Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Aktionen der „Letzten Generation“: Ab Montag sitzen sie wieder
> Die Klimaaktivist*innen kündigen erneute Blockaden ab der kommenden
> Woche an. Diese würden auch über die Feiertage und 2023 fortgesetzt.
Bild: Mit Kleber gegen die Klimakrise: Protest am 13. Oktober in Berlin
Berlin taz | Autofahrer*innen in Berlin und München sollten ab Montag
auf den ÖPNV umsteigen – am besten dauerhaft und kurzfristig zumindest, um
noch längere Wartezeiten in der Rushhour zu vermeiden: Die
[1][Klimaaktivist*innen der Gruppe „Letzte Generation“] haben am
Freitag erneute Proteste angekündigt.
Man ziele ab Montag erneut auf die „Adern der Gesellschaft“, etwa
Verkehrsverbindungen, und „dort wird es weiter an allen Ecken und Enden
Unterbrechungen geben“, sagte einer der Mitgründer der Gruppe, Henning
Jeschke, auf einer Pressekonferenz. Konkret wurden Proteste auf Straßen,
aber auch vor Ministerien und an Flughäfen angekündigt.
Seit Anfang des Jahres blockieren Mitglieder der Gruppe in Berlin vor allem
Autobahnauffahrten, meist in den Morgenstunden; vielfach kleben sich dafür
Personen auf der Straße fest. Vergangene Woche hatten sie zudem [2][den
Flugverkehr am BER für zwei Stunden lahmgelegt]. Aktuell fordern sie von
der Bundesregierung die Verlängerung des 9-Euro-Tickets für den Bahnverkehr
und ein Tempolimit von 100 Stundenkilometern auf Autobahnen. Sobald die
Regierung diese Klimaschutzmaßnahmen umsetze, werde man die Proteste
vorerst aussetzen, sagte Carla Hinrichs.
Die Gruppe betonte, das Mittel des „friedlichen zivilen Widerstands“ weiter
anwenden zu wollen. Demonstrationen alleine hätten historisch betrachtet
nie größere Veränderungen in Demokratien bewirkt. „Wir lassen uns auch
nicht von Gefängnisstrafen abschrecken“, erklärte Joel Schmitt. Der Student
hatte nach einer Aktion in München nach eigener Aussage fast 30 Tage in
Bayern im Vorbeugegewahrsam gesessen. In Berlin ist die gleiche juristische
Maßnahme auf 48 Stunden begrenzt.
Laut Carla Hinrichs [3][habe die Gruppe stetigen Zulauf.] Die Unterbrechung
der Aktionen nach der BER-Blockade begründete sie auch damit, dass die Zeit
für das Training neuer Aktivist*innen benötigt worden sei. Hinrichs
kündigte an, trotz „unendlich viel Gegenwind“ die Proteste auch an
Weihnachten und auch 2023 fortzusetzen. „Wir bekommen zwar täglich
Morddrohungen, die Gewalt auf der Straße von Passanten wächst“, so die
Sprecherin der Gruppe. Dennoch „werden wir jeden Tag mehr“.
## „Wir rasen in die Katastrophe“
Die Gruppe begründet die Proteste mit der Untätigkeit der Bundesregierung,
Maßnahmen gegen die Klimakrise zu beschließen. Das von der Weltgemeinschaft
erklärte Ziel, die Erderwärmung auf 1,5 Grad im Vergleich zur Zeit vor der
Industrialisierung zu begrenzen, sei nicht mehr erreichbar. Die Folge: Ein
unumkehrbares Abschmelzen von Gletschern, der Anstieg des Meeresspiegels
sowie sich ausbreitende Dürren und Hitzewellen. „Wir rasen in die
Katastrophe“, betonte Carla Hinrichs.
Politiker*innen von CDU bis Grüne äußern überwiegend Kritik an der
Protestform. In Berlin rief die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey
(SPD) die Gruppe auf, beim Kampf gegen die Klimakrise mit handwerklicher
Tatkraft mitzuhelfen. „Anpacken statt ankleben. Das wäre ja mein Motto“,
sagte sie auf einer Konferenz der Industrie- und Handelskammern von Berlin
und Brandenburg.
2 Dec 2022
## LINKS
[1] /Antwort-auf-Kritik-des-gruenen-Ministers/!5899825
[2] /Klimaproteste-am-Flughafen-BER/!5898242
[3] /Aktivistin-ueber-Letzte-Generation/!5883955
## AUTOREN
Bert Schulz
## TAGS
Protest
Schwerpunkt Klimawandel
Letzte Generation
Schwerpunkt Klimawandel
Schwerpunkt Klimawandel
Schwerpunkt Klimawandel
Schwerpunkt Klimawandel
Nancy Faeser
Wochenkommentar
## ARTIKEL ZUM THEMA
Aktion der Letzten Generation in München: Verkehr am Stachus blockiert
Klimaaktivist:innen haben den Verkehr am Münchner Karlsplatz
blockiert. NRW-Innenminister Reul dringt auf eine staatliche Beobachtung
der Letzten Generation.
Innenminister contra „Letzte Generation“: Klima-Kleber kriminell?
Die Union-Innenminister der Länder wollen prüfen, ob die Letzte Generation
eine kriminelle Vereinigung ist. Die Justiz ist da bislang milder.
Antwort auf Kritik des grünen Ministers: „Letzte Generation“ gegen Habeck
Fortschritt wird durch Druck von der Straße erkämpft, so die Aktivisten.
Der Wirtschaftsminister hatte ihre Proteste als nicht hilfreich bezeichnet.
Prozess nach Klimaprotest in Berlin: Gysi verteidigt Letzte Generation
Der Linken-Politiker und Rechtsanwalt hat einen der angeklagten Aktivisten
vor Gericht vertreten. Vorerst war er dabei erfolglos.
Vorbeuge-Gewahrsam in Bayern: Klimaaktivisten wieder frei
19 Personen sind aus dem Gewahrsam entlassen worden. Letzte Generation will
Proteste in München und Berlin bis Ende kommender Woche unterbrechen.
Klimaproteste am Flughafen BER: Duell der Sprachlosen
Aktivist*innen legen den BER zwei Stunden lang lahm. Sie seien zu weit
gegangen, sagt die Politik, kaschiert damit aber nur ihre Hilfslosigkeit.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.