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# taz.de -- Geberkonferenz verspricht Milliarde Euro: Der Ukraine durch den Win…
> Bei einer Geberkonferenz in Paris sind der Ukraine eine Milliarde Euro
> versprochen worden. Dabei steht vor allem die Stromversorgung im
> Vordergrund.
Bild: Solidaritätskonferenz mit dem ukrainischen Volk in Paris am 13. Dezember
Paris taz | Die Ukraine braucht sofort internationale Unterstützung. Das
war die Botschaft einer internationalen Konferenz der Solidarität mit dem
ukrainischen Volk, die am Dienstag in Paris stattfand, einberufen von
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron. Rund 50 Länder haben Delegationen
geschickt. Damit, wie Macron bei der Eröffnung der Konferenz sagte, „der
Widerstand der Ukrainer den Winter übersteht“, benötigt das Land dringend
Hilfe, weil die Strom- und Wasserversorgung durch russische Angriffe
weitgehend zerstört wurde.
Wie andere Redner*innen nach ihm verurteilte Macron diese „feigen
Attacken“ Russlands, die die erklärte Absicht hätten, die ukrainische
Bevölkerung zu terrorisieren, und bezeichnete sie als Kriegsverbrechen.
Dass die russische Führung so die ukrainische Zivilbevölkerung angreife,
weil es ihr nicht gelungen sei, den militärischen Widerstand zu brechen,
sei ein „eklatanter Beweis für ihre Schwäche“ an der Front.
Zu Beginn des Treffens wandte sich Ukraines Präsident Wolodimir Selenski
per Videokonferenz an die Delegationen. Die russischen Attacken mit
[1][iranischen Drohnen] hätten eine „humanitäre Katastrophe“ verursacht,
sagte er. Auch wenn die ukrainischen Behörden alles in ihrer Macht Stehende
unternehmen, um einen Blackout zu vermeiden, seien 12 Millionen Menschen in
der Ukraine von [2][Stromausfälle]n betroffen. Die Hilfe für die
Instandsetzung des Stromnetzes und die Lieferung von Notstromaggregaten sei
darum ebenso wichtig wie Waffenlieferungen. Dank gespendeter Generatoren
könne der Betrieb in den Krankenhäusern und Unternehmen weiterlaufen.
Selenski zählte auf, was die Ukraine neben Strom und Gas am dringendsten
benötigt: etwa Turbinen, Transformatoren, Kabel und andere Ersatzteile, um
die Kraftwerke und die Stromleitungen zu reparieren. Aber auch moderne
Luftabwehrsysteme, mit denen die Angriffe auf die Infrastruktur bekämpft
werden können, stehen auf Selenskis Wunschliste.
## Elektrische Infrastruktur schwer beschädigt
Er ließ sich in Paris durch seine Gattin Olena und seinen Premierminister
Denys Schmyhal vertreten, die beide den Dank der Ukraine für die bisherige
Unterstützung aussprachen. Als dramatische Illustration zeigte Schmyhal
während seiner Begrüßungsrede ein Video von dem Ausmaß der von russischen
Angriffen angerichteten Zerstörung. Rund die Hälfte der elektrischen
Infrastruktur sei beschädigt worden.
Den kurzen Ansprachen von Delegierten war zu entnehmen, dass sein Appell
nicht ungehört bleibt. Im Namen der EU betonte Kommissionspräsidentin
Ursula [3][von der Leyen] die Wichtigkeit der Koordination der
Solidaritätsanstrengungen. Auf Wunsch der G7-Staaten wird dazu eine
Plattform geschaffen werden und auch ein neuer „Hub“ in Polen zur
organisierten Entsendung der Hilfsgüter.
Die EU hat bereits mit 19 Milliarden Euro zur wirtschaftlichen und sozialen
Unterstützung beigetragen und will diese Hilfe mit einem monatlichen
Rhythmus von 1,5 Milliarden fortsetzen. Zudem bekommt die Ukraine 800
Stromgeneratoren sowie 30 Millionen LED-Lampen, die als Ersatz für
traditionelle Glühbirnen eine Einsparung von 1 Gigawatt ermöglichen.
Insgesamt wurden auf der Konferenz Hilfszusagen von gut 1 Milliarde Euro
erbracht. Es handle sich um Spenden und Sachmittel, sagte Frankreichs
Außenministerin Catherine Colonna.
## Deutschland verspricht zusätzliche Winterhilfe
Die deutsche Bundesregierung hat der Ukraine eine zusätzliche Winterhilfe
im Wert von 50 Millionen Euro versprochen. „Geld allein schützt nicht vor
dem Erfrieren und Verdursten, und deswegen ist die ganz konkrete technische
Hilfe so wichtig“, sagte Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) in
Paris.
Deutschland werde sich darum auch mit Sachspenden an der von der Konferenz
beschlossenen Unterstützung in den Bereichen Energie- und Wasserversorgung
und Transport beteiligen. Die Deutsche Bahn werde der Ukraine Lokomotiven
abtreten, die allerdings vorher der ukrainischen Spurweite angepasst werden
müssen.
Nicht weniger bedeutend als die unmittelbare Hilfe wird die Unterstützung
für den Wiederaufbau sein, sagte UN-Generalsekretär Antonio Guterres.
Diesem Thema war am Dienstagnachmittag eine bilaterale
französisch-ukrainische Konferenz gewidmet, zu der Macron 500 Unternehmen
versammelt hat, die beim Wiederaufbau nach dem Krieg in der Ukraine
investieren sollen.
13 Dec 2022
## LINKS
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## AUTOREN
Rudolf Balmer
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