# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Massive Stromausfälle in Ode… | |
> Nach Drohnenangriffen sind mehr als 1,5 Millionen Menschen in der Region | |
> ohne Strom. Aus dem russisch-besetzten Melitopol wurden Raketeneinschläge | |
> gemeldet. | |
Bild: 1,5 Millionen Menschen in Region Odessa haben nach Drohnenangriffen keine… | |
## Keine Unterbrechung der Getreide-Verschiffung | |
Trotz des jüngsten russischen Angriffs auf das Energienetz ist nach Angaben | |
aus Kyjiw keine Unterbrechung der [1][Getreide-Verschiffung aus den | |
Schwarzmeerhäfen von Odessa] vorgesehen. „Es gibt Probleme, aber keiner der | |
Händler spricht von einer Unterbrechung der Lieferungen. Die Häfen nutzen | |
alternative Energiequellen“, sagt Agrarminister Mykola Solskyj der | |
Nachrichtenagentur Reuters. (rtr) | |
## Offenbar Raketenangriffe auf Melitopol | |
Aus der russisch-besetzten Stadt Melitopol im Süden der Ukraine wurden am | |
Samstagabend Raketenangriffe gemeldet. Pro-russischen Angaben zufolge kamen | |
dabei zwei Menschen ums Leben, zehn weitere wurden verletzt. Melitopols im | |
Exil lebender Bürgermeister berichtete, eine ausgediente Kirche, die von | |
den Russen als Versammlungsort genutzt würde, sei getroffen worden und | |
sprach von zahlreichen Toten. Die ukrainische Armee äußerte sich nicht | |
unmittelbar zu dem Vorfall. Das Zentralkommando der ukrainischen | |
Streitkräfte hatte zuvor erklärt, es habe Angriffe auf Melitopol | |
ausgeführt. (rtr) | |
## Selenski: 1,5 Millionen Menschen in Region Odessa nach Drohnenangriffen | |
ohne Strom | |
Russische Angriffe mit „Kamikaze-Drohnen“ haben in der südukrainischen | |
Hafenstadt Odessa für [2][massive Stromausfälle] gesorgt. „Nach dem | |
nächtlichen Angriff iranischer Drohnen liegen Odessa und andere Städte und | |
Dörfer der Region im Dunkeln“, sagte der ukrainische Präsident Selenski am | |
Samstag in seiner täglichen Videobotschaft. Mehr als 1,5 Millionen Menschen | |
in der Region seien derzeit ohne Strom. | |
Nur Einrichtungen wie Krankenhäuser und Entbindungsstationen würden noch | |
mit Strom versorgt, teilte der stellvertretende Leiter des ukrainischen | |
Präsidialbüros, Kyrylo Tymoschenko, im Messengerdienst Telegram mit. Die | |
Situation sei „schwierig, aber unter Kontrolle“. | |
Nach Angaben von Regionalgouverneur Maksym Martschenko waren fast alle | |
Bezirke und Gemeinden in der Region Odessa infolge der Drohnenangriffe von | |
Stromausfällen betroffen. Zwei der Drohnen seien von der ukrainischen | |
Luftabwehr abgeschossen worden, erklärte er weiter. Nach Angaben der | |
Regionalverwaltung dürfte es mehrere Wochen dauern, die Schäden am | |
Energienetz zu beheben. (afp) | |
## Ukrainischer Botschafter bestätigt Zusage für weitere deutsche | |
Waffenlieferungen | |
Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksij Makejew, hat nach | |
eigenen Angaben von der Bundesregierung Zusagen für weitere | |
Waffenlieferungen erhalten. Außerdem habe Berlin ihm zugesichert, dass es | |
ohne die Zustimmung Kyjiws nicht zu Verhandlungen mit Russland kommen | |
werde, sagte Makejew der Welt am Sonntag. „Im direkten Gespräch wurden uns | |
mehr Waffen und weitere Munition zugesichert. Welche, werden wir zu | |
gegebener Zeit gemeinsam bekanntgeben“, erläuterte der Botschafter. | |
Er wolle die Bundesregierung nicht diplomatisch unter Druck setzen, sondern | |
erreichen, „dass Deutschland das, was es hat, schneller liefert“, sagte | |
Makejew der WamS. Die Ukraine habe keine Zeit, länger auf Waffen zu warten. | |
Dringend benötigt werden demnach weitere Flugabwehrsysteme, | |
Panzerhaubitzen, Flugabwehrpanzer vom Typ Gepard und Munition. „Außerdem | |
sind wir weiter im Gespräch über die Lieferung von Marder- und | |
Leopard-Panzern“, sagte Makejew. | |
Der neue ukrainische Botschafter erklärte, bei seinen Antrittsbesuchen | |
„immer sehr warm“ empfangen worden zu sein. Er spüre den Willen vieler | |
deutscher Politiker, die Ukraine zu unterstützen. (afp) | |
## Natallia Pintschuk: Ukraine soll zur „abhängigen Diktatur“ werden | |
Russland und sein Präsident Wladimir Putin wollen die Ukraine nach den | |
Worten von Natallia Pintschuk, der Ehefrau des inhaftierten belarussischen | |
Friedensnobelpreisträgers Ales Bjaljazki, zu einer „abhängigen Diktatur“ | |
wie Belarus machen. Pintschuk äußert sich im Rathaus in Oslo, wo sie den | |
Preis im Namen ihres Ehemannes entgegennimmt. Er habe die Auszeichnung | |
Millionen belarussischer Bürger gewidmet, die aufgestanden seien und auf | |
den Straßen und online ihre Bürgerrechte verteidigt hätten. „Es | |
unterstreicht die dramatische Situation und den Kampf für die | |
Menschenrechte im Land“, sagt Pintschuk. Sie zitiert ihren Ehemann mit den | |
Worten: „Ich weiß genau, welche Art von Ukraine zu Russland und Putin | |
passen würde – eine abhängige Diktatur. | |
Genauso wie das heutige Belarus, wo die Stimme der unterdrückten Menschen | |
ignoriert und missachtet wird.“ Belarus und Russland sind formal Teil eines | |
Unionsstaates und wirtschaftlich sowie militärisch eng verbündet. Die | |
Abhängigkeit des belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko von der | |
russischen Führung vertiefte sich, nachdem diese ihm half, die Proteste | |
nach der umstrittenen Wahl von 2020 zu unterdrücken. Der Friedensnobelpreis | |
2022 geht an Bjaljazki, die russische Menschenrechtsgruppe Memorial und das | |
ukrainische Zentrum für bürgerliche Freiheiten. (rtr) | |
## Verwaltung in Region Cherson beginnt mit Einzug der ukrainischen Währung | |
Hrywnia | |
Die von Russland installierte Verwaltung in den besetzten Gebieten der | |
[3][ukrainischen Region Cherson] hat nach eigenen Angaben mit dem Einzug | |
der ukrainischen Währung Hrywnia begonnen. Sie werde in russische Rubel | |
umgetauscht, teilt die Besatzungsverwaltung mit. Von 1. Januar solle nur | |
noch der Rubel in Umlauf sein. In einem von der Verwaltung auf Telegram | |
veröffentlichten Video sagt der Chef des örtlichen Ablegers der russischen | |
Zentralbank, Andrei Peretonkin, dies diene der Bequemlichkeit der Einwohner | |
und einer reibungslosen Integration der Region in die Russische Föderation. | |
Mit dem Einzug der Hrywnia hätten die Banken vor Ort in dieser Woche | |
begonnen. Die russischen Streitkräfte haben zu Beginn ihrer am 24. Februar | |
gestarteten Invasion den größten Teil der Region Cherson unter ihre | |
Kontrolle gebracht. Im September wurde das Gebiet annektiert, was | |
international nicht anerkannt wird. Aus der gleichnamigen | |
Regionalhauptstadt haben sich die russischen Truppen später zurückziehen | |
müssen, den größten Teil des Gebietes kontrollieren sie aber weiterhin. | |
(rtr) | |
11 Dec 2022 | |
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