# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Selenski besucht Front in Ost… | |
> Zum „Tag der Streitkräfte“ besucht der ukrainische Präsident Truppen im | |
> Donbass. Die EU-Finanzminister können sich nicht auf weitere Hilfen | |
> einigen. | |
Bild: Selfies mit Selenski: Der Präsident besucht Sloviansk in der Region Donb… | |
## EU: Keine Einigung auf weitere Finanzhilfe | |
Die EU hat sich beim Treffen der europäischen Finanzminister nicht auf die | |
Auszahlung weiterer Finanzhilfen für die Ukraine einigen können. „Das | |
verantwortet Ungarn“, sagt Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) am | |
Dienstag in Brüssel. Das osteuropäische Land habe einen entsprechenden | |
Beschluss blockiert, obwohl 26 der 27 EU-Staaten dafür gewesen seien. Dies | |
sei bedauerlich. „Die Ukraine darf diesen Krieg nicht verlieren.“ Sie sei | |
deswegen auf weitere Gelder angewiesen. Die EU müsse schnell eine | |
Übereinkunft zum Einsatz der Mittel fällen. (rtr) | |
## Selenski besucht Truppen im Donbass | |
Der ukrainische Präsident Selenski besucht die Truppen an der Frontlinie im | |
Osten des Landes und würdigt deren Verdienste anlässlich des „Tages der | |
Streitkräfte“. „Danke für die Widerstandsfähigkeit und die Stärke, Ihr … | |
der Vorposten unserer Unabhängigkeit“, schreibt Selenski auf Telegram. Der | |
Beitrag wird begleitet von Videomaterial, auf dem der Präsident im Donbass | |
Soldaten trifft und ihnen Auszeichnungen verleiht. „Ich denke, das nächste | |
Mal werden wir uns in unserem ukrainischen Donezk und Luhansk treffen“, | |
sagt Selenski in Anspielung darauf, dass die beiden Provinzhauptstädte | |
schon seit 2014 von prorussischen Separatisten besetzt sind und die zwei | |
gleichnamigen Regionen von Russland völkerrechtswidrig annektiert wurden. | |
„Ich bin sicher, die Krim auch“, fügt er mit Blick auf die 2014 von | |
Russland annektierte ukrainische Halbinsel hinzu. (rtr) | |
## Austausch von 60 Kriegsgefangenen | |
Russland und die Ukraine tauschen erneut jeweils 60 Kriegsgefangene aus. | |
Das russische Verteidigungsministerium teilt mit, dass die freigelassenen | |
russischen Soldaten nach Moskau geflogen würden, um dort medizinisch | |
versorgt und psychologisch betreut zu werden. Der Stabschef des | |
ukrainischen Präsidialamtes, Andrij Jermak, begrüßt die zurückkehrenden | |
Ukrainer als Helden und erklärt, unter ihnen seien viele, die in der Stadt | |
Mariupol – einschließlich des belagerten Stahlwerks Asowstal – ausgeharrt | |
hätten, bis Russland sie im Mai zur Kapitulation gezwungen habe. „Wir | |
fahren fort, die Verteidiger von Mariupol zurückzubringen – auf der | |
heutigen ‚Liste der 60‘ stehen 34 von ihnen, darunter 14 aus Asowstal“, | |
erklärt Jermak. „Einige von ihnen sind verwundet und werden in der Ukraine | |
die notwendige Hilfe erhalten.“ Die beiden Seiten haben in den vergangenen | |
Monaten Hunderte von Gefangenen ausgetauscht. (rtr) | |
## Russland: Gespräch mit USA erst nachdem die Ziele der „Spezialoperation“ | |
erreicht wurden | |
Russland will mit den USA erst über einen dauerhaften Frieden mit der | |
Ukraine sprechen, wenn es dort die Ziele seiner „speziellen | |
Militäroperation“ erreicht hat. Das erklärt Präsidialamtssprecher Dmitri | |
Peskow. Auf die Frage, was geschehen müsse, damit es die Aussicht auf | |
Verhandlungen geben könne, sagt er: „Die Ziele der militärischen | |
Sonderoperation müssen erreicht werden. Russland muss und wird die Ziele, | |
die es sich gesetzt hat, erreichen.“ Russland bezeichnet seinen am 24. | |
Februar begonnenen Angriff auf die Ukraine nicht als Krieg. | |
US-Außenminister Antony Blinken hatte am Montag gesagt, der Krieg werde mit | |
ziemlicher Sicherheit durch Diplomatie und Verhandlungen beendet werden. | |
(rtr) | |
## Gouverneur: Drohnen-Angriff auf russisches Flugfeld nahe der Grenze zur | |
Ukraine | |
Eine Drohne hat nach russischen Angaben einen Flugplatz in der an die | |
Ukraine grenzenden russischen Region Kursk angegriffen. Durch den Beschuss | |
„in der Gegend des Flugplatzes von Kursk geriet ein Öltank in Brand“, | |
erklärte der örtliche Gouverneur Roman Starowojt am Dienstag in den | |
Online-Netzwerken. „Es gab keine Opfer.“ Er fügte hinzu, dass versucht | |
werde, das Feuer einzudämmen. Der Gouverneur machte keine Angaben dazu, | |
woher die Drohne kam. | |
Am Montag hatte das russische Verteidigungsministerium erklärt, die Ukraine | |
habe „versucht“, den Djagilewo-Flugplatz in der Region Rjasan und den | |
Engels-Flugplatz in der Region Saratow mit Drohnen sowjetischer Bauart „zu | |
treffen“. | |
Die Drohnen seien abgefangen worden, erklärte das Ministerium weiter. Doch | |
ihre Trümmer seien herabgestürzt und auf den Flugplätzen explodiert. Drei | |
Soldaten seien getötet worden, vier weitere verletzt. (afp) | |
## Blinken: Russland könnte Scheinwaffenstillstand ins Spiel bringen | |
Russland könnte nach den Worten von US-Außenminister Antony Blinken, | |
nachdem der Plan, das ukrainische Volk zum Aufgeben zu zwingen, gescheitert | |
sei, einen Schein-Waffenstillstand ins Spiel bringen. „Wenn Russland mit | |
seinem derzeitigen Versuch, das ukrainische Volk zum Aufgeben zu bringen, | |
keinen Erfolg hat – und das wird ihnen nicht gelingen –, dann kann man sich | |
vorstellen, dass Russland eine Ausweichmöglichkeit sucht, die eine | |
Scheinlösung wäre“, sagt Blinken bei einer Veranstaltung der Zeitung Wall | |
Street Journal in Washington. Er könne sich einen von Russland initiierten | |
Waffenstillstand vorstellen. | |
„Oh, lasst uns einen Waffenstillstand haben. Lasst uns die Dinge einfach | |
auf Eis legen. Der Konflikt wird eingefroren, es wird nie über das Gebiet | |
verhandelt, das sie erobert haben und weiterhin halten. Ausruhen, umrüsten, | |
neu gruppieren, erneut angreifen.“ Solange Russland nicht zeige, dass es an | |
einer sinnvollen diplomatischen Lösung interessiert sei, werde sich in dem | |
Konflikt nichts bewegen. „Wir brauchen einen gerechten und dauerhaften | |
Frieden, keinen Scheinfrieden.“ (rtr) | |
## Kanada will sich an Räumung von Landminen beteiligen | |
Kanada kündigt Hilfen für die Regierung in Kyjiw zur Räumung von Landminen | |
in Höhe von 10,5 Millionen Euro (15 Millionen Kanadische Dollar) an. Die | |
Hilfen umfassten Bombenschutzanzüge für ukrainische Minenräumer und | |
fortschrittliche ferngesteuerte Minen-Räumsysteme für große Flächen wie | |
Ackerland, um nicht explodierte Sprengkörper und andere explosive | |
Kriegsrückstände aufzuspüren und zu entschärfen, teilt die kanadische | |
Regierung mit. (rtr) | |
## Region Kyjiw: Hälfte der Einwohner bleibt von Stromversorgung | |
abgeschnitten | |
In der Region Kyjiw bleibt offiziellen Angaben zufolge rund die Hälfte der | |
Einwohner nach russischen Raketenangriffen weiterhin von der | |
[1][Stromversorgung] abgeschnitten. „Etwa die Hälfte der Region wird in den | |
kommenden Tagen ohne Strom sein“, schreibt Gouverneur Olexij Kuleba auf | |
Telegram. Rund 1,8 Millionen Menschen leben in der Region, die Hauptstadt | |
Kyjiw ausgenommen. Der größte private Energieversorger der Ukraine, DTEK, | |
musste nach eigenen Angaben wegen Schäden durch die Angriffe vom Montag | |
eine Anlage vom Netz nehmen. Das Kraftwerk sei in den vergangenen zwei | |
Monaten 17 Mal Ziel von Angriffen gewesen. (rtr) | |
## Moldauische Grenzschützer finden Rakete nahe der ukrainischen Grenze | |
In der [2][Republik Moldau] ist nahe der ukrainischen Grenze eine Rakete | |
entdeckt worden. Grenzpolizisten hätten das Geschoss nicht weit von der | |
Kleinstadt Briceni gefunden, teilte das Innenministerium am Montag auf | |
Facebook mit. Rettungsdienste und eine Entschärfungseinheit seien an den | |
Fundort geschickt worden. Außerdem habe man Kontrollen in der Nachbarschaft | |
verstärkt. | |
Unklar war zunächst, wann die Rakete eingeschlagen ist und wer sie | |
abgefeuert hat. Ministerpräsidentin Natalia Gavrilita sagte lediglich, in | |
der benachbarten Ukraine gebe es eine neue Welle von Raketenangriffen. | |
Diese könnten direkte Folgen für Moldau haben, unter anderem Stromausfälle. | |
Bereits Mitte November war es nach russischen Angriffen auf die Ukraine in | |
Moldau zu Stromausfällen gekommen. Etwa zur selben Zeit kamen bei einem | |
Raketeneinschlag in Polen zwei Menschen ums Leben. Polen und die Nato | |
erklärten später, wahrscheinlich handle es sich um ukrainische Geschosse, | |
die zur Abwehr russischer Luftangriffe abgefeuert worden seien. (ap) | |
6 Dec 2022 | |
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