3][Ängste in der Bevölkerung | |
zurück, es könne eine zweite Welle der Mobilmachung geben]. Hunderttausende | |
Russen sind deshalb ins Ausland geflohen. Bisher wurden in Russland vor | |
allem junge Männer nach Vollendung des 18. Lebensjahres einberufen. | |
Putin und Schoigu kündigten zudem die Indienststellung neuer Waffen an. | |
Trotz Verzögerungen werde Russland seine mit Atomsprengköpfen bestückbare | |
neue Interkontinentalrakete vom Typ Sarmat bald einsatzbereit haben. „Alles | |
wird realisiert“, sagte Putin. | |
Zum Ende des öffentlichen Teils der Sitzung sagte Putin, dass die Atommacht | |
allen militärischen Herausforderungen gewachsen sei und sich gegen die | |
„Bedrohung durch die Nato“ zu verteidigen wisse. Zugleich betonte er, dass | |
sich Russland – anders als die Sowjetunion im Kalten Krieg – in der | |
Konfrontation mit dem Westen nicht kaputtrüsten werde. Es solle keine | |
„Militarisierung der Wirtschaft“ und keine „Kriegswirtschaft“ geben, die | |
dem Land schade, so Putin. (mit afp) | |
21 Dec 2022 | |
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## AUTOREN | |
Gemma Teres Arilla | |
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