# taz.de -- Antwort auf Kritik des grünen Ministers: „Letzte Generation“ g… | |
> Fortschritt wird durch Druck von der Straße erkämpft, so die Aktivisten. | |
> Der Wirtschaftsminister hatte ihre Proteste als nicht hilfreich | |
> bezeichnet. | |
Bild: Straßenblockade der „Letzten Generation“ im Oktober in Berlin | |
BERLIN taz | Die Protestbewegung „[1][Letzte Generation]“ hat die Kritik | |
von Klimaschutzminister Robert Habeck (Grüne) an ihren Aktionen | |
zurückgewiesen. „Friedlicher ziviler Widerstand, wie wir ihn praktizieren, | |
ist ur-demokratisch!“, schrieb Karim Dillhöfer, Sprecher der Gruppe, am | |
Donnerstag der taz. Zum Beispiel das Frauenwahlrecht, | |
Arbeitnehmer*Innenrechte und der Fall des DDR-Regimes seien nicht | |
erkämpft worden, „indem Menschen brav gewartet haben, bis sich | |
Repräsentanten in Hinterzimmern endlich auf die richtigen Gesetze einigen“. | |
„Wenn wir als Gesellschaft die Klimakatastrophe abwenden wollen, brauchen | |
wir den Druck von der Straße, von Fridays for Future genauso wie von der | |
Letzten Generation“, ergänzte Dillhöfer. Es gebe Mehrheiten in der | |
Gesellschaft für „entschlossenen Klimaschutz“ und erste Schritte wie ein | |
Tempolimit von 100 Kilometer pro Stunde und die Wiedereinführung des | |
9-Euro-Tickets. | |
Habeck hatte in der Zeitschrift Stern über die Letzte Generation | |
gesprochen. „Ich verstehe natürlich deren Frust, Zorn, auch die | |
existenzielle Angst“, sagte er in dem Interview. „Aber am Ende braucht ein | |
politisches Ziel in einer Demokratie eine Mehrheit. Und dabei helfen | |
Protestformen, die verärgern, nicht wirklich.“ | |
Die Tabubrüche der Gruppe „Fridays for Future“ seien so klug dosiert | |
gewesen, dass sich sehr viele Menschen dahinter versammeln konnten, fügte | |
der Minister hinzu. „Sie haben nichts zerstört oder beschmutzt.“ Dies sei | |
der große Unterschied zur „Letzten Generation“. „Hier erleben wir eine | |
Radikalisierung der Wenigen. Das ist schlecht“, sagte Habeck. „Wer | |
Klimapolitik aus einer Minderheitenposition heraus betreiben muss, hat | |
schon verloren.“ | |
## Habeck: „Antwort ist das konkrete Tun“ | |
Der Grünen-Politiker räumte ein, dass Deutschland genau wie der Rest der | |
Welt beim Klimaschutz „Jahre zu spät“ dran sei. „Ja, es wird verdammt | |
schwierig“, sagte er. Die Aufgabe sei „immens“. „Aber die Antwort darauf | |
ist das konkrete Tun.“ | |
In den vergangenen Wochen hatte vor allem die Klimaprotestgruppe „Letzte | |
Generation“ durch Blockaden im Straßenverkehr, aber auch durch Angriffe auf | |
Kunstwerke in Museen auf sich aufmerksam gemacht und eine Debatte über den | |
Sinn solcher Aktionen losgetreten. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) | |
hatte sich kritisch über die Aktionen geäußert. (mit afp) | |
1 Dec 2022 | |
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## AUTOREN | |
Jost Maurin | |
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